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Honors Mission: Honor Harrington, Bd. 25. Roman

Honors Mission: Honor Harrington, Bd. 25. Roman

Titel: Honors Mission: Honor Harrington, Bd. 25. Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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geweigert, den Männern und Frauen in Uniform den einzigen Ausweg freizugeben, der noch offen gestanden hätte. Und nun würde Hago Shavarshyan unfreiwillig Zeuge eines Massakers werden. Das alleine war schon schlimm genug, aber was geschehen würde, sobald Meldungen über dieses Massaker das Zentralsystem des Sternenimperiums von Manticore erreichte, würde noch viel schlimmer sein. Wenn die SLN sich einer echten manticoranischen Schlachtflotte entgegenstellte - wenn Superdreadnoughts der Mantys gegen ihre solarischen Gegenstücke antraten, und das mit annähernd gleicher Stückzahl -, dann würde das Blutbad schlichtweg unbeschreiblich ausfallen. Wie auch immer Crandall und Bautista darüber denken mochten, Shavarshyan wusste es besser. Und für Ouyang Zhingwei galt genau das Gleiche. Und dass letzten Endes unausweichlich doch die Liga den Sieg davontragen würde, war nur ein schwacher Trost für die Mütter und Väter, die Ehemänner und Ehefrauen der Tausenden von Soldaten, die zuvor im Kampf fallen würden.
    Es war, als würde man hilflos von einem Satelliten aus zuschauen, wie ein Flugbus voller Schulkinder geradewegs auf eine Felswand zuraste. Auch wenn nichts von alledem hier auf Shavarshyans Entscheidungen basierte, fühlte er sich doch beschmutzt - unrein als er wieder einmal den Feuereifer von Crandall, Bautista und all den anderen verspürte.
    Wenigstens sollte es schnell gehen, dachte er grimmig, als die Gefechtsstatustafeln an Ouyangs Station flackernd vom Standby- Gelb auf das erbarmungslose Blutrot umschalteten, das Gefechtsbereitschaftverhieß. Angesichts seines letzten Gedankens verzog Shavarshyan gequält das Gesicht. Klar wird das ›schnell‹ gehen! Ist es nicht wunderbar, dass das das Beste ist, was mir einfallen will?
    »So viel zur Hoffnung, bei denen könnte akute Vernunft ausbrechen.« Captain Loretta Shoupe blickte von ihren Displays auf und fragte sich, ob Augustus Khumalo ebenso bewusst war wie ihr, wie ruhig seine Stimme klang. Sie betrachtete sein Profil, während er die Position der Icons auf dem Brücken-Hauptplot von HMS Hercules studierte. Die ruhige Körpersprache und der feste Blick des Vizeadmirals überraschte sie längst nicht so sehr, wie das noch vor kurzer Zeit der Fall gewesen wäre.
    Er ist reifer geworden, dachte sie mit einem besitzergreifenden Stolz, der sie dann doch ein wenig überraschte. Er ist mit der Lage hier keinen Deut zufriedener als jeder andere, aber von Zweifehl keine Spur.
    »Also«, sagte Khumalo mit mehr als nur ein wenig Bedauern in der Stimme, »dann ist es wohl so weit.« Er hob die Stimme ein wenig. »Signalabteilung, geben Sie das an die Tristram weiter. Weisen Sie Commander Kaplan an, ›Paul Revere‹ auszuführen. Dann kontaktieren Sie Commodore Terekhov und informieren Sie ihn, dass ab sofort Code Yankee gilt. Captain Saunders«, er blickte hinab auf den kleinen Bildschirm, der in den Kommandosessel der Brücke eingelassen war, »das taktische Kommando liegt ab sofort bei Commodore Terekhov.«
    »Jawohl, Sir«, erwiderte Victoria Saunders. Khumalo lehnte sich in seinem Sessel wieder zurück. So sehr es ihm auch widersprach, das zuzugeben, aber das Feuerleitsystem der Quentin Saint-James kam mit den modernen Raketen einfach deudich besser zurecht als die veralteten Systeme seines nicht gerade werftneuen Flaggschiffs. Tatsächlich hatte Khumalo sogar in Erwägung gezogen, ein anderes Schiff zu seinem Flaggschiff zu ernennen, um selbst das taktische Kommando übernehmen zu können - und ein Teil von ihm wünschte sich auch jetzt noch, er hätte genau das getan. Doch Effizienz war deutlich wichtiger als Khumalos Wunsch, endlich selbst das Kommando in einer größeren Schlacht führen zu dürfen. Außerdem war Augustus Khumalo sich selbst gegenüber einfach zu ehrlich, um sich vormachen zu können, er könne es als Befehlshaber im Gefecht mit Aivars Terekhov aufnehmen.
    »Signal von der Hercules, Ma’am«, verkündete Lieutenant Wanda O’Reilly. »Ausführung ›Paul Revere‹.«
    »Verstanden«, erwiderte Naomi Kaplan. Von allen Offizieren an Bord der Tristram konnte man O’Reilly noch am ehesten als ›Sorgenkind‹ betrachten, doch in dieser kurzen Meldung lag keine Spur ihrer hin und wieder auftretenden Bockigkeit. Kaplan nickte ihr beifällig zu, dann schaute sie zu Abigail Hearns hinüber.
    »Sind die Sensordaten auf dem neuesten Stand, Waffen?«
    »Wir schließen gerade ein Update von Commodore Terekhov ab, Ma’am«, erwiderte Abigail und

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