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Honors Mission: Honor Harrington, Bd. 25. Roman

Honors Mission: Honor Harrington, Bd. 25. Roman

Titel: Honors Mission: Honor Harrington, Bd. 25. Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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›Chemie‹. Ich weiß auch, dass Alexander-Harrington keine ausgebildete Diplomatin ist, aber es ist schon lange manticoranische Tradition, ranghohe Raumoffiziere als Botschafter oder Unterhändler einzusetzen. Im Laufe der Jahre ist das Sternenkönigreich damit erstaunlich gut gefahren. Ich könnte mir vorstellen, das war ein Grund, weswegen man sie für diese Aufgabe ausgewählt hat. Zugleich aber denke ich, dass das Ganze noch ein wenig tiefer geht.«
    »›Tiefer‹, Ma’am?«, fragte Montreau nach.
    »Ich glaube, sie wurde ausgewählt, weil sie ausgewählt werden wollte«, erklärte Pritchart schlicht und blickte zu Theisman hinüber. »Jetzt, da ich Gelegenheit hatte, sie persönlich kennenzulernen, Tom, erscheint mir Ihr Vorschlag ausgezeichneter denn je, sie zu dem Gipfeltreffen hinzuzubitten, das wir seinerzeit vorgeschlagen hatten. Auch Wilhelms Auswertungsexperten haben sie genau richtig eingeschätzt. Von allen Personen aus dem innersten Kreis um Königin Elizabeth ist Admiral Alexander-Harrington vermutlich am ehesten die Person, die Ihre Majestät als Freundin bezeichnen würde.«
    »Freundin!«, schnaubte Nesbitt rau.
    »Ich sagte: am ehesten, Tony. Ich glaube nicht, dass man ihr vorwerfen könnte, mit den ›Havies‹ zu sympathisieren. Diese Frau wird weiß Gott nicht dabei zögern, unsere Schiffe aus dem All zu pusten, sollten diese Verhandlungen nicht erfolgreich verlaufen!« »Aber von ›wollen‹ kann bei ihr keine Rede sein! Sie will das wirklich nicht tun. Und ich glaube auch nicht, dass sie es für erforderlich halten wird, unangemessen harte Strafzahlungen zu fordern.«
    Nesbitt blickte der Reihe nach seine Kabinettskolleginnen und -kollegen an, dann schaute er wieder zu Pritchart hinüber.
    »Bei allem schuldigen Respekt, Madame Präsidentin«, sagte er. »Mir kommt allmählich der Verdacht, Sie hätten sich bereits entschieden, was ›wir‹ tun müssen.«
    »So würde ich das nicht ausdrücken«, erwiderte sie. »Ich habe mich insoweit entschieden, dass wir mit ihnen in Verhandlungen treten müssen. Das ist, wenn sie nicht gänzlich ungeheuerliche Forderungen stellen, die beste Gelegenheit für unser Überleben. Und ich rede hier nicht nur vom Überleben aller in diesem Raum Versammelten. Ich rede vom Überleben der gesamten Republik Haven ... und dem Überleben der Verfassung. Wenn wir hier untergehen, dann werden wir nicht ›nur‹ Tausende, vielleicht sogar Millionen, anderer mit in den Tod reißen.« Ihr Blick war eisig, ihre Stimme sehr hart. »Wir werden alles mit in den Tod reißen, wofür wir gekämpft haben. Ich bin nicht bereit, das zuzulassen, ohne vorher alles versucht zu haben, um genau das zu vermeiden.«
    Ein Schweigen, das Pritcharts Einschätzung eindeutig zustimmte, und doch schwang in dieser Stille auch angespannte Vorsicht mit, sogar Furcht - Furcht vor dem, was sie zu tun Vorschlägen würde, um den Ausgang zu verhindern, vor dem sie die Anwesenden warnen wollte.
    Doch Pritchart entging nicht, dass in den wortlosen, angespannten Blicken, die rings um den Tisch ausgetauscht wurden, noch mehr lag als nur Vorsicht oder Furcht. Selbst Nesbitt und Barloi, die Manticore am meisten verabscheuten und misstrauten, verspürten echte, lodernde Hoffnung. Die Hoffnung, auch in letzter Minute könnte noch Rettung kommen.
    »Welches Vorgehen schlägt Admiral Alexander-Harrington denn hinsichtlich der Verhandlungen vor?«, fragte Montreau schließlich.
    »Mir scheint, das will sie weitestgehend uns überlassen.« Nun klang Pritcharts Stimme wieder normal, und sie zuckte die Achseln. »Ich würde ja behaupten wollen, sie habe recht ausführliche Anweisungen erhalten. Gleichzeitig jedoch habe ich den Eindruck, dass sie es ganz ernst gemeint hat, als sie sagte, sie sei als Elizabeths Generalbevollmächtigte hier. Wie ›ausführlich‹ ihre Anweisungen auch ausgefallen sein mögen, ich denke, Elizabeth hat sie ausgewählt, weil sie ihr vertraut -und damit meine ich nicht nur Alexander-Harringtons Ehrlichkeit, sondern auch ihr Urteilsvermögen. Sie wissen bereits, welche Punkte im Rahmen dieser Verhandlungen unbedingt abgedeckt werden müssen. Dass sie diese Punkte derart herausgestellt hat, bringt mich zu der Annahme, alles andere sei tatsächlich Verhandlungssache. Oder zumindest ist die Einstellung Manticores zu diesen anderen Punkten nicht schon längst in Stein gemeißelt. Diese ganze Sache mit unserer Korrespondenz kurz vor Kriegsbeginn wird eine ziemlich harte Nuss werden,

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