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Honor Harrington 14. Honors Krieg

Honor Harrington 14. Honors Krieg

Titel: Honor Harrington 14. Honors Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Manticoraner wirklich so dumm sein könnten, ihre Präsenz im Tequila-System so stark zu reduzieren, wie der Nachrichtendienst behauptete.
    Sie kannte alle Berichte, die von den Geheimdienstleuten vorgelegt worden waren. Sie wusste aber auch, dass die Daten, auf denen diese Berichte beruhten, mit den Sensoren von Handelsschiffen gesammelt worden waren, die das System durchquert hatten. Allerdings konnte jede Raumstreitkraft (und ganz besonders eine mit den Eloka-Finessen der RMN) eine ganze Flotte vor den Sensoren eines Frachters verstecken, und insgeheim war sich de Groot sicher gewesen, dass genau das hier der Fall sei.
    Anscheinend hatte sie sich geirrt.
    Ihre Aufklärungsdrohnen waren der Vorhut zwölf Millionen Kilometer – mehr als vierzig Lichtsekunden – voraus, und eine zweite Sphäre bewachte ihre Flanken und ihren Rücken. Während sie stets bereit war, die manticoranische Überlegenheit auf dem Gebiet der elektronischen Kampfführung einzuräumen, konnte sie kaum glauben, dass sich feindliche Großkampfschiffe völlig unbemerkt auf Raketenschussweite an ihren Verband heranschleichen könnten. Freilich, Raketenschussweite war nicht gleich Raketenschussweite. Nach ihren Leistungswerten unmittelbar vor dem Waffenstillstand zu urteilen, konnten manticoranische Mehrstufen-Lenkwaffen noch auf ungefähr fünfundsechzig Millionen Kilometer angreifen, was die maximale Reichweite der neuen havenitischen Raketen um wenigstens acht Millionen Kilometer übertraf. Aber selbst Manticoraner erzielten über eine Entfernung von über dreieinhalb Lichtminuten hinweg nicht mehr sonderlich viele Treffer gegen kampfbereite Ziele. Um die Wirksamkeit der Raketen zu gewährleisten, mussten sie aus erheblich größerer Nähe abgefeuert werden, und de Groots Drohnen hätten bereits etwas von ihnen bemerken müssen, sobald sie sich der äußeren Sphäre auf fünf Lichtminuten angenähert hätten.
    Eine Stimme in ihr behauptete, die Manticoraner mussten irgendwo dort draußen sein. Diese Stimme ließ sich nicht zum Schweigen bringen, doch sagte de Groot sich, es handele sich dabei um die mit letzter Kraft vorgetragenen Bemühungen ihrer Paranoia. Wenn die Manticoraner wirklich schwere Schiffe zur Verfügung hatten, dann müssten letztere an einem Punkt sein, an dem de Groots Drohnen sie orteten. Das müssten sie einfach, wenn sie die zweihundertundelf LACs, die de Groots Verband entgegenschossen, in irgendeiner Weise unterstützen wollten.
    Und wenn die Mantys sich, was ihren Bereitschaftszustand und ihren Drill angeht, nicht selbst in beide Füße und eine Kniescheibe geschossen haben , dachte sie mit grimmiger Zufriedenheit, dann müssten die LACs da vorn eigentlich irgendwas Klügeres anstellen als das, was sie gerade tun!
    Der Kommandeur da drüben ist zwar tapfer, aber saublöde, verdammt noch mal! Er warf ihr genau das entgegen, was nach den Erkenntnissen des Flottennachrichtendienstes die gesamte in diesem System stationierte LAC-Kampfkraft ausmachte, (abzüglich vier oder fünf Boote, die wahrscheinlich routinemäßig gewartet wurden). Und dieser Verband machte nicht die geringsten Anstalten, sich in eine vorteilhaftere Position zu manövrieren. Es sah ganz danach aus, als sei der manticoranische Kommandeur wild entschlossen, sich frontal auf de Groot zu stürzen, wahrscheinlich, um den republikanischen Seitenschilden und Breitseiten aus dem Weg zu gehen. Dadurch aber gab er seine LACs dem Feuer aus der Jagdbewaffnung von de Groots Schiffen preis; vielleicht hoffte er, lange genug überleben zu können, um auf Angriffsentfernung heranzukommen. Falls er das wirklich hoffte, war er ein Idiot, oder er ahnte nicht einmal, welche technischen Fortschritte die Republican Navy gemacht hatte. Beispielsweise verfügten die neuen Schiffsklassen ausnahmslos über Bugschilde –, und zwar in einem Ausmaß, das de Groot niemals für möglich gehalten hätte.
    Natürlich dachte der Manticoraner außerdem, dass er es nur mit Wallschiffen zu tun hätte.
     
     
     
     
    »Neues Signal vom COLAC, Skipper«, sagte Chief Petty Officer Lawrence. Flanagan drehte sich mit dem Kommandosessel zum Signalmaat der Switchblade herum und bedeutete ihm mit einem Wink, er solle sprechen. Sie bemühte sich sehr, mit der Geste nicht ihren Abscheu zu verraten, doch sie wusste, ihr das nicht gelang.
    »Captain al-Salil erinnert alle Shrike -Kommandanten daran, sich vor Eröffnung des Feuers auf Minimaldistanz anzunähern«, sagte Lawrence so ausdruckslos wie

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