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Honor Harrington Bd. 16

Honor Harrington Bd. 16

Titel: Honor Harrington Bd. 16 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Sklavenplanet
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blieb.
    Rozsak sah indes keinen Grund, Manson zusätzlich Salz in die Wunde zu streuen. »Ich will Sie nicht runtermachen, Jerry. So ein Lapsus passiert leicht, aber wir müssen eben darauf achten, dass er uns nicht unterläuft.« Er bedachte Palane mit einem freundlichen Lächeln. »Was das angeht, sollte ich wohl aufhören, sie ›Amazonen‹ zu nennen.«
    Thandi schüttelte den Kopf. »Ich glaube nicht, dass sie das Wort sehr stören würde, Sir. Wenn sie wüssten, was es bedeutet, wären sie eher ganz weg vor Freude. Nur ...«
    Während Rozsak beobachtete, wie die junge Frau sich durch ihre Gedanken kämpfte und nach einer Möglichkeit suchte, sie angemessen auszudrücken, beschloss er, ihr die Mühe abzunehmen. Tatsächlich war er recht zufrieden, dass
    Palane ihre Einheit instinktiv in Schutz genommen hatte, und begriff sehr wohl, woran das lag. Im Gegensatz zu vielen Offizieren der SLN - den meisten sogar - besaß Rozsak Gefechtserfahrung. Außerdem hatte er mit dem Marines-Lieutenant große Pläne. Wohin er in den kommenden Jahren ging, bräuchte er gute Gefechtsoffiziere. Stabsspezialisten, selbst tüchtige wie Manson, gab es dutzendweise an jeder Straßenecke.
    »Das reicht weit zurück, Lieutenant Palane. Esprit de Corps, wenn Sie es antik aufgemotzt haben möchten. In der gesamten Menschheitsgeschichte hat es keine nennenswerte Armee gegeben, die sich ihrer geschämt hätte. In Anbetracht dessen, woher sie kommen, kann ich gut verstehen, wieso Ihre ... äh, Ladys...«
    Erneut lachte alles auf, laut - am lautesten aber Lieutenant Palane.
    »... nicht gern als Schwätzer bezeichnet werden möchten.« Seine Augen, hart wie Stein, bestrichen das ganze Zimmer. »Und das ist alles dazu. Bitte fahren Sie fort, Lieutenant.«
    Als sein Blick zu Thandi zurückkam, sah er ein Funkeln in ihren Augen. Erneut musste er beharrlich den verräterischen Drang niederkämpfen. Die junge Frau war außerordentlich attraktiv, aber sie war ein ihm unterstellter Offizier. Diese leuchtenden Augen würden auf einem Kopfkissen wunderbar aussehen - das blendende Lächeln sogar noch mehr.
    »Die Sache ist nun, Sir, dass ich keine Chance sehe, wie sie das Manöver in Gang halten könnten. Ein direkter Angriff wäre etwas anderes, aber solch ein schwieriger Tanz ... Wenn Zilwicki auch nur halb so intelligent ist, wie es heißt, würde er merken, dass ihn jemand auf eine falsche Fährte locken will. Und dann würde er sich natürlich fragen, wovon ihn da wer ablenken will.«
    Rozsak sagte sich, dass sie vermutlich Recht hatte. Das Mädchen schien ein noch besseres Händchen für das verwundene
    Denken zu haben, das Schattenoperationen erforderten, als er gedacht hatte.
    Er musste sie unbedingt im Auge behalten. Also schön den Hosenschlitz zulassen, Luiz. Sex kannst du dir notfalls auch irgendwo kaufen.
    »Also gut, das leuchtet mir ein«, stimmte er zu. Sein Blick richtete sich auf Manson.
    Welche Bedenken er Manson gegenüber auch hegte, als Stabsspezialist war der Lieutenant so gewandt, wie man es sich nur wünschen konnte. Er hatte den Blick erwartet und antwortete sofort auf die Frage.
    »Wir könnten ihm auch den Komandorski-Leckerbissen unter die Nase halten, Sir.« Einen flüchtigen Moment lang sah Rozsak, wie im Gesicht des Lieutenants widersprüchliche Impulse sich bekämpften: Der Wunsch, seinen Chef zufrieden zu stellen - nach der Ermahnung stärker denn je -, stritt gegen die Bedenken, die er hegte.
    Der Kampf dauerte indes nur einen Sekundenbruchteil und entschied sich zu Rozsaks Zufriedenheit. Erneut beschloss er, Manson bei sich zu behalten, statt ihn versetzen zu lassen. Gewiss, der Lieutenant trat ihm gegenüber eine Spur zu unterwürfig auf, und er stichelte gern gegen andere Teamangehörige. Doch solange er sich im Griff hatte und Rozsaks Ziele ihm wichtiger waren als die eigenen, konnte der Captain damit leben. Wie er Habib gesagt hatte, war das Universum nicht perfekt.
    »Wenn ich ehrlich sein soll, dann würde ich auch davon Abstand nehmen. Sicher, es würde Zilwicki vermutlich lange genug ablenken - zum Teufel, das ist ein Ausflug nach Smoking Frog und wieder zurück, und dazu kommt noch die Zeit, die er dort verbringen muss, um das Dickicht zu durchkämmen. Dennoch...«
    Rozsak lachte bellend auf. »Gott helfe uns, wir fangen schon alle an, wie Spione zu denken. Sie verschwenden einen so genannten ›Aktivposten‹ nur ungern, ja? Obwohl weder Sie noch ich oder sonst jemand hier im Raum wüsste, was wir sonst

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