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Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte

Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte

Titel: Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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funktionierte.
    Selbstverständlich hatte es auch seine Nachteile. Zwar sparten die Graysons sehr viel Investitionen ein, doch gleichzeitig betrug ihre Effektivität, auf Mannstunden gerechnet, im Vergleich zum Stemenkönigreich nur etwa achtzig Prozent. Zunächst erschien dieser Unterschied minimal, doch wenn man berücksichtigte, dass der Kampfschiffbau Milliarden von Dollars verschlang, dann addierten sich auch kleine Beträge rasch zu immensen Summen. Und die Verteilung machte die graysonitischen Werften zudem für einen möglichen havenitischen Handstreich sehr verwundbar. Die gewaltigen Raumstationen der Royal Manticoran Navy saßen im Zentrum der Festungsanlagen des Doppelsternsystems und wurden zusätzlich durch Abwehrsysteme in der Kreisbahn geschützt, die über unfassbare Feuerkraft und – wichtiger als alles andere – Raketenabwehrkapazität verfügten. Die Blackbird-Werft hingegen war allein auf den Schutz durch die mobilen Verbände im Jelzin-System angewiesen, und jeder Gegner, der den unvollständigen Rümpfen nahe genug kam, um eine Raketensalve in ihre Richtung abzufeuern, vermochte damit schrecklichen Schaden anzurichten. Andererseits war es den Graysons und ihren Verbündeten wiederholt gelungen, jedes havenitische Schiff abzuwehren, bevor es den Werften zu nahe kam, und die Einwohner des Jelzin-Systems waren bereit, eine unfassbare Menge von Arbeitern in ein Projekt zu stecken, was ihre geringere Arbeitsleistung pro Mann und Stunde mehr als ausglich.
    »Ein wahrhaft beeindruckender Anblick, Hochadmiral«, sagte Caparelli. »Damit meine ich nicht nur, dass Sie den neuen Typ so rasch in Produktion gebracht haben, während wir noch immer darüber streiten, ob wir ihn überhaupt bauen sollen! Ich meine auch diese unglaubliche Betriebsamkeit dort draußen.« Er wies auf das Sichtfenster. »Ich glaube, ich habe noch nie so viele Menschen zugleich an einem einzigen Schiff arbeiten sehen.«
    »Eigentlich bleibt uns keine andere Wahl, Sir Thomas«, entgegnete Matthews. »Über die mechanische Grundlage, wie sie im Sternenkönigreich üblich ist, verfügen wir einfach nicht, aber wir haben sehr viele eingespielte Weltraum-Montageteams. Ja, es ist sogar so, dass wir die vielen Arbeiter gerade unserer altmodischen Industrie verdanken, die wir vor dem Allianzbeitritt besaßen.«
    »Ach ja?« Caparelli drehte sich zu Matthews um und zog die Brauen hoch. »Ich glaube, Lucien Cortez sagte etwas Ähnliches, als ich mich letzte Woche auf diese Reise vorbereitete, aber ich habe ihn nicht gefragt, was er damit meinte«, gab der Erste Raumlord zu.
    »Eigentlich ist es recht einfach«, erklärte Matthews. »Schon vor Allianzzeiten beschäftigten wir uns intensiv mit Orbitalfarmen, Asteroidenabbau und dem Aufbau einer Raumflotte, letzteres, um die masadanischen Fanatiker abzuwehren. Im Vergleich zu manticoranischen Verhältnissen war all das vielleicht nicht besonders beeindruckend, aber andererseits übertraf es gewiss alles, was Sie in den umliegenden Sonnensystemen finden. Wichtig allein ist, dass wir diese Leistung mit einer Industrie vollbracht haben, die vielleicht ein Fünftel der manticoranischen Effizienz besaß. Also benötigten wir vier bis fünf Mal so viele Mannstunden, um die gleiche Arbeit zu verrichten. Nun aber haben wir beinah manticoranischen Standard erreicht, und es ist sogar einfacher, unsere Leute in der Handhabung Ihrer Geräte aus- oder weiterzubilden, als es gewesen ist, sie im Umgang mit unserer Technik zu schulen. Deshalb nahmen wir all diese Leute, die gewohnt waren, auf altmodische Weise zu arbeiten, brachten ihnen die neuen Techniken bei, gaben ihnen die nötigen Werkzeuge und ließen sie machen.« Der Hochadmiral zuckte mit den Achseln. »Und sie machten es.«
    »Ganz so einfach wird es wohl nicht gewesen sein, Hochadmiral«, warf William Alexander ein. »Ich vermag recht gut einzuschätzen, welch finanzielle Last diese Rührigkeit« – er wies auf das Fenster – »bei uns zu Hause bedeuten würde. Dort draußen bauen Sie Kriegsschiffe im Wert von … dreihundert Milliarden manticoranischen Dollar? Und das ist nur eine Ihrer Werften, Sir.« Er schüttelte den Kopf. »Ich würde wirklich gern wissen, wie Sie das schaffen.«
    »Tatsächlich haben wir eher für siebenhundert Milliarden Dollar Schiffsrümpfe in Bau«, sagte Matthews mit stillem Stolz, »nicht eingerechnet die Investitionen zur Instandsetzung der Orbitalforts, des Ausbaus unserer Werften und weiterer Infrastruktur. Alles

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