Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Honor Harrington 15. Die Spione von Sphinx

Honor Harrington 15. Die Spione von Sphinx

Titel: Honor Harrington 15. Die Spione von Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
Vom Netzwerk:
nicht gewusst, dass der SyS-Sergeant solch ein rascher, zielgenauer Schütze war.
    Brrraaaaaaaaaaaaaaaaaa!
    Bevor Gallantis Leiche zusammensackte, hatte Sergeant Pierces kurzer, tödlich präziser Feuerstoß aus drei Schüssen sie fünf Meter zurück gegen das Schott geschleudert, während die tödlichen Schrapnelle ihren Körper zerfetzten. Zum Glück hatte dort niemand gestanden. Das hatte Yuri tatsächlich Pierce zu verdanken, das begriff er selbst im Augenblick des Schocks; der erfahrene Soldat hatte sich so gestellt, dass er eine freie Schusslinie erhielt. Obwohl sich wenigstens drei Offiziere und Brückengasten hektisch Stückchen ihrer Kommandantin von der Uniform pflückten – einer der Brückengasten erbrach sich –, war niemand sonst verwundet worden.
    »Ned«, beschwerte Rolla sich, »kannst du nicht einmal was sauber machen? Was benutzt du eigentlich zum Angeln? Laser-Gefechtsköpfe?«
    »He, Jaime, ich bin ein Marine. Das ist mein Beruf. Willst du dich versetzen lassen? Ich lege ein gutes Wort für dich ein – und wenigstens zehn andere, die ich kenne auch. Wahrscheinlich kannst du sogar deinen Rang behalten.«
    Rolla setzte zu einer seiner üblichen Erwiderungen über die geistigen Defizite der Marineinfanteristen an, hielt aber inne, nachdem er die ersten vier Worte gesprochen hatte. Nach einem Augenblick des Schweigens sagte er ruhig: »Ja, ich werde es wahrscheinlich tun. Ich habe irgendwie das Gefühl, dass die Systemsicherheit sich bald gehörig gesundschrumpfen wird.«
    Der SyS-Sergeant hatte seinen Pulser wieder weggesteckt, da auf der Brücke keine weitere bewaffnete Bedrohung zu finden war. Zu Yuris Überraschung drängte er sich an ihm vorbei – nicht rüpelhaft, aber dennoch fest –, stellte sich in die Mitte der Brücke und blickte die Bilder auf dem Display an.
    Um genau zu sein, wandte er sich an Victor Cachat.
    »Sagen Sie mir, Sir, oder wie immer ich Sie nennen soll: Wer hält jetzt die Zügel in der Hand?«
    Gute Frage , dachte Yuri.
    »Und was sollen wir nun tun?«, fuhr Sergeant Rolla fort.
    Und die ist noch besser.

 
     
    Kapitel 10
     
     
    Cachat zögerte nicht einmal, und Yuri verdammte ihn erneut. Sämtliche Ungerechtigkeit des Universums schien sich in diesem Augenblick in der Tatsache konzentrieren zu wollen, dass ein vierundzwanzigjähriger Fanatiker offenbar noch nie irgendeinen Zweifel gehabt hatte – auch jetzt nicht.
    »Ich denke, die Lage ist klar genug, Sergeant … äh?«
    »Rolla, Sir. Jaime Rolla.«
    »Sergeant Rolla. Was die Rangbezeichnungen angeht, können wir auf die Schnörkel jetzt wohl verzichten.« Cachats typisches rasiermesserscharfes Grinsen erschien. »Ich gebe zu, dass ich die langatmigen Anreden wirklich leid bin. Mein Dienstgrad bei der Systemsicherheit ist Captain, belassen wir es also dabei. Was den Rest angeht …«
    Cachats Augen schweiften langsam über die Menschen auf der Brücke der Hector; dann über die, die er auf seinem Display an Bord des Schwester-Superdreadnoughts sehen konnte; zuletzt blickte er länger auf die Raumoffiziere neben sich, besonders Admiral Chin.
    Schließlich wandte er sich wieder an Rolla.
    »Ich kann Ihnen nur sagen, was ich glaube. Wir wissen nicht, was auf Haven passiert ist – oder jetzt dort vorgeht. Die Neuigkeiten, die das Handelsschiff uns gebracht hat, sind zu verstümmelt. Nur zwo Dinge scheinen im Moment klar zu sein: Dass Saint-Just tot ist und Admiral Theisman die Macht auf der Hauptwelt an sich gerissen hat. Wir wissen aber noch nicht, welche neue Regierung dort entsteht – und auf welchen politischen Prinzipien sie beruhen wird.«
    Chin presste die Lippen zusammen. »Ich stelle mich hinter Theisman.«
    Yuri spürte, wie in die SyS-Offiziere auf der Brücke der Hector ein wenig Bewegung kam. Nicht zum ersten Mal wünschte er sich, Admiral Chin wäre vielleicht eine Spur diplomatischer.
    »Würden Sie, Admiral?«, entgegnete Cachat. »Sie können doch nicht im Entferntesten sagen, welche Art Regime Admiral Theisman installiert. Es könnte eine kompromisslose Militärdiktatur sein. Sind Sie sich wirklich sicher, dass Sie das wollen?«
    »Immer noch besser als Saint-Just!«, fauchte sie.
    Cachat zuckte mit den Achseln. »Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Aber Saint-Just ist tot, also ist diese Überlegung sinnlos. Wir sollten nicht vergessen, dass wir – ohne Ausnahme – zuallererst der Volksrepublik und ihren Menschen gegenüber verantwortlich sind und nicht einer ihrer Organisationen.«
    »Das

Weitere Kostenlose Bücher