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Honor Harrington 15. Die Spione von Sphinx

Honor Harrington 15. Die Spione von Sphinx

Titel: Honor Harrington 15. Die Spione von Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Nimitz streichelte, der auf ihrem Schoß lag. »Zunächst einmal müssen wir einander vorstellen. Umfassend vorstellen.«
    »Captain«, warnte Wallace. Sein Tonfall sollte sie daran erinnern, dass Admiral Trent über jeden Zweifel erhaben deutlich gemacht hatte, seine Identität habe vor jedem einzelnen Mitglied ihrer Besatzung ein weltraumschwarzes Geheimnis zu bleiben, den Ersten Offizier eingeschlossen.
    Um sich dieses Umstandes gewahr zu sein, benötigte Honor keine Gedächtnisstütze. Leider ließ es sich angesichts der gegebenen Lage …
    »Meinen Sie damit Commander Wallaces Zugehörigkeit zum Nachrichtendienst?«, fragte Venizelos gelassen. »Und nein, sie hat es mir nicht gesagt«, fügte er hinzu, als Wallaces Augen aufblitzten. »Das war gar nicht nötig.«
    »Beeindruckend«, knurrte Wallace. »Wie viele von Ihnen wissen Bescheid?«
    Venizelos zuckte mit den Achseln. »Ich habe mit niemandem darüber gesprochen, aber wahrscheinlich außer mir höchstens ein, zwo andere. Naturgemäß spricht sich so etwas nicht herum.«
    »Naturgemäß«, wiederholte Wallace ironisch, im Tonfall eines Mannes, der sich widerwillig mit dem Unausweichlichen abfindet. »Wenn der Vorrede nun genüge getan ist, Captain …?«
    Honor schilderte ihr Gespräch mit Grubner und Trondheim. »Interessant«, sagte Venizelos, als sie fertig war. »Glauben Sie, dass es ihnen ernst ist?«
    »Mir kam es gewiss so vor«, entgegnete Honor. »Davon abgesehen fällt mir kein guter Grund ein, weshalb sie mich derart täuschen sollten.«
    »Es sei denn, dieser Raider ist tatsächlich ein offizieller kaiserlicher Versuchsballon«, erwiderte Wallace in säuerlichem Ton. »In diesem Fall wäre es sehr nützlich, dass uns ihr Dementi vorliegt, sollte es irgendwann nötig sein, bei dieser Operation den Stecker zu ziehen.«
    »Nur dass ich bezweifle, ob ein Schlachtkreuzerkommandant in der Hierarchie weit genug oben steht, um in Intrigen auf solch hoher Ebene eingeweiht zu sein«, entgegnete Honor.
    »Doch wenn man ihm einfach die offizielle Geschichte erzählt hat …« Wallace verstummte und nickte. »Ach ja, natürlich. Wenn er nur die offizielle Geschichte kennt, gibt es für ihn keinen Grund, irgendwelche Entschuldigungen vorzubereiten, auf die man zurückgreifen kann.«
    »Und gewiss nicht gegenüber einer manticoranischen Kommandantin, die ihm zufällig über den Weg gelaufen ist«, sagte Honor. »Mich bestärkt das in meiner Ansicht, seinem Wort vertrauen zu können.«
    »Wenigstens solange es aussieht, als könnte er dadurch gewinnen, dass er sich an uns hält«, sagte Venizelos.
    »Für uns umso mehr Anreiz, diesen Raider so bald wie möglich auszuschalten«, erwiderte Honor. »Und daher müssen wir den richtigen Köder aussuchen.« Sie wandte sich Wallace zu. »Damit sind Sie an der Reihe, Commander.«
    Wallace wirkte erstaunt. »Inwiefern an der Reihe?«, fragte er vorsichtig. »Meinen Sie damit, ich soll den Köder finden?«
    »Sie sind der Mann vom ONI«, erinnerte Venizelos ihn. »Was bevorzugen falsche andermanische Schiffe zum Mittagessen?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte Wallace. »Wir wissen schließlich nur von zwo Sichtungen.«
    »Beide an manövrierunfähigen Frachtern«, erinnerte ihn Honor. »Warum fangen wir nicht mit dem an, was die Handelsschiffe geladen hatten?«
    Wallace presste kurz die Lippen zusammen. »Das weiß ich nicht.«
    Honor und Venizelos tauschten einen Blick. »Ich dachte, Sie gehörten zum Team«, sagte Venizelos.
    »Ich gehörte zu dem Team, das Kennung und Emissionssignatur des Angreifers ausgewertet hat«, räumte Wallace ein. »Mit den Frachtschiffen hat sich ein anderes Team beschäftigt.«
    »Und Sie reden nicht miteinander, oder was?«
    Wallaces Lippe zuckte. »Unser Bericht wurde augenblicklich für geheim erklärt«, sagte er. »Darum kann er ohne Genehmigung eines Außenstellenleiters von niemandem unterhalb eines Außenstellenleiters eingesehen werden. Wenn der Bericht des anderen Teams ebenfalls geheim ist …« Er zuckte die Schultern. »Wie auch immer, ich habe von diesem Aspekt der Untersuchung nichts gehört.«
    »Na, wunderbar«, brummte Venizelos und schüttelte voll Abscheu den Kopf.
    »Das ist Standardverfahrensweise«, erinnerte ihn Honor, die sich ihre eigene Verärgerung verbiss. »Das System existiert aus gutem Grund, überlegen wird uns also lieber, wie wir damit arbeiten. Wo ist denn die nächste Außenstelle, Mr Wallace? Im Posnan-System?«
    »Nein, die wurde geschlossen. Der

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