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Hornjäger (German Edition)

Hornjäger (German Edition)

Titel: Hornjäger (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Weithofer
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Lager der Mühle und rief zu Euphena hinauf, die ihm die schweren Mehlsäcke über eine kurze Holzrutsche nach unten schickte.
    »Ein paar! Schätze wir sind bald fertig!« Sie zog den nächsten Mehlsack zur Luke und gab ihm einen Schubs. Mit einem leichten Ächzen fing ihn Helwyr auf und trug ihn zum Leiterwagen, der neben dem Tor zur Mühle stand.
    Nuori und Sipi alberten derweil vor sich hin und spielten um den Mahlstein herum fangen.
    Euphena schleppte den nächsten Sack zur Luke. Die Dinger waren viel schwerer, als man denken mochte. Es war das Mindeste, dass sie Jyrsin ein wenig zur Hand gingen, nach allem, was er für sie getan hatte! Antha schnaubte leise im Stroh und verdrängte Hestus von der Heuraufe. Unten klatschte Helwyr in die Hände und riss Euphena aus ihren Gedanken. Sie ließ den nächsten Sack hinunterpoltern.
    Sipi kreischte auf und versuchte noch schnell die Richtung zu ändern, aber Nuori hatte sie schon gefangen. Sofort startete Sipi los. Sie war jetzt der Wolf. Euphena lächelte verträumt.
    Durch die Löcher in der Bretterwand drang die Nachmittagssonne und brachte die ganze Mühle zum Duften. Stroh, frisches Mehl, altes Holz und ein bisschen Pferd. Sie schickte den nächsten Sack hinunter. Friedlicher konnte sie es sich im Moment gar nicht vorstellen ... wäre da nicht ihre Aufgabe gewesen, die wie ein Fallbeil noch immer über ihr hing.
    Mit einem Ächzen zog sie den letzten Sack zur Luke.
    »Geht schon!«, rief Helwyr von unten. Euphena ließ ihn los. Diese kleine Familie würde sie nie vergessen. Nicht Jyrsins volles Lachen, nicht Nagdas herzliche Wärme und auch nicht die neugierigen Kinderaugen von Sipi und Nuori.
    Unter ihr klatschte Helwyr wieder in die Hände. Euphena sah sich um, das war der letzte Mehlsack gewesen. Kurzerhand setzte sie sich auf die Holzbretter und rutschte los. Es holperte und pumperte und dann fiel sie in Helwyrs Arme. Euphena lachte. Das hatte erstaunlich viel Spaß gemacht, auch wenn sie sich zweimal kräftig ihr Hinterteil gestoßen hatte.
    »Der schönste Mehlsack, den ich je sah!« Helwyr grinste sie an, trug sie quer durch den Raum und setzte sie behutsam auf dem großen Mühlstein ab.
    Euphena musste immer noch kichern. Er blieb knapp vor ihr stehen und ließ seine Hände, wo sie waren. Vermutlich wäre sie sonst vor Lachen einfach vom Stein gekippt. Belustigt sah er ihr in die Augen.
    Mit einem Mal fiel ihr das Atmen schwer. Sein Gesicht war nur eine Handbreit von ihrem entfernt und ganz offensichtlich hatte er keinerlei Absichten sich zu entfernen. In ihrer Magengegend kribbelte es plötzlich wie verrückt. Euphena senkte die Augen nicht, sie schloss sie auch nicht. Ruhig saß sie da und erwiderte seinen Blick. Helwyr bewegte sich keinen Fingerbreit. Verträumt ließ sie ihren Blick über sein Gesicht gleiten. Sie kannte jeden Zentimeter seines Antlitzes. Vorsichtig strich sie ihm das Haar aus den Augen und ließ ihre Hand behutsam an seiner Wange liegen. Helwyr zog sie ein wenig näher zu sich. Sie konnte seinen Herzschlag spüren, sah, wie sich die Muskeln unter seinem Hemd spannten, als er die Arme um sie legte. Euphena wollte ihn küssen, ihn an sich drücken und nie wieder loslassen! Mit einem Lächeln auf den Lippen beugte sie sich langsam vor.
    »Euphena, darf ich auch rutschen?« Sipi stand neben ihnen und zupfte sie am Rock.
    »Natürlich Sipi.« Helwyr machte einen Schritt zurück und ließ seine Hand an Euphenas Bein entlanggleiten, bevor er den kleinen Lockenkopf zur Leiter brachte.
    Der Moment war aufgeschoben, aber nicht aufgehoben. Mit einem Seufzer lehnte sich Euphena gegen den Balken in ihrem Rücken. Ein Schauer durchlief sie, als sie an Helwyrs kräftig Arme und das verschmitzte Lächeln dachte, mit dem er sie gerade fixiert hatte.
    »Ich will auch!« Nuori hörte auf Antha zu streicheln und rannte den beiden hinterher.
    Helwyr wartete am Ende der Rutsche und fing die kichernde Sipi auf.
    Euphena hüpfte vom Mühlstein und gesellte sich neben ihn.
    »Du bist der Wolf!« Sipi berührte Euphena am Arm und rannte so schnell sie konnte durch die Mühle.
    Helwyr fing auch Nuori auf und stellte ihn auf die Beine. Diesen Moment nutzte Euphena aus.
    »Jetzt bist du der Wolf«, rief sie und drückte Helwyr einen Kuss auf die Wange.
    »Oh!« Er schrie überrascht auf und begann mit einem fürchterlichen Gebrüll die anderen durch die Mühle zu jagen. Wenn er eines der Kinder fast eingeholt hatte, verlangsamte er sein Tempo und jagte einem

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