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Honor Harrington 5. Im Exil

Honor Harrington 5. Im Exil

Titel: Honor Harrington 5. Im Exil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Schwerelosigkeit hatte sich die Kette ihres Gutsherrenschlüssels mit dem Band des Sterns von Grayson verheddert, und es war schon eine Erleichterung, beim Durchqueren des Gangs an sich herunterschauen und die Unordnung beseitigen zu können, ohne daß sie befürchten mußte, dabei über irgend etwas zu stolpern. Schließlich waren die Halsgehänge entwirrt, und sie ließ sich auf den Sitz fallen. Dann sah sie zum Bordmechaniker hoch.
    »Sind wir noch im Zeitplan?«
    »Es sieht ganz gut aus, Mylady. Wir haben sogar ein wenig Vorsprung. Ich fürchte, es wird noch fünf Minuten dauern, bis wir abdocken.«
    »Warum bin ich nicht erstaunt?« murmelte sie und blickte auf die andere Sitzreihe, wo sich Adam Gerrick gerade niederließ. Nimitz rollte sich behaglich auf ihrem Schoß zusammen, und sie blickte über die Schulter auf Sutton.
    Der Flaggleutnant kämpfte gerade mit der übergroßen Reisetasche, die sich nicht ins Gepäckfach unter der Kabinendecke stopfen lassen wollte. Als er etwas brummte, das mit Sicherheit nicht für ihre Ohren bestimmt war, blinzelte sie belustigt und überlegte, ob sie ihn damit aufziehen sollte. Die Hälfte seines Gesichts, das sie sehen konnte, war vor Verlegenheit bereits rot angelaufen, und so beschloß Honor, ihm Gnade zu erweisen.
    Lieutenants fühlten sich zwar vernachlässigt, wenn ihre Admirale ihnen niemals Probleme bereiteten, aber es gab für alles den richtigen Ort und den richtigen Zeitpunkt.
    Reverend Hanks setzte sich, wie es sein Rang verlangte, auf den Sitz neben Honor, und sie schüttelte den Kopf.
    »Es wäre einfacher gewesen, direkt nach Austin City zu fliegen«, stellte sie gleichmütig fest, und er schnaubte.
    »Und einen Brauch zu verletzen, der über tausend Jahre alt ist, Mylady? Niemals! Gutsherren – und Gutsherrinnen – begeben sich von ihren offiziellen Residenzen in ihren offiziellen Fahrzeugen zur Hauptstadt. Allein der Prüfer weiß, was geschähe, wenn man auch nur anmerkte, daß dieser Gebrauch vielleicht ein wenig … umständlich sein könnte.«
    »Auch wenn das bedeutet, daß man hin und zurück je zwo Stunden in einem Flugwagen verbringt?«
    »Ich gebe zu, daß die Entfernung zwischen Ihrem Gut und Austin die Prozedur ein wenig schwieriger macht, Mylady, aber weiter komme ich Ihnen nicht entgegen. Wenn ich weitere Zugeständnisse mache, bringt mich am Ende noch jemand zur Meldung.«
    Honor lachte auf und lehnte sich in ihren Sitz zurück, als die Pinasse unvermittelt erbebte. Die mechanischen Dockarme zogen sich zurück, und der Pilot hob das Beiboot mit einem sanften Stoß der ventralen Schubdüsen ab und ließ es mit dem Heck voran aus dem Hangartor treiben. Abdocken war ein Routinemanöver, aber er vollzog es mit müheloser Grazie. Honor nickte anerkennend, als er elegant die Nase der Pinasse auf den Planeten richtete.
     
    »Wir sind spät dran«, sagte Taylor, und Martin nickte nervös. Bruder Marchants Gefolgsleute hatten großartige Arbeit geleistet, als sie die Mission so schnell organisierten: Sie mußten Harringtoner Uniformen kopieren, einen Flugwagen in den offiziellen Farben Harringtons lackieren und in aller Eile Ausweise fälschen, die einer Routineüberprüfung standhielten. Ohne die Erfahrung aus der Infiltration von Sky Domes hätten sie es niemals geschafft.
    Nur , dachte Martin bei einem raschen Blick auf die Uhr, haben sie es eben doch nicht ganz rechtzeitig geschafft …
    Die verschwommene Brandung, die die felsige Nordküste von Goshen kennzeichnete, war in der Dunkelheit vor ihnen noch immer nicht zu sehen, und nach dem Flugplan, den einer der Lotsen des Burdetter Raumhafens besorgt hatte, waren es nur noch achtzig Minuten, bis sie in Stellung sein mußten. Siebzig davon würden sie benötigen, um den Harringtoner Raumflughafen zu erreichen, und wenn es auch nur die geringste Verzögerung gab, bis sie auf dem Gelände waren …
    »Wir kommen niemals rechtzeitig durch die Verkehrskontrollen. Wir müssen auf den Ersatzplan ausweichen und am Westtor landen«, dachte er laut, damit Austin wußte, worum es ging. Taylor nickte angespannt. Der Harringtoner Raumflughafen war Graysons neuster Weltraumbahnhof und lag über zehn Kilometer von Harrington City entfernt. Das übliche Durcheinander von Dienstleistungsunternehmen entstand gerade erst östlich davon, zwischen dem Raumhafen und der Stadt.
    »Ich lasse den Wagen nicht gern zurück«, erklärte der junge Mann nach einer Pause. »Der Starter ist doch unverkennbar, Ed.«
    »Dann

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