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Honor Harrington: Im Donner der Schlacht: Roman (German Edition)

Honor Harrington: Im Donner der Schlacht: Roman (German Edition)

Titel: Honor Harrington: Im Donner der Schlacht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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bluffen und er pfiffe Filareta zurück, hätten sie gewonnen, ohne eine einzige Rakete abzufeuern. Das würde ihnen auch dann den Hals retten, wenn sie in Wahrheit keine einzige Rakete mehr hätten , die sie überhaupt abfeuern könnten .
    Schön und gut, aber das ändert nichts daran: Möglicherweise können sie ja doch Carmichaels Drohung Wirklichkeit werden lassen. Und wenn dem so wäre, wenn die wirklich bereit sind, sämtliche diplomatischen Noten jemandem wie O’Hanrahan auszuhändigen …
    Kolokoltsovs Miene verdüsterte sich, als er darüber nachdachte, welchen Schaden Carmichaels Korrespondenz anrichten würde, sollte das mit Filareta gewaltig schieflaufen. Doch beinahe ebenso gewaltig wäre der Schaden, wenn der Permanente Leitende Staatssekretär jetzt den ›Ratschlag‹ des Botschafters beherzigte. Den Befehl zur Waffenruhe zu erteilen, jetzt, in dieser Situation, ließ sich nur als Zeichen der Schwäche deuten. In der Folge sänke das Ansehen der Liga noch weiter. Und das wiederum hätte schlimme Folgen für die politische Lage im Rand und in der Schale, schlimmere als die, mit denen Kolokoltsov und seine Kollegen bereits rechneten, ganz zu schweigen von den persönlichen Konsequenzen für die fünf Machtträger der Liga! Die Kettenreaktion wäre in Gang gesetzt: Es käme zu einer Verfassungskrise, sobald es mit den Schuldzuweisungen losginge. Im Zuge dessen würde auch gleich ans Licht und damit in den Fokus der Öffentlichkeit gezerrt, dass nur eine Vortäuschung falscher Tatsachen war, die Liga besäße ein parlamentarisches Regierungssystem.
    Aber pfeifen wir Filareta nicht zurück und es wird auch nur ansatzweise so übel, wie Carmichael droht, brechen alle diese Konsequenzen gleichzeitig über uns herein, und dazu kommt dann auch noch der Tod Tausender unserer Raumfahrer!
    Kurz erwog Kolokoltsov, wegen Carmichaels jüngster Note eine Besprechung einzuberaumen. Aber wozu? Die anderen würden Argumente vorbringen, würden sich Sorgen machen, würden versuchen, sich in eine Position zu bringen, aus der heraus sie allen anderen die Schuld in die Schuhe schieben könnten. Letztendlich würden sie beschließen, Kolokoltsovs oder möglicherweise auch MacArtneys Vorschlag zuzustimmen. Und die Wahrheit war – Gott helfe ihm! –, dass er, Kolokoltsov, keine andere Möglichkeit sah, als weiterhin Rajampets Strategie zu unterstützen.
    Für jede andere Entscheidung war es zu spät.
    Außerdem scheint mir Filareta nach allem, was ich über ihn in Erfahrung gebracht habe, vier- oder fünfmal so viel im Kopf zu haben wie Crandall. Er weiß zudem, was vor Spindle passiert ist. Wenn die Mantys wirklich in der Lage sind, ihn einfach durch den Fleischwolf zu drehen, wird er clever genug sein, sich zurückzuhalten, statt seine ganze Flotte für nichts und wieder nichts zu opfern. Das wäre schlimm, ja, aber nicht annähernd so schlimm, wie wenn er sich einfach aus dem All fegen ließe!
    Die Entscheidung war für Kolokoltsov gefallen: Er würde sich auf Filaretas Cleverness und Instinkt verlassen und bräuchte so Carmichaels Forderungen nicht nachzukommen. Denn so wäre gar nicht nötig herauszufinden, ob Manticores Botschafter bluffte oder nicht.
    »Leider hat es ein Missverständnis gegeben, Admiral«, sagte der dunkelhäutige Mann auf Flottenadmiral Imogene Tsangs Bildschirm. »Die Regierung von Beowulf hat deutlich zum Ausdruck gebracht, dass sie Ihrer geplanten Flottenverlegung ablehnend gegenübersteht. Wir haben sowohl Flottenadmiral Rajampet als auch Ministerpräsidentin Gyulay darüber informiert, dass die Planetare Direktion sich bis auf Weiteres weigert, den Transit solarischer Schiffe durch den Terminus zu genehmigen. Sollte Ihnen diese Information nicht vorgelegen haben, bevor Sie nach Beowulf aufgebrochen sind, gelten Sie hiermit als offiziell informiert.«
    »In die Kommunikation Ihrer Systemregierung mit der Ministerpräsidentin oder der Admiralität bin ich leider nicht eingeweiht, Herr Direktor«, entgegnete Tsang Caddell-Markham höflich, aber bestimmt. »Mein Befehl lautet, mit meinem Kampfverband diesen Terminus zu nutzen, um den Einsatz der Elften Flotte zu unterstützen. Dieser Befehl gibt mir keinen Ermessensspielraum. Seine Durchführung ist nicht von der Genehmigung oder dem Fehlen einer entsprechenden Genehmigung abhängig. Persönlich möchte ich lediglich noch anmerken, dass, so wie ich die Verfassung verstehe, unter derartigen Umständen die föderale Gesetzgebung Vorrang über

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