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Honor Harrington 14. Honors Krieg

Honor Harrington 14. Honors Krieg

Titel: Honor Harrington 14. Honors Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Zahn antworten konnte. »Ich habe die Verwendung zusätzlicher Geisterreiter-Drohnen autorisiert und eine Kursänderung befohlen, die uns näher an die letzte bekannte Position des Andermaners heranführte.«
    »Und?«, fragte Honor, als er schwieg.
    »Und wenn die Andys wirklich Streit hätten vom Zaun brechen wollen, Hoheit«, antwortete Ackenheil mit scheuloser Ehrlichkeit, »dann hätten sie mich vermutlich mit der ersten Salve vernichtet. Und das wäre mein Fehler gewesen, nicht der Commander Zahns.«
    »In welcher Hinsicht?«
    »Nun, Hoheit, im Nachhinein ist klar, dass der Andermaner niederschmetternd gut vorausgeahnt hat, wie ich wahrscheinlich reagieren würde. Er hat auf uns gewartet. Noch immer unter Stealth, und noch innerhalb des Radius, den er meiner Einschätzung nach in der verstrichenen Zeit hätte zurücklegen können. Ich habe ihn erst bemerkt, als er die LaFroye erfasst hat.«
    »Sie erfasst hat«, wiederholte Honor, und Ackenheil nickte.
    »Jawohl, Hoheit. Und nicht nur mit aktiver Ortung; er hatte uns mit Feuerleitradar und -lidar erfasst, und das hielt er dreißig Sekunden lang aufrecht.«
    »Verstehe.« Honor lehnte sich zurück und tauschte wieder einen Blick mit McKeon und Yu. Dann schüttelte sie kurz den Kopf, als wolle sie ihre Gedanken klären, und wandte sich erneut an Ackenheil.
    »Und dann?«
    »Und dann hat er einfach seine Feuerleitung abgeschaltet und uns ignoriert«, antwortete Ackenheil. Seine Stimme klang gleichmütig, doch Honor schmeckte, wie er sich an seine Weißglut erinnerte. »Ich habe ihn fünfmal angerufen, Hoheit. Er hat nicht einmal geantwortet, sich nicht mal identifiziert.«
     
     
     
     
    »Was treiben diese Idioten für ein Spiel?«, sagte Alistair McKeon, und seine Frage war rhetorischer Natur.
    Captain Ackenheil und Commander Zahn hatten das Flaggschiff verlassen und waren zur LaFroye zurückgekehrt. Honor hatte beiden versichert, dass sie vollstes Vertrauen zu ihnen habe, und diese Versicherung war aufrichtig. Anders wäre es vielleicht gewesen, wenn Ackenheil versucht hätte herunterzuspielen, wie vollkommen der andermanische Schlachtkreuzer ihn überrascht hatte. Honor war selbst oft genug überrascht worden, um zu wissen, wie leicht so etwas geschah. Und eines wusste sie sicher: Wenn es menschenmöglich war, würde Jason Ackenheil sich nicht noch einmal dermaßen überraschen lassen.
    Was dem Umstand, dass es einmal hatte geschehen können, nichts von seiner beunruhigenden Wirkung nahm.
    »Klang wie mehr vom Gleichen«, sagte Alice Truman kopfschüttelnd vom Combildschirm über dem Konferenztisch. Sie war über den Vorfall informiert worden, nachdem Honor sie zu der elektronischen Besprechung gerufen hatte.
    »Aber dieser Zwischenfall ist sehr viel deutlicher, Dame Alice«, zeigte Warner Caslet auf, der Kommandeur des 1. Schlachtgeschwaders im Protector's Own. Alle Augen wandten sich ihm zu, und er zuckte mit den Schultern. »Weitaus deutlicher denn je. Und es kann überhaupt keine Frage bestehen, wie direkt der Zwischenfall an unsere Adresse gerichtet war. Nun, zumindest an das Sternenkönigreich.«
    »An wen ihre Provokationen gerichtet sind, war eigentlich nie die große Frage«, entgegnete McKeon, und Caslet verzog das Gesicht.
    »Genau das habe ich gemeint. Oder genauer gesagt, ich habe mich wegen etwas anderem gewundert, und ich wünschte, wir könnten die Frage beantworten, die mir auf der Seele liegt.«
    »Welche Frage denn?«, hakte Honor nach.
    »Ob die Andermaner die Silesianer genauso hart bedrängen wie uns – oder noch härter.« Er zuckte mit den Schultern, als Honor ihn ansah. »Wir wissen zwar, dass die Andys uns ihre Leistungsfähigkeit demonstrieren, aber konzentrieren sie sich allein auf uns? Oder versuchen sie, den Sillys das Gleiche klar zu machen wie uns?«
    »Also das ist ein interessanter Punkt, Hoheit«, stellte Andrea Jaruwalski nach einem Augenblick fest. »Und es hätte durchaus seinen Sinn.«
    »Meinen Sie, die Andys wollen nicht nur uns zeigen, dass sie mit unserem technischen Vorteil fertig werden«, fragte Truman, »sondern zusätzlich auch den Sillys unter die Nase reiben, dass die Konföderierte Navy der Kaiserlich-andermanischen Weltraumflotte auf keinen Fall gewachsen ist?«
    »Etwas in der Richtung«, bestätigte Caslet ihr. »Damit wäre auch erklärt, weshalb die Andermaner ihre Piratenjäger so weiträumig über das gesamte Konföderationsgebiet ausgebreitet haben. Wenn das Kaiserreich uns zum Rückzug bewegen

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