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Honors Mission: Honor Harrington, Bd. 25. Roman

Honors Mission: Honor Harrington, Bd. 25. Roman

Titel: Honors Mission: Honor Harrington, Bd. 25. Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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den es mir hier geht.«
    Sie hielt inne, und wieder legte sich Schweigen über den Konferenztisch - ein Schweigen, das schließlich Oversteegen brach.
    »Und was wäre dieser vierte Punkt, Mylady?«, fragte er.
    »In dem Augenblick, wo ein Solly-Kriegsschiff die Hypergrenze des Spindle-Systems mit Kurs auf das Systeminnere überquert«, erklärte Michelle Henke unumwunden, »ziehen wir die Samthandschuhe aus. Dieses Mal wird es vorher keine Kapitulationsforderung unsererseits geben. Und was auch immer Admiral Crandall nun denken mag, wir werden kein Rückzugsgefecht führen. Ich meine, es ist an der Zeit herauszufinden, wie zutreffend unsere Abschätzungen über die Kampfkraft der Schlachtflotte wirklich sind.«

Kapitel 16
    »Das Erste, worum wir uns Sorgen machen müssen, dürfte wohl sein, ob das nun wahr ist oder nicht«, sagte Sir Barnabas Kew.
    Zusammen mit Baronin Selleck und Voitto Tuominen saß Kew am Konferenztisch hinter Honor, während diese die donnernden Wassermassen des Frontenac Falls betrachtete. Die Hände hatte sie hinter dem Rücken verschränkt, Nimitz saß reglos auf ihrer Schulter. Die Augen der Herzogin waren sehr düster.
    »Ist es nicht«, sagte sie tonlos.
    Ihre Ratgeber vom Foreign Office blickten einander an, dann drehten sie sich völlig gleichzeitig zu ihr um: Immer noch stand Honor reglos dort, den Rücken kerzengerade, die Hände nach wie vor ruhig hinter dem Rücken.
    »Hoheit, ich bin der Erste, der sofort zugeben wird, dass weder Manpower noch Mesa bekannt dafür sind, sich stets an die Wahrheit zu halten«, ergriff Tuominen schließlich das Wort. »Aber für die Mesaner erscheint es mir doch ein wenig zu wagemutig, etwas Derartiges einfach aus der Luft zu greifen, und...«
    »Es ist nicht wahr«, sagte sie, ebenso tonlos wie zuvor.
    Sie wandte sich vom Fenster ab und blickte ihre drei Berater an. Abgesehen davon, dass Nimitz die Ohren angelegt hatte und seine Schwanzspitze kaum merklich zuckte, hätten diese Zivilisten durchaus den Fehler machen können anzunehmen, die Herzogin sei tatsächlich so ruhig, wie sie nach außen wirkte. Sie lächelte sardonisch, als sie die Emotionen ihrer Begleiter schmeckte. Vor allem Kew schien nach einer Wortwahl zu suchen, seinem Gegenüber möglichst diplomatisch zu sagen, sie könne unmöglich wissen, ob die Berichte nun der Wahrheit entsprachen oder nicht. Honor blickte ihm geradewegs in die Augen.
    »In der Galaxis können eine ganze Menge Dinge geschehen, Sir Barnabas«, erklärte sie ihm. »Auch eine ganze Menge Dinge, mit denen ich niemals gerechnet hätte. Aber etwas, das niemals passieren wird - das niemals passieren könnte -, das wäre, dass Anton Zilwicki im Rahmen eines völlig unsinnigen, verrückten Terroranschlags gezielt eine Atombombe in einem Stadtpark voller spielender Kinder zündet. Glauben Sie mir. Ich kenne diesen Mann. Nimitz kennt diesen Mann.« Sanft kraulte sie dem Baumkater die Ohren. »Und dieser Mann ist gänzlich unfähig, etwas Derartiges zu tun.«
    »Aber ...«, setzte Baronin Selleck an, doch dann hielt sie inne. Honor stieß ein harsches Schnauben aus.
    »Ich bezweifle nicht, dass er sich auf Mesa aufgehalten hat«, sagte sie. »Ja, ich habe sogar guten Grund, fest davon auszugehen. Für mich sieht es ganz so aus - und ich würde mich da wirklich gerne täuschen! -, dass Mesa von seiner Anwesenheit dort erfahren hat. Also hat man sich dafür entschieden, ihn in diese fadenscheinige Tarngeschichte für das, was dort wirklich geschehen ist, mit einzubinden.«
    Wieder entschied sie sich dagegen, die persönliche Nachricht von Catherine Montaigne zu erwähnen, die der offiziellen Depesche aus Mount Royal Palace beigelegt gewesen war. Und noch etwas erwähnte sie nicht: Sie hatte sogar schon vor der Schlacht von Lovat gewusst, dass Zilwicki und Victor Cachat nach Mesa aufbrechen wollten.
    Wieder schauten die drei Ratgeber einander an. Sie dachten über das soeben Gesagte nach. Dann richteten sie den Blick erneut auf die Herzogin.
    »Denken Sie, er wurde dort gefangen genommen, Hoheit?«, fragte Selleck leise. Honor schüttelte den Kopf.
    »Nein«, antwortete sie ebenso leise. »Sie haben ihn nicht gefangen genommen. Wäre das geschehen, hätten sie ihn längst den Medien präsentiert - oder wenigstens seine Leiche -, um damit ihre Vorwürfe zu untermauern. Dann hätten sie nicht behauptet, ›seine eigenen Explosionen‹ hätten ihn in den Tod gerissen. Aber es gefällt mir nicht, dass seit Green Pines niemand mehr

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