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Honor Harrington 8. Die Siedler von Sphinx

Honor Harrington 8. Die Siedler von Sphinx

Titel: Honor Harrington 8. Die Siedler von Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Begleiter des träumerischen Ausdrucks in ihren Augen – wenn ihre Eltern sie so gesehen hätten, wären bei ihnen augenblicklich die Alarmglocken erklungen: Ihre geliebte Tochter brütete irgendetwas aus.
    Zu dumm, dass Stephanie zum ersten Mal seit wirklich sehr langer Zeit nur sehr vage ahnte, was sie da eigentlich ausbrütete. Oder genauer gesagt, wie sie ihr Ziel erreichen sollte. Für ein Mädchen, das gewöhnlich wegen zu großer Selbstsicherheit in die Bredouille geriet, war Unschlüssigkeit etwas Neues, und doch übte dieses Gefühl in gewisser Weise eine anziehende Wirkung auf Stephanie aus. Vielleicht nur wegen ihres Neuheitswertes?
    Sie runzelte die Stirn, schloss die Augen und dachte sorgfältig nach.
    In der Gewitternacht war es ihr gelungen, unbemerkt ins Bett zu kommen. Merkwürdigerweise – obwohl ihr erst viel später auffiel, dass es merkwürdig war –, hatte sie nicht einmal erwogen, mit der Kamera zu ihren Eltern zu eilen. Dass die Menschheit sich Sphinx mit einer anderen intelligenten Spezies teilte, war ihre Entdeckung, und sie empfand eine seltsame Hemmung, andere einzuweihen. Solange sie es unterließ, war es nicht nur ihre Entdeckung, sondern blieb sogar ihr Geheimnis, und fast hatte es sie überrascht, wie fest entschlossen sie war, so viel wie möglich über die unerwarteten Nachbarn herauszufinden, bevor sie irgendjemanden in ihre Existenz einweihte. Stephanie war nicht ganz sicher, zu welchem Zeitpunkt sie sich dazu entschieden hatte, doch seit sie den Entschluss gefällt hatte, fiel es ihr nicht schwer, logische Gründe für ihre Entscheidung zu finden. Zum einen bereitete allein der Gedanke, wie die Kinder aus Twin Forks reagieren würden, ihr eine Gänsehaut. Angefangen bei Chipmunks, die nicht im Mindesten so aussahen wie die Chipmunks auf Meyerdahl (oder auf Alterde, wenn man schon dabei war), bis hin zu Pseudoschildkröten versuchten die Kinder alles zu fangen, was da kreuchte und fleuchte, um es zu einem Kuscheltier zu machen. Die neu entdeckten Wesen würden sie bestimmt mit noch größerer Nachdrücklichkeit jagen – und mit katastrophalen Folgen.
    Als die Überlegungen so weit gediehen waren, fühlte Stephanie sich geradezu tugendhaft, doch ihr eigentliches Problem hatte sie nicht einmal ansatzweise gelöst. Wenn sie niemandem etwas über ihre Entdeckung sagte, wie konnte sie auf eigene Faust mehr über die geheimnisvollen Selleriediebe erfahren? Es stand wohl fest, dass sie klüger war als die meisten, aber irgendwann musste jemand anderes einen Selleriedieb auf frischer Tat ertappen. Sobald das geschah, war ihr Geheimnis aufgedeckt. Sie war entschlossen, vorher so viel wie möglich über die Sphinxianer zu erfahren.
    Und dazu musste sie zunächst reinen Tisch machen. Sie war ins Datennetz gegangen und hatte dort kein einziges Wort über Mini-Hexapumas mit Händen gefunden. Danach hatte sie ihres Vaters Link zur Forstbehörde benutzt und ihre Aufnahmen mit bekannten sphinxianischen Arten verglichen – ohne Ergebnis. Welcher Art dieser Selleriedieb, den Stephanie gesehen hatte, auch angehörte – niemand hatte jemals ein Bild von einem seiner – oder ihrer? – Verwandten aufgenommen oder auch nur eine verbale Beschreibung in die planetare Datenbank gestellt. Das sagte ebenso viel über die Intelligenz des Räubers aus wie das geflochtene Netz, in dem er seine Beute transportiert hatte. Sphinx war nicht gerade ein kleiner Planet, und nach der Verteilung der Selleriediebstähle zu urteilen waren diese Wesen mindestens ebenso weit verbreitet wie Sphinx’ Kolonisten. Dass sie fünfzig T-Jahre lang unentdeckt geblieben waren, konnte nur bedeuten, dass sie den Menschen mit Bedacht aus dem Weg gingen … und das bedeutete einerseits, dass die Wesen eine vernunftbasierte Reaktion auf die Ankunft der Kolonisten gezeigt hatten und andererseits, dass sie eine Sprache entwickelt haben mussten. Sich so erfolgreich zu verbergen war ohne vorsätzliche, bewusste, allgemein geteilte Aktivitätsmuster kaum denkbar, und wie sollten sie sich koordinieren, wenn sie sich nicht miteinander verständigen konnten? Also benutzten sie nicht nur Werkzeuge, sondern auch eine Sprache, und das war aufgrund ihrer geringen Körpergröße besonders bemerkenswert. Der Eine, den Stephanie gesehen hatte, konnte nicht viel länger als sechzig Zentimeter gewesen sein und nicht mehr als dreizehn oder vierzehn Kilo gewogen haben; noch nie war man einer intelligenten Art mit solch geringer Körpermasse

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