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Honors Mission: Honor Harrington, Bd. 25. Roman

Honors Mission: Honor Harrington, Bd. 25. Roman

Titel: Honors Mission: Honor Harrington, Bd. 25. Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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seinen persönlichen Ehrgeiz - und die Tatsache, dass man ihm keinesfalls trauen konnte - sogar noch deutlicher als zuvor bei Younger.
    Und ist es nicht praktisch, dass er den Vorsitz übergenau das Gericht innehaben wird, das beizeiten jedes Gesetz auf seine Rechtmäßigkeit überprüfen wird, das der Kongress beschließt ? Honor schaffte es gerade noch, ein Kopfschütteln zu unterdrücken, doch leicht fiel es ihr nicht. Als Pritchart ihn mir vorgestellt hat, haben mir ihre Emotionen deutlich gezeigt, dass sie ziemlich genau weiß, was ihm durch den Kopf geht. Also, wie viele Leichen hat er aus dem Keller zu holen angedroht — oder selbst erst dort verbuddelt um überhaupt in diesen Obersten Gerichtshof zu kommen ?
    Nun, sein Einfluss auf die Gesetzgebung von Haven war Gott sei Dank nicht Honors Problem. Andererseits mochte sein Einfluss auf den Verlauf dieser Gespräche durchaus ihr Problem werden. Es sei denn, sie könnte Senatorin Bourchier dazu überreden, noch ein letztes kleines Attentat zu verüben ...
    Sie verdrängte den Gedanken (obwohl Bourchiers Geistesleuchten, als sie Tullingham angeblickt hatte, so schmeckte, als hätte sie sofort zugestimmt) und deutete nun auf die Angehörigen ihrer eigenen Delegation.
    »Wie Sie sehen, Madame Präsidentin, hielt es Außenminister Langtry für eine gute Idee, mir zumindest einige Experten mitzugeben, damit ich nicht allzu sehr in Schwierigkeiten komme. Ich darf Ihnen vorstellen: Permanenter Staatssekretär Sir Barnabas Kew. Dies hier ist Sonderbeauftragte Carissa Mulcahey, Baronin Selleck. Neben ihr steht der Ehrenwerte Voitto Tuominen, Permanenter Staatssekretär des Außenministeriums. Und dies hier ist mein persönlicher Assistent, Lieutenant Waldemar Tümmel.«
    Höfliches Murmeln zur Begrüßung auf der havenitischen Seite des Konferenztisches war die Antwort, auch wenn Honor einen gewissen Ärger verspürt hatte, als sie Mulcaheys Titel erwähnte. Na, zu schade aber auch! Honor hatte zwar nicht die Absicht, jeden mit der Nase darauf zu stoßen, dass es auf Manticore einen Erbadel gab und dass man sich den Aufstieg in diese Kreise auch verdienen konnte, aber sie wollte auch nicht die ganze Zeit über um den heißen Brei herumreden, bloß um ein paar empfindliche havenitische Seelchen zu schonen.
    Selbst mit ihren drei Begleitern war Honors Delegation deutlich kleiner als die Pritcharts, doch es sollte ausreichen. Und es war verdammt gut, dass die drei hier waren. Erst während der Überfahrt von Manticore nach Haven war Honor bewusst geworden, wie dankbar sie dafür war, dass Langtry ihr drei erfahrene Experten zur Seite gestellt hatte.
    Kew war der älteste der drei - er hatte silbergraues Haar und wachsame braune Augen. Seine Haut schien immer ein wenig gerötet, und seine Nase war fast ebenso auffallend wie die McGwires. Tuominen war zwar recht klein, dabei aber sehr breitschultrig. Im Foreign Office hatte man ihn immer als eine Art Einzelgänger angesehen, und er stellte ebenso aggressiv wie Klaus Hauptmann heraus, dass er ›ein Bürgerlichen war. Obwohl er auf Sphinx geboren war, nicht auf Gryphon, erinnerte seine ganze Art Honor in vielerlei Hinsicht immer wieder an Anton Zilwicki. Allerdings war Kew deutlich ruheloser als Zilwicki mit seiner unerschütterlichen, methodischen Geduld. Baronin Selleck war die jüngste der drei. Mit ihrem blonden Haar, ihren blauen Augen und ihrem dezenten Gebaren war sie durchaus attraktiv. Zugleich war sie die Nachrichtenspezialistin der manticoranischen Delegation. Sie erinnerte Honor recht deutlich an Alice Truman, und das nicht nur äußerlich.
    Lieutenant Tümmel ließ sich hier am wenigsten leicht einordnen, auch wenn das noch nicht einmal ansatzweise seine eigene Schuld war. Der braunhaarige, braunäugige Lieutenant war ein außerordentlich kompetenter junger Mann mit immensem Potenzial. Doch Honor empfand immer noch gewisse Schuldgefühle, dass sie ihn für die Nachfolge von Timothy Meares ausgewählt hatte. Selbst jetzt noch hielt sie bewusst ein wenig Abstand zu ihm, als wäre es ein Verrat an Meares’ Gedenken, wenn sie ihn ganz als dessen Nachfolger akzeptierte. Oder als fürchte sie, wenn sie ihn zu nah an sich heranließe, könne das vielleicht auch seinen Tod bedeuten.
    Honor entging nicht, dass sich niemand die Mühe machte, Pritcharts Leibwache oder ihre eigenen Waffenträger vorzustellen. Nicht, dass irgendjemandem der hier Versammelten ihre Gegenwart entgangen wäre. Honor war sogar ernstlich

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