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Honor Harrington 6. Ehre unter Feinden

Honor Harrington 6. Ehre unter Feinden

Titel: Honor Harrington 6. Ehre unter Feinden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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wenigstens drei junge ‘Katzen – alt genug waren, um einer anderen Baumkatze in Pflege gegeben zu werden.
    Und damit tauchte ein weiterer Punkt auf. Honor blickte die beiden Baumkatzen auf dem Sofa an.
    »Ihr beiden wißt, was das bedeutet, nicht wahr?« fragte sie sanft. Nimitz legte den Kopf schräg, während Samantha ihre Wange an seine Schulter schmiegte. »Das Reglement gilt für euch ebenso wie für uns Zwobeiner«, erklärte Honor. »Wir werden Samantha so schnell wie möglich nach Sphinx schicken, damit sie und ihre Babys in Sicherheit sind.«
    Nimitz gab ein leises Blieken von sich und legte einen starken, drahtigen Arm um Samantha. Er schaute auf sie nieder, und ihre Blicke trafen sich und versanken ineinander. Erneut spürte Honor jenen tiefen, ausgefeilten Kommunikationsfluß zwischen ihnen – und ihren Kummer über die Aussicht, bald getrennt zu sein. Sie sind ein Paar , dachte Honor und fragte sich, wohin das führen würde. Die Vorstellung, getrennt zu werden, fügte ihnen beiden Leid zu. Aber selbst wenn Samanthas Schwangerschaft nicht der Grund für die Trennung gewesen wäre, früher oder später wären Honor und Tschu auf unterschiedliche Schiffe versetzt worden. Ob Nimitz und Samantha je darüber nachgedacht hatten?
    Nimitz richtete seine Augen auf Honor. Sie waren ernst und dunkel, das gewohnte schalkhafte Funkeln fehlte, und sein Blick beantwortete Honors Frage. Die beiden hatten in der Tat darüber nachgedacht und sich, wie alle Navyangehörigen, die eine Heirat erwogen, mit dem Gedanken abgefunden, einander häufig und für längere Zeiträume nicht sehen zu können. Wie düster diese Aussicht war, wußte Honor genau, denn sie hatte ihr vor Pauls Tod selbst gegenübergestanden; den beiden Baumkatzen gefiel es nicht mehr als damals ihr. Doch die Bindung an ihren jeweiligen Adoptivmenschen aufzugeben kam für beide ebensowenig in Frage, wie ihren Gefühlen füreinander zu entsagen. So und nicht anders war es.
    Honor spürte die Traurigkeit der Baumkatzen und ihre Liebe – nicht nur füreinander, sondern auch für Harold Tschu und Honor – wie eine Erweiterung ihrer eigenen Seele, und das traf sie schwer. Sie empfing ebensoviel Freude wie Sorge und auch – Entzücken bei dem Gedanken an die Kinder und großes Bedauern darüber, daß Nimitz bei der Geburt nicht zugegen sein konnte; ihr stiegen die Tränen in die Augen. Honor blinzelte sie fort und streichelte beide Baumkatzen, dann sah sie Tschu an. Er verfügte nicht über die gleiche Verbindung zu Samantha wie Honor zu Nimitz, aber die Emotionen, die in Honors Arbeitszimmer herrschten, waren zu intensiv, als daß er sie nicht hätte empfinden können, und Honor konnte ihm diese Gefühle vom Gesicht ablesen.
    »Setzen Sie sich, Harry«, bat sie ihn leise und klopfte neben den ‘Katzen auf die Couch. Einen Augenblick lang zögerte er, dann nickte er und ließ sich nieder. Die Baumkatzen lagen nun zwischen ihnen. Das leise harmonische Schnurren der ‘Katzen – traurig und freudig zugleich – galt auch liebevoll den beiden Menschen.
    »Hätte nie gedacht, daß das kleine Biest jemals häuslich würde.« Tschus tiefe Stimme klang verdächtig heiser. Sanft streichelte er Samantha.
    »Ich hätte es von Stinker auch nicht erwartet«, meinte Honor lächelnd. »Anscheinend sehen wir uns in den kommenden Jahren öfter. Wir müssen unseren Urlaub abstimmen, damit die beiden Zeit miteinander verbringen können.«
    »Für die nächsten paar Jahre wäre das für mich das kleinere Problem, Skipper«, erklärte Tschu grinsend. »Ich bleibe auf Sphinx, bis die Kleinen alt genug für eine Pflegemutter sind, also wissen Sie wenigstens, wo Sie uns finden können.«
    »Das stimmt. Und wir können froh sein, daß die Clans der ‘Katzen eine solch ausgedehnte Familiengemeinschaft bilden, sonst würden Sie für zehn Jahre auf Sphinx festsitzen. Stellen Sie sich nur vor, was das für Ihre Karriere bedeuten würde!«
    »Na, jeder muß schließlich auf seine Familie Rücksicht nehmen, oder? Mir wäre es zwar lieber gewesen, wenn die beiden uns ein wenig mehr Vorbereitungszeit zugestanden hätten, aber …«
    Er zuckte mit den Schultern, und Honor nickte. Wenn mehr weibliche Baumkatzen Navyangehörige adoptierten, würde die Admiralität das Verhütungsprogramm sicherlich auf sie ausdehnen , dachte sie. Aber so war es eben nicht, und Nimitz und Samantha besaßen das Recht, eigene Entscheidungen zu treffen, und hatten es bewußt ausgeübt. Dessen war sich Honor

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