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Honor Harrington 15. Die Spione von Sphinx

Honor Harrington 15. Die Spione von Sphinx

Titel: Honor Harrington 15. Die Spione von Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Shobhana. »Eigentlich wäre ich nicht dabei gewesen. Ich war Nummer Zwo auf der Warteliste und bin nur reingekommen, weil zwo angenommene Teilnehmer in letzter Sekunde wegen familiärer Notfälle ein Semester versäumt haben.«
    »Und wie oft bist du zum Dinner eingeladen worden?« Leider kehrte Grigovakis schon wieder zu seinem üblichen Verhalten zurück; sein Ton machte deutlich, dass er nicht damit rechnete zu hören, Shobhana sei auch nur ein Mal auf Harrington House gewesen.
    »Nur zwo Mal«, antwortete Shobhana gelassen. »Natürlich ist jeder wenigstens ein Mal eingeladen worden. Öfter zum Dinner gebeten zu werden musste man sich verdienen, und offen gesagt war Taktik nicht mein bestes Fach.« Über Grigovakis' Gesicht lächelte sie zuckersüß. Sich auch nur ein Mal die Einladung zur Herzogin von Harrington ›verdient‹ zu haben, war auf der Akademie für jeden Taktikschüler eine besondere Auszeichnung gewesen.
    »Und du hattest drei Einladungen, oder?«, fragte er, indem er sich wieder an Aitschuler wandte, der nickte. »Und Abigail auch?« Da war er wieder, der schneidende erstaunte Unterton über die bloße Möglichkeit, dass Abigail eine solche Ehrung erfahren haben sollte.
    »Oh, nein«, sagte Karl mit einem traurigen Kopfschütteln und hielt inne, um abzuwarten, bis in Grigovakis' Augen die Genugtuung aufblitzte. »Abigail ist zehn Mal eingeladen gewesen – jedenfalls weiß ich von zehn Gelegenheiten«, sagte er unschuldig.
     
     
     
     
    »Was hat der bloß?«, brummte Shobhana am gleichen Schiffsabend, als Abigail und sie sich die Dusche teilten. An diesem Tag waren die Midshipwomen zuerst an der Reihe; morgen müssten sie auf die Midshipmen warten.
    »Wer?« Abigail massierte sich das Shampoo in ihr fast hüftlanges Haar. Sie war häufiger, als sie zählen konnte, versucht gewesen, es so kurz zu schneiden, wie Shobhana es trug. Ein- oder zweimal hatte sie sogar mit dem Gedanken gespielt, ihr Haar so kurz zu stutzen wie Lady Harrington bei ihrem ersten Besuch auf Grayson. Wie oft hatte sie keine Zeit gefunden, es angemessen zu pflegen und zu bürsten, und in schwerelosen Umgebungen oder unter Raumanzughelmen und während der Sportstunden war es sehr unpraktisch. Vermutlich stellte ihr Unvermögen, sich zum Abschneiden durchzuringen, eine der wenigen Konzessionen an die Standards ihrer Heimatwelt dar, die sie nicht aufgeben konnte. Auf Grayson dachte keine respektable junge Frau im Traum daran, sich das Haar zu stutzen.
    Sie hörte auf, im Schaum zu arbeiten, steckte den Kopf unter das fließende Wasser und spülte energisch die Haare aus.
    »Du weißt genau, wen ich meine«, sagte Shobhana leicht gereizt. »Dieses Arschloch Grigovakis natürlich! Hin und wieder könnte ich fast schwören, dass irgendwo in ihm doch ein wertvolles menschliches Wesen steckt, aber dann wird er wieder normal.«
    »Nun«, entgegnete Abigail, vom Sprühkegel ein wenig gedämpft, »ich dachte immer, es liegt daran, dass er sich für so überlegen hält. Wir gewöhnlichen Sterblichen sind schon allein dadurch unhöflich und begriffsstutzig, dass wir es nicht von uns aus immer wieder anerkennen.« Sie zog den Kopf unter der Dusche weg, schlug sich das Haar zu einem dicken Tau in den Nacken und begann, das Wasser auszuwringen. »Wenn wir ihm also nicht von allein huldigen, ist es ganz klar seine Pflicht, die Verehrung mit allen Mitteln aus uns herauszupressen.«
    Shobhana drehte sich unter der anderen Dusche um und blickte sie erstaunt an, und Abigail biss sich auf die Zunge. Sie wusste, dass der geistige Radar ihrer Freundin auf den bissigen Ton ihrer Stimme angesprungen war.
    »Ich dachte eigentlich gar nicht an alle von uns«, sagte Shobhana schließlich. »Ich meine, dass er es ganz besonders auf dich abgesehen hat. Und wenn mein feiner Instinkt mich nicht trügt, dann glaube ich, dass du deinerseits ein Problem mit ihm hast. Richtig?«
    »Nein, ich …«, begann Abigail scharf und verstummte.
    »Du warst nie eine gute Lügnerin«, stellte Shobhana mit einem leisen Lächeln fest. »Muss an deiner frommen Erziehung liegen, jede Wette. Also, jetzt erzähl Mamma Shobhana alles.«
    »Es ist nur … Na ja …« Abigail bemerkte, dass sie das Wasser plötzlich sehr heftig aus dem Haar wrang, und seufzte. »Er gehört zu den Idioten, die alle Graysons für barbarische, höhlenbewohnende religiöse Spinner halten«, sagte sie schließlich. »Und unsere Bräuche und Anstandsregeln hält er für lächerlich.«
    »Oho«, sagte

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