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Honor Harrington 17. Um jeden Preis

Honor Harrington 17. Um jeden Preis

Titel: Honor Harrington 17. Um jeden Preis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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kurze Distanz zu solch schwierigen Zielen für die Nahbereichsabwehr machte, arbeitete nun gegen sie. Den Raketen fehlte schlichtweg die nötige Zeit, in dem winzigen Sekundenbruchteil, in dem sie die Bahnen der manticoranischen Schiffe schnitten, ihr Ziel zu finden und zu beschießen.
     
     
     
     
    »Keine Schäden, Sir!«, verkündete Lieutenant Commander Gohr überglücklich. »Gar nichts!«
    »Gut gemacht, Waffen«, entgegnete Oversteegen.
    »Captain Hanover meldet einen Treffer im Bug der Hector , Sir«, sagte Lieutenant Pattison. »Keine Verluste, aber ein Graser und ein Lasercluster ausgefallen.«
    »Gut«, sagte Oversteegen. »Dann woll'n wir –«
    »Raketenstarts!«, rief Gohr unvermittelt. »Multiple Starts! Sir, systemeinwärts heben LACs von Tendern ab!«
    Oversteegens Augen zuckten zum Hauptplot, und er presste die Zähne zusammen, als Bedrohungsquellen darin aufflammten. Unvermittelt war eine neue Welle von Mehrstufenraketen erschienen, vom gleichen Punkt abgefeuert wie die erste Salve. Die neue Welle jedoch war erheblich massiver: Gut sechstausend Raketenicons sprenkelten das Display und näherten sich seinen Schiffen, Dillingers LACs und Michelle Henkes Division – und Gohr hatte richtig vermutet, was die LAC-Starts anging. Die zweihundert Boote, von denen Kampfverband 81 bereits gewusst hatte, gingen plötzlich auf Maximalbeschleunigung und kamen ebenfalls zu den Manticoranern auf, doch mehr als doppelt so viele hoben von ihren Basen ins All ab und schwenkten auf Dillingers Katanas und die Schlachtkreuzer dahinter ein.
    Oversteegen sah mit bohrendem Blick auf die unschuldigen Icons der planetennahen Raketengondeln, die Gohrs Ortungscrews aufgespürt hatten. Diese Plattformen hatten noch nicht gefeuert, aber sie würden feuern, das wusste er. Sie warteten ab, bis ihre Lenkwaffen sich in den Raketensturm einflechten konnten, der aus größerer Entfernung heranraste. Durch ihre geringere Grundgeschwindigkeit wären sie leichtere Ziele, wenn sie herankamen, aber sie erhielten dadurch bessere Trefferchancen gegen seine Seitenschilde, und es wären wahrscheinlich wenigstens weitere zwei- bis dreitausend Raketen. Der Taktiker in ihm brüllte danach, sie durch Naheinschläge mit Fusionsgefechtsköpfen zu vernichten, ehe sie feuerten, doch sie waren zu dicht an Vespasian. Zu hoch war das Risiko, durch eine fehlerhafte Zielerfassung den Planeten zu treffen oder eine der unbewaffneten zivilen Plattformen zu vernichten und jeden einzelnen Menschen an Bord zu töten.
    Nein. Sie mussten dem Schlag standhalten. Mit düsterem Gesicht sah Oversteegen den einkommenden Lenkwaffen entgegen. Es war unwahrscheinlich, dass selbst dieses Raketengewitter sein Schiff vernichtete. Der unbekannte Planer des Angriffs hatte in seiner Zielauswahl einen Fehler begangen. Er hätte sein gesamtes Feuer auf nur ein, höchstens zwei Ziele konzentrieren müssen und nicht über so viele verteilen dürfen. Man konnte ihm seine Entscheidung indes kaum verübeln, denn ihm war höchstwahrscheinlich unklar, wie widerstandsfähig die Schlachtkreuzer waren, mit denen er zu tun hatte. Aber selbst wenn er sie nicht vernichten konnte, hieß das keineswegs, dass er sie nicht schwer beschädigen würde. Und diese Überlegung berücksichtigte nicht, was aus Dillingers Katanas wurde, nachdem sie verleitet worden waren, so viele Antiraketen gegen die erste Welle aus Mehrstufenraketen zu verbrauchen.
    Nur einen Moment lang empfand Michael Oversteegen hinter dem Panzer seiner Augen eine flüchtige Bewunderung für seinen Gegner. Wer immer er war, er hatte seine begrenzten Mittel optimal eingesetzt, und der Vorhut von Kampfverband 81 stand ein vernichtender Schlag bevor.
    Doch als der Augenblick verstrichen war, setzte sich Oversteegen in seinem Kommandosessel auf.
    »Abwehrplan Alpha-Drei«, sagte er ruhig.

 
     
    28
     
     
    »Reverend Sullivan.« Robert Telmachi, Erzbischof von Manticore, kam dem kahlköpfigen Besucher mit der scharfen Nase durch das geräumige, sonnenerhellte Büro entgegen, als dieser hineingeführt wurde.
    »Es ist mir eine Ehre«, fuhr Telmachi fort. »Und, wenn ich so sagen darf, ein Treffen, auf das ich schon seit geraumer Zeit gehofft habe.«
    »Danke, Erzbischof.« Das Oberhaupt der Kirche der Entketteten Menschheit schüttelte ihm fest die Hand. »Auch ich habe mich auf unser Zusammentreffen gefreut. Monsignore Davidson lässt als Ihr Repräsentant auf Grayson nichts zu wünschen übrig, aber angesichts der engen

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