Horowitz, Anthony - Die fuenf Tore 5 - Zeitentod (Das Finale - Teil 1)
Sie denken, das sind Sie?“ Er machte eine Pause. „Von Nutzen?“
„Ich bin sicher, dass ich andernfalls nicht hier wäre, Sir.“ Jonas beugte sich vor. „Ich tue alles, um es zu beweisen. Sie brauchen es nur zu sagen.“
„Das ist gut.“ Der Vorsitzende stellte sein Glas ab. Sein Blick wurde stählern. Jetzt kam der geschäftliche Teil. „Sie werden noch heute nach Italien abreisen. Wir haben zwei Gefangene, um die Sie sich kümmern müssen. Wir haben sie vor ein paar Wochen in der Abtei von San Galgano außerhalb der Stadt Lucca festgenommen.“
„Zwei der Fünf?“
„Allerdings. Es gibt etwas, das ich während der Sitzung nicht erwähnt habe, das Sie aber verstehen müssen, damit Ihre Mission einen Sinn ergibt. Es ist sogar von entscheidender Bedeutung.“
„Bitte fahren Sie fort, Sir.“
„Nun, es betrifft die Fünf. Ich sagte, dass es in der Schlacht vor zehntausend Jahren fünf Kinder waren, und es sind auch jetzt fünf Kinder – und wie ich bereits sagte, sind es dieselben fünf. Aber ich hätte hinzufügen sollen, dass sie irgendwie die Fähigkeit besitzen, gleichzeitig in zwei verschiedenen Zeiten zu existieren. Nehmen Sie zum Beispiel das Mädchen. Würden Sie es heute töten, würde es sofort durch das Mädchen von vor zehntausend Jahren ersetzt werden.“ „Also müsste man es ein zweites Mal töten.“ „Genau. Aber dazu müsste man es erst einmal finden, was nicht so einfach sein dürfte. Verstehen Sie, worauf ich hinauswill, Jonas? Wenn wir sie kontrollieren wollen, müssen wir sie am Leben erhalten. Wir können sie einsperren. Wir können sie foltern. Aber es ist besser für uns, wenn sie nicht sterben.“ „Haben sie so gewonnen … beim letzten Mal?“ „Ja.“ Der Vorsitzende nickte. „Ihre Truppen waren zahlenmäßig hoffnungslos unterlegen. Alle Kräfte der Alten – die Gestaltwechsler, die Fliegensoldaten, die Monster und Mutanten – waren gegen sie aufmarschiert. Und dann wurde einer der Fünf, ein Junge namens Sapling, an einem Ort mit Namen Scathack Hill in einen Hinterhalt gelockt und getötet.
Die Alten waren überzeugt, in Sicherheit zu sein. Sie wussten jedoch nicht, dass der Tod von Sapling seinem modernen Gegenstück erlaubte, in der Zeit zurückzureisen und ihn zu ersetzen. Der amerikanische Junge, Jamie Tyler, ging zurück, ohne dass jemand es merkte, und verbündete sich mit den vier anderen, sodass es wieder fünf waren. Das war der Trick. Die Alten durchschauten ihn erst, als es bereits zu spät war. Der Kreis wurde gebildet, das Tor öffnete sich und den Rest kennen Sie.“
Jonas nahm noch ein Schlückchen Wein. Er fragte sich, wo das alles hinführte. Der Vorsitzende hatte gesagt, dass er sterben würde. Kein Verlust. Aber war es denkbar, dass man ihn darauf trimmte, Nightrise zu übernehmen? Er ließ sich nichts anmerken, aber diese Vorstellung begeisterte ihn.
„Zurück in unserer Zeit“, fuhr der Vorsitzende fort, „haben sich die Fünf für einen kurzen Augenblick in Hongkong getroffen. Es ist bemerkenswert, dass sie tatsächlich im selben Raum waren, in einem Tempel in Kaulun. Hätten sie zusammenbleiben und erneut einen Kreis bilden können, wer weiß, was dann geschehen wäre! Aber die Stadt wurde von einem Taifun heimgesucht. Alles brach über ihren Köpfen zusammen. Sie mussten so schnell verschwinden, dass sie alle durch eine magische Tür sprangen, die extra für sie im Tempel errichtet worden war und die sie auf der anderen Seite der Erde in Sicherheit bringen konnte.
Es gibt fünfundzwanzig von diesen Türen und sie haben einige davon schon vorher benutzt. Aber diesmal hatten sie eine einfache Regel missachtet. Sie hätten wissen müssen, wohin sie wollten, denn andernfalls würden sie irgendwo landen. Und genau das ist geschehen. Sie sind zusammen durch eine Tür gegangen und aus ganz verschiedenen Türen wieder herausgekommen. Jamie Tyler zum Beispiel ist in einem Dorf in England gelandet, wo wir ihn beinahe erwischt hätten. Wir suchen dort noch immer nach ihm. In gewisser Weise ist es ein Witz. All diese Bemühungen, um zueinander zu kommen, und jetzt sind sie wieder über den ganzen Erdball verstreut.
Und da ist noch etwas. Die Tür wurde in dem Moment in Stücke gerissen, in dem sie hindurchsprangen. Der Taifun hat den ganzen Tempel zerstört … und das hat einen Riss im Zeitkontinuum verursacht. Obwohl es sich für sie anfühlte, als dauerte ihre Reise nur Sekunden, haben sie doch in Wirklichkeit zehn Jahre gebraucht, um am
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