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Honor Harrington: Im Donner der Schlacht: Roman (German Edition)

Honor Harrington: Im Donner der Schlacht: Roman (German Edition)

Titel: Honor Harrington: Im Donner der Schlacht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Ende des Konferenztisches im Besprechungsraum saßen. Admiral Pierre Takeuchi, der Stabschef von Kampfverband 11.6, schien ebenso perplex wie seine Vorgesetzte. Tsang hatte das Gefühl, ihn entrüstete Caddell-Markhams herrisches Auftreten sogar noch mehr als sie selbst.
    »Sind die jetzt genauso verrückt wie diese Manty-Spinner?« Natürlich war das eine rhetorische Frage. Erneut schüttelte Tsang den Kopf. »Wie kann es ein Systemregierungsminister wagen – und es ist mir scheißegal, dass wir hier von einer Kernwelt der Liga reden! –, in einem derartigen Ton mit der föderalen Regierung zu reden?«
    »Keine Ahnung, Ma’am. Aber zweifellos braucht hier jemand einen gewaltigen Tritt in den Hintern!«, gab Takeuchi rau zurück. »Ich wünschte fast, deren verdammte Systemverteidigungskräfte würden versuchen, uns aufzuhalten!«
    Tsang stieß ein zustimmendes Grunzen aus, während ihr Gehirn auf Hochtouren arbeitete. Welche Folgen hatten ihre Befehle, welche der geheime Zusatz zu besagten Befehlen? Bei der Lektüre schon hatte Tsang sich unwohl gefühlt. Aber sie hatte sich damit getröstet, dass das zugrunde liegende Problem vermutlich ohnehin rein akademischer Natur wäre. Jetzt sah es aus, als käme es doch anders. Was sich an Konsequenzen aus der Haltung der Beowulfianer ergeben mochte, entsetzte sie.
    Ihr Kampfverband bestand aus etwas mehr als einhundert Superdreadnoughts, daneben aus zwei Dutzend Geleitschiffen und Transportern, abgeschirmt von fünfundzwanzig Kreuzern und vierzig Zerstörern. Das war deutlich mehr an Masse, als bei einem Simultan-Transit den Beowulf-Terminus passieren konnte. Doch der Operationsplan sah ohnehin vor, dass sie den Hauptverband der Elften Flotte erst nach der Kapitulation der Mantys unterstützten sollte. Darüber hinaus war Tsangs Kampfverband dreimal kampfstärker als die gesamten Systemverteidigungskräfte von Beowulf. Denen nämlich standen insgesamt nur sechsunddreißig Superdreadnoughts zur Verfügung. Wenn die Beowulfianer also tatsächlich dumm genug wären, ein Feuergefecht zu provozieren, würde dieses Gefecht sehr kurz ausfallen, und – zumindest aus beowulfianischer Sicht – äußerst unschön.
    Genau das wird Crandall auch vor Spindle gedacht haben , meldete sich leise eine Stimme in Tsangs Hinterkopf. Der Flottenadmiral schnitt eine Grimasse.
    Mag sein , widersprach sie dem inneren Schweinehund, aber Crandall hatte es mit Mantys zu tun. Die mögen sich Neues haben einfallen lassen, um uns zu überraschen. Aber worüber Beowulf verfügt, wissen wir genau, abgesehen vielleicht von ein paar Kleinigkei ten. Hätten sie die neuen Waffen der Mantys, wüssten wir das doch längst!
    »Die bluffen, Ma’am«, meinte Takeuchi. »Die können doch unmöglich das Risiko eingehen, tausend Mann zu verlieren, bloß um ein paar Neobarbaren vor ihren Mit-Solariern zu beschützen!«
    »Wahrscheinlich haben Sie recht«, entgegnete Tsang. »Aber verlassen sollten wir uns auf dieses Argument nicht.«
    »Meinen Sie … verzeihen Sie, Ma’am, aber meinen Sie das ernst?! «, fragte Takeuchi nach. Tsang stieß ein bellendes Lachen aus. Belustigt klang sie nicht.
    »Weiß ich selbst nicht«, gestand sie. »Aber wir reden hier von Beowulf , Pierre! Der Rest der Liga mag die Mantys für ungehobelte Neobarbaren halten, aber Beowulf befindet sich gleich auf der anderen Seite des Wurmlochknotens. Seit Jahrhunderten gibt es Mischehen und enge Handelsbeziehungen zwischen Beowulfianern und Mantys. Das hat zweifellos Einfluss darauf, wie man auf Beowulf über die Mantys denkt. Und schlimmer noch, die Beowulfianer sind wahrscheinlich die Einzigen in der ganzen erforschten Milchstraße, die hinsichtlich Mesa noch paranoider sind als Manticore. Sie, Pierre, wissen doch selbst, dass man auf Beowulf sämtliche offiziellen mesanischen Berichte über diesen Green-Pines-Zwischenfall als falsch zurückgewiesen hat. Aber gemäß Caddell-Markhams Worten von eben gerade kauft die beowulfianische Regierung den Mantys ihre wirre Verschwörungstheorie tatsächlich ab. Deswegen halte ich es für durchaus möglich – für unwahrscheinlich, aber eben doch für möglich: Beowulf könnte seinen Wallschiffen befehlen, das Feuer auf uns zu eröffnen, falls wir versuchen sollten, unsere Befehle auszuführen.«
    »Wenn Sie meinen, Ma’am.« Takeuchis Tonfall verriet sehr deutlich, dass er Schwierigkeiten hatte, Tsangs Szenario zu folgen. »Aber wenn, was machen wir dann?«
    »Tja«, sagte Tsang und dachte erneut

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