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Horror-Hochzeit

Horror-Hochzeit

Titel: Horror-Hochzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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das Gesicht nur mehr als Flecken sah.
    Es mußte ihr Verlobter sein!
    Sie überwand ihre Starre und klopfte gegen die Scheibe. Das Geräusch schwang durch die nächtliche Stille und mußte auch von Frederik vernommen worden sein.
    Der Mann unten reagierte. Er hörte das Klopfen, schaute zum Fenster hoch, und für einen Moment hatte Lucienne das Gefühl, in Raubtieraugen zu blicken.
    Was das ihr Verlobter?
    Ein Mensch mit so fürchterlichen Augen, die in seinem dunklen Gesicht wie helle Punkte glühten?
    Sie wollte es einfach nicht glauben, obwohl einiges dafür sprach. Denn der Mann dort unten trug die gleiche Kleidung wie Frederik Sie kannte die Jacke und die Hose genau, und sie vernahm plötzlich einen schrillen Pfiff.
    In die Gestalt des Mannes geriet Bewegung. Mit den gleichen, abgehackten Sprügen, mit denen er über das Schneefeld gelaufen war, verschwand er auch wieder im Schlagschatten der Burgmauer und blieb dort auch hocken Sekundenlang geschah nichts. Auch Lucienne bewegte sich nicht. Sie wartete. Dann hörte sie das Heulen. Klagend, unheimlich, gänsehauterzeugend. Auf ihrem Gesicht bildete sich das Muster, und sie fühlte den Schauer auf ihrem gesamten Körper, wo sie keine Stelle ausließ.
    Nein diesmal hatte sie sich nicht getäuscht. Der Ton verklang allmählich in der Weite des Parks.
    Doch wer hatte ihn ausgestoßen?
    Lucienne hatte kein Tier gesehen.
    War es etwa ihr Verlobter gewesen?
    Sie erschrak über ihre eigenen Gedanken, lief zum Bett, warf sich darauf, preßte das Gesicht in das weiche Daunenkissen und begann heftig zu weinen…
    ***
    Irgendwann schlief Lucienne Lancomb ein!
    Die Natur forderte ihr Recht, zudem waren die letzten Tage vor der anstehenden Hochzeit ziemlich anstrengend für die junge Braut gewesen.
    Der Schlaf war tief und traumlos. Lucienne Lancomb nahm überhaupt nicht mehr wahr, in welch einer Umgebung sie sich befand. Sie sah und hörte nichts, auch nicht das schaurige Heulen das stets in unregelmäßigen Intervallen aufklang.
    Dennoch wurde ihr Schlaf unruhiger.
    Mitternacht war schon längst vorüber, als sie urplötzlich die Augen öffnete.
    Das Licht hatte sie nicht gelöscht Sie richtete sich auf, starrte in das Zimmer hinein und wußte im ersten Augenblick nicht, wo sie sich befand. Auf ihrem Kopf lag ein dumpfer Druck, im Hals spürte sie eine fast schmerzhafte Trockenheit, so daß es ihr kaum möglich war, ein Wort zu formulieren.
    Die Glieder schienen mit Blei gefüllt zu sein Matt und erschlagen lag sie auf dem Rücken, und sie mußte sich sehr anstrengen, um eine sitzende Stellung zu erreichen.
    Den Rücken preßte sie gegen das Kopfteil des Betts und starrte dorthin, wo sie am Fenster gestanden hatte.
    Zwei Lampen schufen in dem Raum Inseln aus weichem Licht, und diese Helligheit beruhigte Lucienne einigermaßen.
    Aber was hatte sie geweckt?
    Es war wie beim ersten Aufwachen gewesen. Urplötzlich war sie wieder da. Im Gegensatz zu vorhin hörte sie jetzt etwas. Es waren Schritte. Aber nicht die der Frau, denn an diese Schrittfolge erinnerte sich Lucienne sehr genau.
    Die Schritte hier waren lauter und zielstrebig, denn sie näherten sich direkt der Tür, hinter der Luciennes Zimmer lag.
    Davor stoppten sie.
    Die Braut hielt den Atem an Wie eine Puppe saß sie im Bett und rührte sich nicht. Sie versuchte, ihren Atem unter Kontrolle zu halten, weil sie das keuchende Geräusch als störend empfand. Es gelang ihr nicht, und die unsichtbaren Schatten der Angst krochen näher und näher. Das Gesicht nahm einen lauernden gespannten Ausdruck an aus den Augen wurden Halbmonde, und der Mund bildete einen leicht gebogenen Strich. Von außen schabte etwas gegen das dicke Holz der Tür. Das Geräusch war nahe des Fußbodens aufgeklungen und wanderte höher, so daß es sich allmählich der Türklinke näherte.
    Die Tür ist zu! hämmerte es im Kopf der jungen Braut. Die Tür ist zu!
    Wenn der oder die anderen keinen Schlüssel besitzen, wird es ihnen nicht gelingen, in das Zimmer zu kommen. Ich brauche keine Angst zu haben ich brauche…
    »Lucienne…«
    Da war die Stimme. So seidenweich, dennoch kratzend, unheimlich und auch gut zu verstehen »Lucienne…«
    Jetzt wieder. Ein forderndes Rufen, ein geheimnisvolles Locken, das ihr noch mehr Angst einflößte, denn sie hatte plötzlich den Rufer erkannt. Es war Frederik ihr Bräutigam!
    Zum erstenmal gelang es der jungen Braut wieder, sich zu bewegen Sie hob den rechten Arm und preßte ihren Handballen gegen die Lippen. Das

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