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Horror-Hochzeit

Horror-Hochzeit

Titel: Horror-Hochzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sieht das Wetter besser aus.«
    »Wenigstens ein Vorteil«, murmelte Bill, der ebenfalls aufgewacht war und sich räkelte.
    Der Pilot setzte zur Landung an.
    Das Wetter hatte sich tatsächlich gebessert. Keine einzige Schneeflocke fiel mehr vom grauen Himmel. Leider war auch die Sonne nicht zu sehen. Kein Hochzeitswetter.
    Der Flugplatz lag zwischen den Cleveland Hills und Durham. Die kleine Stadt am Wear River würden wir nicht zu sehen bekommen, denn es stand ein Bus bereit, der die Gäste zum Schloß brachte. Man hatte wirklich gut organisiert und an alles gedacht.
    Wir waren so ziemlich die letzten Fahrgäste, die einstiegen. Aufatmend ließ ich mich in den Sitz fallen.
    Bill saß vor mir, drehte den Kopf und grinste. »Meinetwegen kann die Hochzeit beginnen. Ich bin immer für Feste zu haben.«
    »Hoffentlich wird es kein Horror-Fest!«
    Sheila hatte meine Antwort gehört. »Rede nichts herbei, John…«
    ***
    Jede Nacht findet einmal ihr Ende. Auch die Nacht, die nun glücklicherweise hinter der jungen Braut lag. Aber wie fühlte sie sich am anderen Morgen?
    Sehr schlecht?
    Zwei Bedienstete standen ihr zur Verfügung. Sie lasen ihr jeden Wunsch von den Augen ab, versorgten sie, doch man konnte Lucienne nichts recht machen.
    Sie hatte keinen Appetit, einmal war es ihr zu warm, dann wieder zu kalt. Nicht einen Reporter ließ sie in das Zimmer, obwohl sie noch Interviews versprochen hatte.
    Die Leute warteten vor Durham Castle und fluchten manchmal das Graue vom Himmel herunter. Ihre Stimmung war so trüb wie der Himmel. Durch Zufall war die kirchliche Trauung vor der standesamtlichen. Erst zwei Tage später sollten sie im Rathaus von Durham getraut werden Frederik wollte einen bestimmten Mann haben, der die Zeremonie vornahm.
    Lucienne war es egal gewesen. Sie stand am Fenster und schaute in den Schloßpark.
    Die meisten Gäste waren bereits eingetroffen. Wer nicht mit dem Bus gebracht wurde, kam mit dem eigenen Wagen. Die Presseleute waren dabei, ihre Kameras auf die hohen Stative zu stellen Alles sollte gefilmt und fotografiert werden.
    Lucienne Lancomb war eher eine Frau, die den Rummel liebte. Ihr machte es nichts aus, im Mittelpunkt zu stehen, doch an diesem Tage haßte sie die Fotografen Sie wünschte nicht nur sie weit fort, sondern alles andere auch.
    Wenn nur ihre Eltern schon dagewesen wären. Mit dem Vater hätte sie sich aussprechen können, aber noch war keiner eingetroffen. Ihr Vater hatte in Glasgow zu tun gehabt. Wahrscheinlich waren die Eltern im Schnee steckengeblieben. Ein Unglück kam selten allein. Das bewahrheitete sich bei Lucienne wieder einmal.
    Sie horchte auf, als es gegen die Tür ihres Zimmers klopfte. Es war nicht ihr Schlafraum, sondern eine Art Ankleide- und Wohnzimmer. Auf einer alten Couch lag sorgfältig ausgebreitet, das fantastische Hochzeitskleid aus Seide und Spitze. Sie würde es bald anziehen müssen, damit die Trauung beginnen konnte. Das Klopfen wiederholte sich. Jemand vom Personal konnte es nicht sein, die pochten meist zaghafter, also mußte jemand vor der Tür stehen, den Lucienne kannte.
    »Come in!« rief sie.
    »Endlich!« Mit dem Aufschwingen der Tür vernahm sie die Stimme ihres Bräutigams. Das Lächeln eines Siegers auf den Lippen, betrat Frederik, Athur Earl of Durham das Zimmer, schloß die Tür und breitete die Arme aus, als sollte Lucienne hineinfliegen.
    Sie blieb aber stehen, denn plötzlich kam ihr das alles wie eine Schmierenkomödie vor. Die Vorfälle der letzten Nacht, die gesamte Hochzeit, das fiel ihr wieder ein, und sie schüttelte den Kopf, ohne es eigentlich zu wollen.
    Die Arme des Earls sanken nach unten »Himmel!« sagte er, »was ist denn los mit dir? Hast du was?«
    »Nein, es ist alles in Ordnung.« Ihre Stimme klang bitter. Lucienne hatte Mühe, die Tränen zu unterdrücken.
    »Wieso bitter? Aber Darling wir heiraten heute.«
    Sie hob den Kopf. »Das ist es ja!«
    Konsterniert blieb der Mann stehen. Seine Augen weiteten sich. »Wie soll ich das verstehen? Willst du nicht heiraten? Hast du es dir anders überlegt?«
    »Ja…« Sie holte tief Luft. »Ich habe es mir überlegt.«
    »Was ist es dann?«
    »Fred, ich bin… ich bin…« Ihr fehlten die passenden Worte, um weiterreden zu können.
    »Du bist unglücklich?«
    »Ja, das ist es.«
    »Aber Darling!« Der Earl lachte laut. »Ich habe schon öfter gehört, daß Frauen kurz vor dem entscheidenen Schritt anfangen zu flattern Bei uns besteht kein Grund.«
    Lucienne schaute den Earl an. Er

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