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Hornblower 11 - Zapfenstreich

Hornblower 11 - Zapfenstreich

Titel: Hornblower 11 - Zapfenstreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. S. Forester
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Unternehmen zurechtlegten und mir mitteilen könnten, damit ich Seine Lordschaft informieren kann.«
    »Jawohl, Sir.«
    »Aber nur mündlich, bitte. Was mit diesem Plan zusammenhängt, darf auf keinen Fall zu Papier gebracht werden. Ausgenommen Ihr eventueller Abschlußbericht nach geglückter Durchführung des Unternehmens.«
    »Ich verstehe, Sir.«
    Hatte Marsdens Ausdruck auch nur ein weniges von der gewohnten Härte verloren? Sein letzter Satz war ohne Zweifel scherzhaft gemeint, und das fiel bei diesem Mann völlig aus dem Rahmen. Da ging Hornblower plötzlich ein Licht auf.
    Zusätzlich zu seiner Alltagsarbeit hatte der Sekretär eine Verantwortung zu tragen, die ihn unter Umständen bestimmt schwer bedrückte. Weil die ständig wechselnden Ersten Lords und Seelords nicht für die nötige Kontinuität sorgen konnten, waren ihm alle zwielichtigen Aufgaben anvertraut, zu denen etwa das Sammeln von Nachrichten über den Feind gehörte.
    Aber auch das Ausstreuen falscher Nachrichten fiel in seinen Pflichtenkreis, kurzum alles, was man mit dem häßlichen Wort Spionage zu bezeichnen pflegt. Hornblower konnte sich jetzt vorstellen, wie schwierig es sein mußte, verläßliche Agenten ausfindig zu machen, von denen man mit Sicherheit sagen konnte, daß sie keine Doppelrolle spielten. Marsden fühlte sich in diesem Augenblick offenbar so beglückt und erleichtert, daß er nicht mehr damit hinter dem Berge hielt.
    »Ich werde gleich dafür sorgen, daß Ihre Beförderung in der Gazette bekannt gegeben wird«, sagte Barrow, der nie eine Einzelheit außer acht ließ, »dann können Sie sich noch vor Ende der Woche darin lesen.«
    »Besten Dank, Sir.«
    Als Hornblower wieder auf die Straße trat, regnete es nur noch wenig, aber es sah ganz so aus, als wollte es nicht so bald aufhören. Er hatte keinen Mantel, nicht einmal einen Umhang, aber das machte ihm nichts, er war so glücklich, daß ihn der Regen nicht stören konnte. Jetzt mußte er gehen, gehen und nochmals gehen. Die Tropfen auf seinem Gesicht waren angenehm, außerdem sagte er sich, daß das weiche Regenwasser bestimmt das gräßliche Seesalz lösen würde, von dem alle seine Sachen durchsetzt waren.
    Dieser Gedanke vermochte ihn aber nur einen Augenblick von den anderen Überlegungen abzubringen, die in seinem Kopf wühlten wie gefangene Aale in einem Sack. Endlich hatte er es geschafft. Er wurde demnächst Kapitän - aber er wurde demnächst auch Spion.
    ***
    C. S. Forester starb, ehe er dieses Buch vollenden konnte, aber die von ihm hinterlassenen Notizen geben uns immerhin eine Vorstellung, wie die Erzählung geendet hätte.
    Hornblower muß zunächst eine Schulungszeit durchmachen, um sich auf seine Aufgabe als Spion vorzubereiten. Graf Miranda, mit dem roten Kopf eines Lebemanns, hilft ihm, seine spanischen Kenntnisse aufzufrischen. Dann soll er den Grafen als Diener verkleidet nach Spanien begleiten. ›Fortan muß er sorgfältig auf jedes seiner Worte, jede seiner Gesten achten, da sein Leben davon abhängt, daß er sich durch nichts verrät.‹ Zuletzt gerät er wegen dieses Spionageauftrags noch in eine ernste Gewissenskrise. Als Hornblower zu dem Schiff gerudert wird, das ihn vom Spithead nach Spanien bringen soll, bedenkt er, daß er auf dieser verhaßten Reise den entscheidenden Schritt macht, daß ihn jeder Schlag der Bootsriemen einer Zeit unerhörter körperlicher und geistiger Belastung entgegenfährt, einer Zeit, in der ihm ständig das Gespenst eines schändlichen, grausamen Endes greifbar vor Augen stehen würde... Er schwankt, will kehrtmachen, aber sein Pflichtgefühl siegt. Der gefälschte Brief wird Villeneuve ausgeliefert und bestimmt den französischen Admiral, sofort auszulaufen und sich zum Kampf zu stellen. Darauf hat Nelson gewartet.
    Der Sieg von Trafalgar ist die Folge. Von da an nimmt die Weltgeschichte einen anderen Lauf.

Hornblower und die Witwe McCool
Hornblower and the widow McCool (1950)
    Die Kanalflotte suchte endlich Schutz, da die heulenden Weststürme sich allmählich zu solcher Gewalt gesteigert hatten, daß Rümpfe, Segel und Tauwerk ihnen nicht mehr gewachsen waren. Neunzehn Linienschiffe und sieben Fregatten unter dem Admiral Lord Bridport, dessen Flagge auf der Victory wehte, hatten die Blockade von Brest unterbrochen, die nun schon seit sechs Jahren im Gange war. Jetzt rundeten sie Berry Head und ankerten in der geschützten Tor Bay. Ein Nichtseemann, dem der Sturm um die Ohren pfiff, hätte vielleicht das Recht

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