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Honors Mission: Honor Harrington, Bd. 25. Roman

Honors Mission: Honor Harrington, Bd. 25. Roman

Titel: Honors Mission: Honor Harrington, Bd. 25. Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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belustigt, dass Pritcharts Wache für die Haveniten anscheinend unsichtbar war, eine Folge der Gewöhnung. Und für die hier anwesenden Manticoraner galt genau das Gleiche im Hinblick auf die graysonitischen Waffenträger. Und doch war sich jede der Gruppen der Anwesenheit des bewaffneten Gefolges der Gegenseite voll und ganz bewusst.
    Und dann war da noch Nimitz ... womöglich der tödlichste Angehörige ihres »bewaffneten Gefolges‹. Wenn man es auf sein Körpergewicht umrechnete, traf das auf jeden Fall zu! Und das Geistesleuchten der Haveniten verriet ihr, dass jeder hier darüber informiert war, was es über Baumkatzen zu wissen galt: ihre Intelligenz, ihre telempathischen Fähigkeiten, ihre Tödlichkeit.
    Und ebenso offenkundig war, dass einige dieser Haveniten -namentlich McGwire, Younger und Tullingham - immense Vorbehalte gegen die Anwesenheit dieses ›Tieres‹ hegten. Sie waren der Ansicht, wenn diese ’Katz jetzt einen Kilometerweit vom Konferenzraum entfernt wäre, dann wäre das eigentlich immer noch zu nah. Vor allem McGwire war so unglücklich darüber, dass Honor sich unwillkürlich fragte, wie sehr ihm Pritchart wohl den Arm hatte verdrehen müssen, damit er überhaupt hier erschienen war.
    Nachdem nun die förmlichen Begrüßungen und dergleichen endlich erledigt waren, wies Pritchart auf den Konferenztisch. Datenzugangspunkte und altmodische Notizblöcke waren dort fein säuberlich bereitgelegt, dazwischen standen Karaffen mit Eiswasser. Passend zur Geschichte des Plaza Falls Hotels waren die zum Tisch gehörigen Sessel noch altmodisch und unmotorisiert. Doch als die Delegationsmitglieder Platz nahmen, stellten sie fest, dass diese Möbelstücke deswegen keineswegs weniger bequem waren. Sie waren sogar geradezu sündhaft bequem!
    Pritchart hatte ihre Delegation angewiesen, sich mit dem Rücken zur gewaltigen Crystoplastfront des Saales zu setzen. Honor war wirklich dankbar, dass die Präsidentin so aufmerksam gewesen war, ihren Besuchern diese beeindruckende Aussicht zu überlassen. Während die anderen Mitglieder ihrer eigenen Delegation ihre Minicomps an die Datenzugangspunkte anschlossen und unauffällig die Einstellungen ihrer Sicherheitsprogramme und Sperrvorrichtungen überprüften, setzte Honor Nimitz auf der Rückenlehne ihres eigenen Sessels ab und genoss die Aussicht.
    Nouveau Paris war in den Ausläufern der Limoges-Berge gegründet worden. Dieses Gebirge lag im Südwesten des Kontinents Rochambeau, der dort an den Veyret-Ozean grenzte. Die pastellfarbenen Türme der Stadt ragten hoch zum Himmel empor, doch trotz dieser schwindelnden Höhen, und auch trotz der gewaltigen Ausdehnung dieser riesenhaften Stadt ließen die massigen Gipfel der Limoges-Kette Nouveau Paris beinahe schon zwergenhaft erscheinen. Als wolle die Natur selbst den Bewohnern dieser Stadt noch einmal vor Augen führen, dass ein Planet wirklich sehr groß ist.
    Wie bei den meisten Städten aus der Prä-Kontragrav-Zeit, hatten die Städteplaner auch in Nouveau Paris Grüngürtel, Parks und baumbeschattete Plätze angelegt. Zugleich besaß die Stadt unmittelbar vor den westlichen Vorstädten beeindruckende Strände. Doch das Herz der Innenstadt lag am Zusammenfluss der Flüsse Garonne und Rhone. Von ihrem Platz am Konferenztisch aus blickte Honor genau auf die Flussmündung. Einen halben Kilometer flussabwärts stürzte der Fluss dann den hufeisenförmigen Frontenac-Fall hinab: achtzig Meter tief, eingehüllt in eine ewige Wolke aus Schaum, Gischt und Nebel. Unterhalb des Wasserfalls, dem auch das Plaza Falls seinen Namen verdankte, wälzte sich der neu entstandene Frontenac-Fluss dann träge dem Veyret entgegen. Dort fuhren stets Vergnügungsdampfer - ein weiteres Emblem für die Wiedergeburt der Republik Haven. Selbst aus der gewaltigen Höhe dieser Suite betrachtet, bot diese Vereinigung zweier Flüsse einen beeindruckenden Anblick.
    Einige Sekunden lang ließ Honor den Blick über die Stadt, die Flüsse und den Wasserfall streifen, dann widmete sie ihre Aufmerksamkeit wieder ganz Pritchart.
    Die Präsidentin blickte sich am Tisch um und vergewisserte sich, dass wirklich jeder vorbereitet war. Dann straffte sie die Schultern und schaute Honor an.
    »Mir kam der Gedanke, Admiral Alexander-Harrington, dass dies eine der wenigen Gelegenheiten ist, in denen man sagen kann: je weniger förmlich, desto besser. Den förmlichen Tanz der Diplomatie haben wir schon ausprobiert, mit Grundsatzpapieren und diplomatischen Noten,

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