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Honor Harrington 6. Ehre unter Feinden

Honor Harrington 6. Ehre unter Feinden

Titel: Honor Harrington 6. Ehre unter Feinden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Gefecht der Militärgeschichte.
    »Keine Antwort, Skip«, sagte Dutton. »Gut möglich, daß wir die Sendeantennen erwischt haben.«
    Caslet nickte. Vermutlich arbeiteten auch die Empfänger des Raiders nicht mehr. Aber wer auch immer dort das Kommando führte, schien keinen Selbstmord zu beabsichtigen, ob er die Mitteilung nun gehört hatte oder nicht. Caslet wandte sich dem kleinen Combildschirm zu, der mit Bürger Captain Branscombes Pinasse im Truppenhangar verbunden war.
    »Also gut, Ray. Holen Sie sich die Mistkerle, aber achten Sie auf Ihren Rücken. Halten Sie die Pinassen aus der Schußlinie.«
    »Aye, Sir«, antwortete Branscombe, und zwei Pinassen, vollbesetzt mit Marineinfanteristen in Panzeranzügen, lösten sich aus dem Beiboothangar der Vaubon . Sie beschrieben einen Bogen, um sich aus dem Bestreichungskonus der Breitseitenwaffen zu entfernen, und bezogen zwei Kilometer achteraus des schwer beschädigten Schiffes Station. Luken öffneten sich, und einzeln quollen die gepanzerten Marines heraus. Rasch überbrückten sie die Distanz zum Rumpf des Raiders.
    Caslet beobachtete auf dem visuellen Display, wie die Marines zur nächsten unbeschädigten Personenschleuse vorrückten. Zwar war es durchaus möglich, daß die Piraten eine letzte, selbstmörderische Trotzgeste versuchten und sich mit seinen Marines sprengten – aber Piraten waren keine Kamikaze, und diese hier wußten zudem nicht, daß Caslet die Erewhon gefunden hatte. Hätten sie es gewußt und geahnt, was er mit ihnen vorhatte, dann hätten sie möglicherweise Selbstmord begangen, aber da das nicht der Fall war, drang Branscombes Sturmspitze in den Rumpf ein, ohne daß etwas geschah. Caslet entspannte sich, als die Marines die Piraten festzunehmen begannen, ohne auf Widerstand zu stoßen.
    »Gut gemacht, Bürger Commander«, sagte Denis Jourdain leise. »Sehr gut gemacht. Unter den gegebenen Umständen« – in seinem Lächeln steckte ein Unterton von Traurigkeit – »können wir wenigstens darauf stolz sein.«
     

19
    Caslet wartete auf der Hangargalerie, als Branscombes Pinasse anlegte. Er verbarg seine Ungeduld, legte die Arme auf den Rücken und stand still, während die Zugangsröhre ausgefahren wurde. Die Nabelschnüre verbanden sich mit dem Beiboot, die Zugangsröhre füllte sich mit Luft und öffnete sich. Einen Augenblick später schwebte Branscombe noch im Panzeranzug herbei, packte die Haltestange und schwang sich ins interne Schwerefeld der Vaubon . Im Panzeranzug war das keine leichte Übung, und Branscombe wäre nicht der erste Marineinfanterist gewesen, der dabei dank der ›Exoskelettmuskeln‹ des Anzugs die Stange aus der Halterung gerissen hätte, aber bei Branscombe sah das Manöver kinderleicht aus. Der Bürger Captain landete auf dem Deck. Durch den Panzeranzug ragte er einen halben Meter höher auf als normal, und er klappte das Visier hoch.
    »Wir haben das Heck bis hin zu Spant achtzig in Schrott verwandelt, Skipper«, meldete er, »und einer der Treffer hat sich bis zur Brücke durchgebrannt. Fürchterliche Bescherung da drin. Bis auf die Notbeleuchtung funktioniert nichts mehr, und anscheinend ist ein Drittel der Computerabteilung von dem Treffer ausgeschaltet worden. Aber meine Technikergruppe meint, die Piraten hätten es nicht geschafft, die Speicher zu löschen. Bürgerin Sergeant Simonson versucht gerade, soviel wie möglich herauszukitzeln.«
    »Gut. Irgendwelcher Widerstand?«
    »Keiner, Sir.« Wie Shannon Foraker hatte auch Bürger Captain Branscombe gelegentlich Schwierigkeiten mit dem revolutionären Vokabular. Der Marine lächelte gehässig. »Ich schätze, wir haben mit den Treffern rund die Hälfte von ihnen getötet – hätten Sie es für möglich gehalten, daß nur ihr Enterkommando in Raumanzügen war?« Er schüttelte den Kopf, und nun lächelte auch Caslet.
    »Wozu Raumanzüge, Ray? Wir waren schließlich nur ein harmloser Frachter auf dem Weg zur Schlachtbank.«
    »Das haben die jedenfalls gedacht. Einige von ihnen finden anscheinend, wir hätten irgendwie geschummelt.«
    »Mir blutet das Herz«, meinte Caslet und rieb sich das Kinn. »Also kann Simonson etwas Verwendbares aus ihren Computern holen? Na, das ist doch eine gute Neuigkeit.«
    »Sie klang nicht hundertprozentig sicher, Sir«, antwortete Branscombe vorsichtig. »Aber wenn es überhaupt jemand schafft, dann ist sie das. Vielleicht haben wir allerdings etwas noch Besseres.«
    Caslet schaute ihn fragend an, aber der Bürger Captain

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