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Hornjäger (German Edition)

Hornjäger (German Edition)

Titel: Hornjäger (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Weithofer
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weshalb?«, bohrte sie nach.
    »Euphena, wenn du vorgibst, eine Jägersfrau zu sein, dann sind wir dort einfach nicht gerne gesehen. Ihr wisst so gut wie ich, dass es manchmal besser ist, nicht alles zu wissen! Also belassen wir es dabei.«
    »Richtig.« Sie sah kurz zu Helwyr, um stumm seine Meinung einzuholen. Er nickte unmerklich. »Dann wird es uns eine Freude sein, Euch beide aus der Sache rauszuhalten und den Ohrring für Euch in die Stadt zu bringen. Nach allem, was Ihr für uns getan habt, ist es nur gerecht, wenn wir Euch jetzt auch von einer drohenden Gefahr befreien!«
    »Das würdet Ihr tun?« Nagda staunte und nahm Nuori die Schnapsflasche aus der Hand.
    »Och Mama, ich wollt doch nur mal riechen!«
    »Jaja, genauso wie das letzte Mal, gell? Wir wären Euch wirklich dankbar dafür!«
    »Ist doch selbstverständlich! Und wer weiß, vielleicht erfahren wir in der Stadt auch etwas über den Verbleib unserer Pferde.« Und über das vergessene Königreich, setzte Helwyr in Gedanken hinzu.
    Jyrsin lachte dröhnend. »Euch Jägersleute schicken wahrlich die Götter!«
    »Darf ich mit Papa?«, fragte Nuori plötzlich.
    »Auf gar keinen Fall! Du bleibst schön brav hier bei uns. Und du auch kleines Fräulein, brauchst gar nicht erst zu fragen!«
    »Oh!«, Sipi schob die Unterlippe vor.
    »Gut!« Euphena nahm den Ohrring an sich. »Dann lasst uns keine Zeit verlieren.«
    Helwyr griff nach seinen Sachen.
    »Das Schwert lasst besser hier, Herr Helwyr. Waffen sieht man in der Stadt nicht gerne!«
    »Natürlich.« Er schnappte sich stattdessen seinen Beutel und wandte sich zur Tür.
    »Nehmt den rechten Pfad am Haus vorbei, bei der ersten Gabelung geht Ihr links, und wenn Ihr dann auf die Straße trefft, folgt ihr in Richtung Norden. Ihr könnt die Stadt gar nicht verfehlen!«
    »Danke!« Euphena küsste Nagda zum Abschied auf die Wange und gesellte sich zu Helwyr.
    »Wartet! Bevor Ihr aufbrecht zwei Sachen noch!« Jyrsin erhob sich. »Wenn Ihr ins Schloss gekommen seid, fragt nach Seach. Der Sohn einer Freundin. Er ist zwar ein ungemütlicher Zeitgenosse, aber vielleicht kann er Euch trotzdem weiterhelfen.«
    »Machen wir. Und die zweite Sache?«
    »Helwyr, bevor Ihr geht« Jyrsin unterdrückte ein Kichern. »zieht Euch doch bitte Hosen an, sonst kommt Ihr nicht einmal durch die Stadttore!«
    Helwyr sah an sich herunter und flucht. Er wusste doch, dass er noch etwas vergessen hatte!

E uphena taten bereits die Füße weh, als sie von einer kleinen Anhöhe aus hinunter auf die Stadt blickten. Gräfin Marezzas Reich lag friedlich da und schmiegte sich sanft in die grüne Wiesenlandschaft. An einer Seite der Stadtmauern lag ein See, der vermutlich aus dem Fluss gespeist wurde, an dem sie und Sipi heute Morgen die Wäsche gewaschen hatte. Ringsum an den anderen Seiten reihten sich die Armenhäuschen und all die Gewerbe, die man in der Stadt nicht haben wollte. Unwillkürlich beschleunigte Helwyr seinen Schritt.
    »Was meinst du? Sollen wir einfach an die Tür klopfen und sagen, dass wir etwas gefunden haben?«
    Helwyr überlegte. »Das ist der vorrangige Plan. Wenn der nicht funktionieren sollte, überlegen wir uns eben etwas anderes.«
    »Ich hoffe, die Gräfin ist gar nicht zu Hause! So wie die klingt, muss die ja richtig ungemütlich sein!«
    »Jaja ... die vornehmen Leute.« Helwyr sah Euphena an. »Die können einen schon verunsichern.«
    Euphena trat nach ihm.
    Sie folgten der Straße bis vor die Tore der Stadt und reihten sich in die Schlange der Wartenden ein. Vor ihnen standen Karren dicht an dicht sowie einfache Menschen, die ihre Angelegenheiten innerhalb der dicken Mauern zu erledigen hatten. Vorsichtig trat Euphena auf die Seite und linste gespannt nach vorne. »Sieht so aus, als würden sie jeden einzeln kontrollieren, bevor sie ihn durchlassen.«
    »Natürlich Mädel, was hast denn du gedacht?« Ein feister Mann mit aufgequollenem Gesicht und einem Leib Käse in der Hand hatte sich zu ihr umgedreht. »Das wird noch ’n Weilchen dauern, bis du da rein kommst!«
    »Warum kontrollieren sie jeden? Das hält doch alles auf!«
    »Natürlich, aber das kann denen von der Stadtwache ja egal sein! Die Grenzen sind offen in diesen Tagen und allemal fallen die Grenzbauern übereinander her. Da muss man schon aufpassen!«
    Die Warteschlange rückte zwei Schritte weiter. Euphena schaute nach vorne und seufzte, der Anblick, der sich ihr bot, entmutigte sie zusehends.
    »Neulich gab‘s wieder eine Schlachterei, das kann

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