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Honor Harrington Bd. 16

Honor Harrington Bd. 16

Titel: Honor Harrington Bd. 16 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Sklavenplanet
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sicher, dass sie alle dem Audubon Ballroom angehörten. Plötzlich aber wusste sie es genau. Cachat hatte ihnen ein unsichtbares Signal gegeben - oder vielleicht auch nur vorher ausgemacht, dass sie es tun sollten, sobald er mit dem Anziehen der schwarzen Handschuhe fertig war.
    Alle acht - und Ginny schloss sich einen Augenblick später an - streckten sie den an die Stühle geketteten Männern die Zunge heraus. Streckten sie weit heraus, sodass das genetisch aufgeprägte mesanische Sklavenzeichen sichtbar wurde.
    Der Vorhang hebt sich, dachte Thandi eher grimmig als belustigt. Wir beginnen mit den Schurken in sehr verzweifelter Lage. Große Tiere und Schläger im Dienste Manpowers, gefesselt und hilflos, umzingelt von ihren Opfern. Von denen acht Killer waren, die ihre Vernichtunggeschworen hatten.
    Victor Cachat zog den Pulser aus der Pistolentasche.
    Und eine sehr verzweifelte Lage hatte sich verschlimmert.
    Sehr.
    Haicheng Ringstorff hegte daran nicht den leisesten Zweifel. Die schwarzen Augen, die auf ihn hinabstarrten - und dann langsam über die Gesichter Diems, Lithgows und Flairtys strichen - schienen vollkommen leer zu sein. Es war, als starrte ihn das Nichts an. Das blasse, streng geschnittene Gesicht zeigte, so weit Ringstorff sehen konnte, keinen Ausdruck, der über eine gewisse klinische Distanz hinausging. Es waren nicht einmal die Augen eines Henkers, sondern die eines Mannes, der ein Experiment durchführte, dessen Ergebnis ihm letztendlich gleichgültig war. Ob positiv oder negativ, es war ein Datensatz, der protokolliert wurde.
    Als der Mann das Wort ergriff, hörte sich seine Stimme genauso an: Ihr war nichts zu entnehmen. Sie sprach nur Worte, die wie chirurgische Instrumente klangen.
    »Folgendes. Ich benötige bestimmte Informationen von Ihnen. Diese Information wären mir nützlich, angewiesen bin ich darauf nicht. Mit den Informationen kann ich meinen existenten Plan verfolgen. Ohne sie muss ich einen neuen entwickeln.«
    Die eckigen Schultern bewegten sich eine Winzigkeit; vielleicht war es ein Achselzucken gewesen.
    »Ich verstehe mich sehr gut auf das Entwickeln von Plänen. Wenn ich die Informationen von Ihnen erhalte, spare ich Zeit und Mühe. Nicht viel, aber vielleicht genug, dass ich Sie - einige von Ihnen oder womöglich auch nur einen - am Leben lasse. Wir werden sehen. Ich will nicht behaupten, dass es mich interessiert.«
    Ringstorff konnte Diems Gesicht genauso leicht sehen wie die der anderen. Lithgows Gesicht schien erstarrt zu sein - genauso wie, aller Vermutung nach, sein eigenes. Der Fanatiker Flairty hatte einen wütenden Blick, die Wut allerdings wirkte ein bisschen verwaschen. Diem hingegen schien am Rand der Panik zu stehen. Er hatte die Augen so weit es ging zur Seite gerichtet, wo an einem dunklen Tisch in einigem Abstand fünf Personen saßen. Ringstorff hatte sie ebenfalls entdeckt, als die Wachleute sie in den Saal schleppten und sie zwangen, auf den Stühlen Platz zu nehmen, doch er hatte kein Gesicht erkennen können. Die Wachleute waren wieder gegangen und hatten es den Ballroom-Terroristen überlassen, sie an die Stühle zu ketten.
    » Was zum Teufel soll das?«, kreischte Diem. »Gottverdammt noch mal, ich weiß genau, dass ihr Erewhoner seid, wenn ich euch auch nicht erkenne! Imbesi... sind Sie das ? Warum lassen Sie zu, dass dieser Irre -«
    Ein Pulser schoss, und Diems Kopf wurde an der Seite zerfetzt. Die Wunde war nicht tödlich - sie machte nicht einmal kampfunfähig. Diem fehlten nun das linke Ohr und ein hübsches Stück Kopfhaut. Blut lief ihm auf die Schulter.
    »Ich benötige Informationen, keine Hysterie.«
    Ringstorffs Blick zuckte zu dem Mann mit den schwarzen Handschuhen zurück; er sah, wie dieser den Pulser senkte. Um einen, zwei Zentimeter. Die Hand an der Waffe wirkte so unbewegt, als gehörte sie einer Statue.
    Diem starrte zu dem Mann hoch, seine Augen waren groß und flackerten, sein Gesicht zeigte alle Anzeichen eines Schocks. Obwohl die Wunde stark blutete und ihn entstellte, war sie nicht ernst. Ringstorff wusste jedoch, dass Diem unmittelbare physische Gewalt unbekannt war. Im Gegensatz zu Ringstorff - und Lithgow und Flairty - war Diem jemand, der Gewalt ausüben ließ. Ganz gewiss aber hatte er es noch nie erlebt, wie jemand sein Blut vergoss.
    »Wer zum Teufel sind Sie?«, keuchte er.
    »Betrachten Sie mich als den Mann, der Sie töten wird, und zwar bald.« Der Pulser schwenkte ein wenig hin und her. »Sie schauen sich besser um,

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