Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Horror Cocktail

Horror Cocktail

Titel: Horror Cocktail Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Bloch
Vom Netzwerk:
erarbeiten.«
    Dann fiel mir noch etwas ein. »Übrigens, ich glaube, wir brauchen uns keine Sorgen zu machen, daß sie so dumm ist, etwas auf eigene Kappe zu riskieren, wie Pauls letztes Double.
    Diese junge Dame hat nämlich zufällig ein paar Vorstrafen, und ich weiß darüber Bescheid. Und sie weiß, daß ich es weiß.
    Also wird sie es nicht wagen, aus der Reihe zu tanzen. Ich 107

    glaube, du wirst sie mögen. Ich hoffe es wenigstens, denn ihr werdet ja voraussichtlich eine Reihe von Jahren zusammenarbeiten.« Ich ging zur Tür und zog sie behutsam weg. »Du kannst damit aufhören«, sagte ich. »Die Tür ist abgeschlossen.«
    Jetzt sah sie mich an, und ich bemerkte einen Anflug von Wahnsinn in ihren Augen.
    »Double«, flüsterte sie. »Das ist es also. Jetzt beginne ich langsam zu verstehen. Es ist ein Trick, nicht wahr? Ihr habt also ein Double, und du und Loxheim und dieser Agent Blitzer, ihr seid alle beteiligt. Wahrscheinlich auch Paul Sanderson. Ihr glaubt, ihr könnt mich zum Wahnsinn treiben – oder zumindest den Leuten weismachen, ich sei wahnsinnig, wenn ich ihnen eine solche Geschichte erzähle. Und in der Zwischenzeit legt ihr den Hebel um, stellt das Double an meine Stelle und steckt das Geld ein.«
    Ich legte meine Hände auf ihre Schultern, blickte ihr in die Augen und schüttelte den Kopf.
    »Nein, Liebling. Das wäre eine großartige Idee für ein Komplott, aber es stimmt nicht. Die Wahrheit ist, daß du jetzt ein Roboter bist. Und wenn du dich erst einmal mit dieser Tatsache abgefunden hast, wirst du feststellen, daß das gar nicht so schlimm ist, wie du meinst. Ich weiß es.«
    »Du?«
    »Sicher. Warum, glaubst du wohl, habe ich die Kontrolle über unser Geheimnis? Weil ich der Erste war. Loxheim war mein Freund, und nach meinem Unfall bei jenem Polospiel kam er zu mir in das Krankenhaus, in dem ich im Sterben lag.
    Ich gestattete ihm, mich in seine Klinik zu überführen und gab ihm die Erlaubnis für sein Experiment. Und als es erfolgreich verlief, erkannte ich erst richtig, was er erreicht hatte – was man mit diesem Verfahren erreichen konnte, wenn man sich an die richtigen Leute wandte. Und die ganzen Jahre seitdem habe ich nichts anderes mehr getan. Wie ich schon sagte, es ist nur 108

    ein Dutzend, aber wir sind diejenigen, die das Geschehen bestimmen. Wir sind die heimlichen Herrscher von Hollywood, die lebenden Schatten, die Träume, die niemals sterben. Wir sind die Unsterblichen, die dich nun in ihren Reihen begrüßen.«
    Sie war noch nicht soweit. Sie wollte und konnte es noch nicht akzeptieren. Ich sah es in ihren Augen.
    Ich nahm meine Hand von ihrer Schulter, griff in meine Tasche und holte eine Nadel hervor.
    »Hier«, sagte ich, »prüfe es selbst nach.«
    Sie starrte auf die Nadel, und in ihrem Gesicht arbeitete es.
    »Nein«, murmelte sie. »Das ist nur ein neuer Trick. Das ist alles ein Trick. Ein Trick, um mich zum Wahnsinn zu treiben.
    Ich bin kein Roboter. Es kann nicht sein. Das kann nicht sein.
    Wie kannst du dastehen und mich einfach anlächeln, wie kannst du nur so lügen. Hör auf zu lächeln, hör auf damit, hör auf …«
    Und dann griff sie nach mir, schlug mir die Nadel aus der Hand, als ihr Arm hochschnellte, und ihre Fingernägel verkrallten sich in meinem Gesicht.
    Dann stand sie nur noch da und schrie, bis ich auf eine bestimmte Stelle an ihrem Kopf drückte. Der Schrei erstarb und sie brach zusammen. Ich ließ sie liegen, wo sie hingefallen war und nahm den Telefonhörer ab.
    Loxheim meldete sich.
    »Nun?«
    »Hysterie, natürlich. Aber sie wird wieder in Ordnung kommen. Ich denke, wir können morgen Blitzer anrufen und ihm sagen, daß er mit dem Studio einen neuen Vertrag für sie abschließen kann. Ich komme gleich hinunter.«
    Ich legte auf. Dann öffnete ich die Schranktür und holte ihre neue Boxe heraus, die Loxheim gebaut hatte – mit der Samt-verkleidung und den Luftlöchern. Das Atemsystem arbeitet noch immer auf Sauerstoffbasis.

    109

    Ich befestigte die Schlaufen um ihren Hals und hängte sie auf.
    Bevor ich den Deckel schloß, sah ich sie noch einmal an. Sie war großartig. Und in zehn oder zwanzig Jahren würde sie noch genau so wundervoll aussehen. Wie eine Million Dollar
    …
    Jetzt gehörte sie zu den Top Ten.
    Zum erstenmal war ich zufrieden, weil ich das Richtige getan hatte. Ich stellte sie weg und ging pfeifend zur Tür.
    Doch ehe ich hinausging, fiel mir noch etwas ein. Ich ging hinüber zum Spiegel, und tatsächlich, es war so,

Weitere Kostenlose Bücher