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Honky Tonk Pirates - Es kann nur einen geben - Band 4

Honky Tonk Pirates - Es kann nur einen geben - Band 4

Titel: Honky Tonk Pirates - Es kann nur einen geben - Band 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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zog.
    »Hey Cutter«, rief Hannah. »Wie war das noch mal in dem Lied? Piraten sterben am Galgen. Am Galgen, verflucht!«
    Da packte der Mohawk schon ihre Haare, riss sie nach oben und wollte gerade mit dem rostigen Messer ihre Kopfhaut sauber vom Schädel trennen, als flussaufwärts ein Schuss fiel. Der Indianer mit der Perücke drehte sich um, sah zuerst nur den Blitz, der vom Boden in den Himmel aufstieg, hörte als nächstes die Detonation und dann hörte er Will.

    »Ey, ihr Schrumpfköpfe! Ich schneid euch die Hakennasen ab. Ich geh damit angeln und ich stecke den Rest eurer hässlichen Visagen auf einen Stock, damit ich mit euren Irokesenkämmen den Dreck vom Boden fegen kann. Na, kommt schon. Hier steht Höllenhund Will. Der Pirat von Berlin, und der wartet darauf, euch ins Jenseits zu schicken, wo euch der Teufel dazu benutzt, um in euren Köpfen Maden zu züchten.«
    Danach war es still.
    Hannah hörte nur das ferne Grollen und Donnern, mit dem laut O’Brian der Himmel auf die Erde stürzte. Sie dachte: Na endlich. Das wurde auch Zeit.
    Ratte pfiff durch die Zähne: »Ich liebe den Teufel!«
    »Ja-mahn. Und ich liebe Will!«, gluckste Cutter und lachte dabei wie ein Kind.
    Da hob der Mohawk sein rostiges Messer. Er schrie einen wütenden, kehligen Laut, in den alle anderen Indianer einstimmten, ließ Hannahs Schopf los, sprang über die Feuer und verschwand mit seinen Kriegern im Wald.
     
    Will hörte die Schreie und kurz danach hörte er auch, wie sich die Indianer ihren Weg durchs Unterholz bahnten. Er stand in der Nähe des Flusses, nur dreihundert Meter von der Lichtung entfernt und beeilte sich, die Muskete wieder zu laden. Er ignorierte sein Zittern, doch er spürte die Angst. Er hatte vielleicht noch zwanzig Sekunden. Dann waren sie da. Fünfzig blutrünstige Wilde.
    »Heiliger Flitzfliegenschiss!«, schimpfte der Junge, zog den Ladestock aus dem Lauf des Gewehres, legte es zu den sechs anderen Musketen und Steinschlosspistolen, spannte den Hahn und zog die Schnur durch den Abzug, die schon die anderen
Waffen miteinander verband. Dann lief er mit dem Ende der Schnur die zwanzig Meter bis zum Ufer zurück. Dort riss er die Fackel aus der Felsspalte, in die er sie vorher eingeklemmt hatte, und stellte sich neben die Zündschnur, die zu dem kleinen Pulverfass führte, das wiederum zehn Meter vor ihm stand: neben den verkohlten Überresten des ersten, mit dessen Detonation er Hannah gerettet und die Wilden angelockt hatte.
    Da schrie der erste der Mohawks, der Kerl, der Hannahs Perücke trug, wütend und triumphierend auf. Er hatte den Jungen am Ufer entdeckt.
    Will schwenkte als Antwort die Fackel. »Ja! Hier bin ich! Hier! Ihr lahmarschigen Schnecken. Jetzt strengt euch mal an. Sonst kriegt ihr mich nie!«
    Doch im selben Moment schrien die anderen Wilden und Will, der erschrak, entdeckte die ersten von ihnen beim Fluss. Verflucht! Die waren viel näher als der Mohawk mit der Perücke und der, der an ihrer Spitze lief, schleuderte schon sein Beil.
    Will sah den angewinkelten Schaft mit der im Mondlicht blitzenden Klinge. Er sah, wie sie sich drehte und schneller wurde und dann wirbelte der Tomahawk um Haaresbreite an seiner linken Schläfe vorbei. Die Klinge schlug in den Baum, der hinter ihm wuchs und als die nächsten drei Äxte, Pfeile und Messer um ihn herumschwirrten, warf Will die Fackel auf die Zündschnur. Die Funken rasten zum Fass und das detonierte. Es schickte seinen Blitz zum Himmel und die Mohawks schrien geblendet auf. Einige stürzten, bevor sie bremsen konnten, andere rannten vor einen Baum. Der Rest blieb stehen und schaute sich um. Das heißt, sie versuchten noch etwas zu sehen. Aber sie waren vom Licht des Blitzes blind.

    Nur Will konnte sie sehen. Er hatte gerade noch rechtzeitig die Hände vor die Augen gehalten und genoss jetzt sein Werk. Doch er war noch nicht fertig.
    »Hey!«, rief er. »Hier bin ich! Hier! Könnt ihr mich etwa nicht sehen? Dann helfe ich euch.«
    Er zog an der Schnur. Die lief zwanzig Meter vom Flussufer weg über den Boden zu den sieben Musketen und Pistolen, zog an den Abzügen, löste die Hähne und als die sieben Schüsse ertönten, als ihre Kugeln den Mohawks um die Ohren pfiffen, rannten die los, um sich auf den vermeintlichen Schützen zu stürzen.
    Doch Will, der in Wirklichkeit noch am Ufer stand, ließ sich ins Wasser gleiten, zog einen abgestorbenen Strauch hinter sich her und trieb dann im Schutz seiner Zweige zwischen dem zahlreichen anderen

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