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Hornjäger (German Edition)

Hornjäger (German Edition)

Titel: Hornjäger (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Weithofer
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nicht alt und verstaubt und schwer aufzukriegen?«, versuchte er sie zu necken.
    Das Mädchen schniefte und hob dann einen Mundwinkel. Immerhin versuchte sie, zu lächeln.
    »Willst du immer noch fort?«
    Sie nickte. »Das möchte ich schon seit letztem Jahr.«
    »Wirst du das alles nicht vermissen?«
    Sie sah ihn an. Ihre Augen waren geschwollen und ihr Näschen war vom Schnäuzen ganz rot. »Natürlich werde ich das, aber ich glaube, wenn ich es nicht tue, werde ich mein Leben damit verbringen meine Skizzen und meine Ersatzteile zu vermissen.« Ihre Finger legten sich um ihre Halskette. Der Anhänger war ein Schlüssel.
    »Und was ist mit deiner Mutter?«
    »Ich würde ihr jede Woche schreiben. Sie ist zwar der Meinung, ich sollte mich mehr darauf vorbereiten eine gute Ehefrau zu werden, aber insgeheim glaube ich, versteht sie mich. Sie hat sich meinen Vater auch nicht freiwillig ausgesucht.«
    »Und wovon willst du leben?«
    Sie wischte mit ihrem Taschentuch ihre Tränen von der Wange. »Ich habe es schon dreimal durchgerechnet; ich habe Geld für ein halbes Jahr und dann werde ich mein Brot mit meinen Schlössern verdienen. Vielleicht nimmt mich auch irgendein Schlosser in die Lehre.«
    Helwyr überlegte. Ihre Worte klangen vernünftig, sie schien sich ihrer Sache wirklich sicher zu sein. Er nickte.
    »Einverstanden.«
    Sie sah zu ihm auf.
    »Ich helfe dir, aber zuerst muss ich noch etwas anderes erledigen und dafür brauche ich das da.« Er deutete auf den Dietrich, der immer noch im Schloss auf dem Tischchen steckte.
    Der Blondschopf sprang auf und überreichte ihm ihr Werkzeug mit einem dankbaren Lächeln. »Wie heißt du eigentlich?«, fragte sie, bevor sie ihm den Dietrich aushändigte.
    »Helwyr. Und du?«
    »Elvira.« Sie machte einen Knicks. Jetzt war sie wieder ganz die Alte. »Dein Lohn, Helwyr, sollen die Pferde sein.«
    Er nickte kurz, schob sich den Dietrich unter den Gürtel und stieg aus dem Fenster.
    Mit langen Schritten eilte er die Straße hinunter. Sybira hatte recht gehabt, er würde sie gleich wiedersehen.
    Denn jetzt hatte er einen Plan.

H alt‘ still Euphena!«
    Sie schaute unter sich. Gefelerius sah man die Anstrengung gar nicht an. Euphena hingegen fühlte sich, als wäre sie schon dreimal um die Stadt gerannt.
    »Wenn du weiter so herumwetzt, fällst du runter!« Euphena versuchte zu gehorchen, und gleichzeitig ihr Gleichgewicht zu behalten.
    »Gut so, und jetzt heb‘ dein Bein höher ... noch ein bisschen. Wunderbar, du hast Talent!« Gefl streckte den Kopf und schaute nach oben in ihr grinsendes Gesicht. Sie versuchte, die Pose zu halten und dabei nicht von seinen Schultern zu rutschen. Glücklicherweise war die Zelle hoch genug für die Figur gewesen.
    »Jetzt die Arme zu den Seiten«, kommandierte Gefelerius weiter.
    Euphena streckte sie vorsichtig zur Seite, ihr rechtes Bein hielt sie weiter nach hinten angehoben. Gefl hatte ihr erklärt, dass diese Figur der Schwan hieß. Ganz so kam sich Euphena zwar gerade nicht vor - in ihrer Vorstellung hatte das ganze bei weitem nicht so gewackelt - aber es lief schon wesentlich besser, als zu Beginn.
    »Richtig so?«, fragte sie hinunter.
    Gefl stellte sich noch ein wenig breiter hin und verdrehte leicht den Kopf. »Ja genau.« Er umfasste mit seinen Händen fest ihr Bein auf seiner Schulter. »Wenn ich es dir sage, drückst du dich auf die Zehenspitzen und strahlst wie an dem Tag, an dem wir unsere Freiheit wiedererlangen!«
    »Auf die Zehenspitzen?« Entsetzen packte Euphena. »Ich glaube nicht, dass das ...«
    »Jetzt!«, rief Gefl und drückte sie hoch.
    Euphena reagierte, spannte jede Faser ihres Körpers und bemühte sich zu grinsen. In Gefelerius’ Händen war sie stabiler als gedacht.
    Vorsichtig schritt er mit ihr einen kleinen Kreis ab, drückte sie dann plötzlich mit voller Wucht nach oben, tauchte unter ihr weg und fing sie mit seinen Armen auf, noch bevor sie Zeit gehabt hatte vor Schreck aufzukreischen.
    »Und? War doch gar nicht so schlimm?« Seine grünen Augen strahlten.
    »Im Nachhinein betrachtet ...«, grinste Euphena.
    Vorsichtig stellte er sie wieder auf ihre Beine und machte respektvoll einen Schritt zurück.
    »Und was kommt jetzt?«
    »Du willst noch eine lernen?«, fragte er erstaunt.
    »Wir haben ja sonst nichts zu tun.« Euphena zuckte mit den Achseln.
    »Sonst nichts zu tun.« Gefl schnaubte. »Da weiht man sie in die geheime Kunst der Gaukelei ein, weil man ... sonst nichts zu tun hat.« Er sprach diese

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