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Honor Harrington: Das Mesa-Komplott: Roman (German Edition)

Honor Harrington: Das Mesa-Komplott: Roman (German Edition)

Titel: Honor Harrington: Das Mesa-Komplott: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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bestätigte Hamish Alexander-Harrington leise. »Aber ich denke, genau darauf will Alfredo hinaus, Honor.«
    Sehr nachdenklich blickte White Haven Yu an. Fragend neigte Samantha auf seiner Schulter den Kopf zur Seite und musterte Yu sogar noch konzentrierter.
    »Ja, darauf will ich hinaus«, sagte Yu nach kurzem Nachdenken. »Schauen Sie, wenn man so etwas vorbereitet, weiß man, dass man das nur umsetzt, wenn alles zum Teufel geht, oder?«
    Honor nickte, die Mandelaugen konzentriert zusammengekniffen. Admiral Yu hob kurz eine Schulter und ließ sie wieder fallen.
    »Man richtet es im Vorfeld so ein, dass man den Schuss abfeuern kann, ohne noch viel Zeit zu verlieren«, fuhr er fort. »Keine Ahnung, ob die Navy der Sollys es so hält! Aber tritt bei der GSN oder dem Protector’s Own so ein Fall ein, verknüpfen wir das üblicherweise mit einem einzelnen Makro oder höchsten mit einem sehr kurzen, leicht einprägsamen Zahlencode, der an der Konsole des Operationsoffiziers eingegeben werden muss. Auch die Volksflotte hat das immer so gehalten.«
    »Und die Republican Navy hält es noch heute so«, ergänzte Theisman.
    »Natürlich.« Yu nickte. »Man möchte ja nicht, dass ein Verzweiflungsschlag unbeabsichtigt ausgelöst wird – es sei denn, man wäre wirklich völlig wahninnig! Aber man sorgt schon dafür, dass man diesen letzten Schuss auf jeden Fall noch abgeben kann, ganz egal, was passiert. Man minimiert daher den Zeitverlust zwischen der Befehlserteilung und der Ausführung. Und was sagt uns das?«
    »Sie glauben also«, formulierte Benton-Ramirez y Chou seine Frage vorsichtig, »wir hätten es wieder einmal mit McBrydes verdammter Nanotechnologie zu tun, Admiral?«
    »Ach, Unsinn!«, versetzte Pritchart. Doch der eher nachdenkliche Ton verriet, dass sie die Möglichkeit nicht so weit von sich weisen wollte, wie ihre Worte vermuten ließen.
    »Ach ja, Madame Präsidentin? Vorausgesetzt, Mesa könnte an Filaretas Operationsoffizier herankommen, warum dann nicht genau dieses Attentat durchführen? Es wäre einfach, wüssten die, die den Offizier programmiert haben, wie er einen solchen Verzweiflungsschlag in die Tat umsetzen würde. Und das ginge, etwa über den Zugriff auf Aufzeichnungen von Simulationen, in denen ein Verzweiflungsschlag ausgearbeitet wurde. Oder über einen Zuträger in Filaretas Stab. Wahrscheinlich hat der die Information weitergegeben, ohne zu ahnen, was das Alignment damit vorhatte. Mir fallen aus dem Stegreif mindestens drei Möglichkeiten ein, wie ein Flaggoffizier der Havies damals an derartige Informationen über jeden Operationsoffizier oder jeden Taktischen Offizier der Volksflotte hätte gelangen können, wann immer ihm der Sinn danach gestanden hätte. Bei der SLN sind Protektion, Vetternwirtschaft und gekaufte Gefallen mindestens ebenso verbreitet wie unter den Legislaturisten in Haven. Und wenn Filaretas Taktischer Offizier tatsächlich stets gewissen Mustern gefolgt ist und so etwas wie eine Standard-Methode hatte, einen letzten Beschießungsplan vorzubereiten …«
    Yus Stimme verlor sich, und Schweigen senkte sich über den Konferenzsaal. Die Anwesenden blickten einander an.
    »Beim Prüfer, Sie könnten recht haben!«, brach Yanakov schließlich mit leiser Stimme die Stille.
    »Ich bin überzeugt davon, dass er recht hat! «, warf White Haven grimmig ein. »Schauen wir’s uns doch noch mal an! Bei einem Standard-Beschießungsplan hätten der Elften genügend Feuerleitkanäle zur Verfügung gestanden, um aus den Raketengondeln mindestens drei gezielte Salven abzusetzen. Sie hätten Zeit gehabt, ihren Vögelchen echte Zielkoordinaten einzugeben. Diese Salven hätten sich längst im Zielanflug befunden, bis alles, was wir abgefeuert hätten, die Solly-Schiffe erreichen konnte. Sicher, wir hätten viele davon aufhalten können, bevor sie ernstlich Schaden angerichtet hätten – wahrscheinlich sogar die meisten. Aber die Chancen der Sollys, zumindest den einen oder anderen Treffer zu landen, wären doch ungleich höher gewesen, als wenn sie es einfach nur darauf angelegt hätten, unsere Abwehr zu übersättigen, ohne zuvor Ziele zuzuweisen.«
    »Ja, genau. Und schauen wir uns die Verzögerung zwischen dem ersten Raketenstart und der ersten Folgesalve aus ihren Breitseiten an!«, griff Lester Tourville den Gedanken auf, den Blick in die Ferne gerichtet. »Das waren … was? Gut zehn Sekunden? So etwas in der Größenordnung?«
    »Dreizehn«, bestätigte Theisman. »Stimmt,

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