Hot History Collection - History Romance im Doppelpack (German Edition)
nachzugehen. Betty spielte Theater und hatte sich zudem dazu entschieden, einen Technik-Kurs zu belegen.
Sarah war stolz auf ihre Schwester und Tom sehr dankbar, der seiner Schwägerin ohne zu zögern seine finanzielle Unterstützung zugesagt hatte. Seit er von Sarahs Schwangerschaft erfahren hatte, las er seiner Frau jeden Wunsch von den Augen ab. Sarah freute sich zwar über seine Aufmerksamkeit, musste ihn jedoch zwischendurch daran erinnern, dass sie kein hilfloses Kind war, dass man bemuttern musste.
Betty hatte es sich in einem der Sesel bequem gemacht und berichtete Sarah von ihrem neuen Leben im Internat. Sie hatte sich gut eingelebt und schnell Anschluss gefunden.
„Und was gibt es hier für Neuigkeiten?"
„Sallys kleiner Sohn Robert wächst und gedeiht, er ist jetzt sechs Monate alt und ein liebes, goldiges Kerlchen. Nur seine Mutter ist hochnäsig und neidisch wie eh und je. Ich habe sie schon mehrfach eingeladen, aber sie zieht es vor, sich bei irgendwelchen Partys zu amüsieren. Ich kann nur hoffen und beten, dass sie ihrem Mann keinen Anlass gibt, an ihrer Treue zu zweifeln. Wenn der sie verstößt, bringt das unsere Mutter vermutlich ins Grab."
Betty nickte zustimmend. Sally hatte anscheinend im letzten Jahr wenig dazu gelernt. Nun, sie war erwachsen, sie musste selber wissen, was sie tat.
Die beiden Schwestern unterhielten sich noch eine Weile angeregt. Als Betty gegangen war, machte sich Sarah auf die Suche nach Tom, um ihm von Bettys Fortschritten in der Schule zu berichten. Sie hatte das Arbeitszimmer ihres Mannes fast erreicht, als sie fast von Simon umgerannt worden wäre. Wortlos stürmte dieser an ihr vorbei, rannte die Treppe hinunter und verließ kurze Zeit später das Haus.
Sarah schüttelte verwundert den Kopf.
Tom saß an seinem Schreibtisch, als sie eintrat, und sah ziemlich verzweifelt aus.
„Was um Himmels willen ist mit Simon los?" Sarah ahnte Böses und sie sollte recht behalten.
Tom seufzte. "Du kennst doch George, diesen jungen Dienstboten, den ich vor einiger Zeit eingestellt habe, oder?"
Sarah nickte. Der junge Mann war offensichtlich in seinen Arbeitgeber verliebt, denn er verfolgte jeder seiner Bewegungen mit schmachtenden Blicken.
„Du hast doch nicht etwa ... Tom, kannst du deine Triebe denn gar nicht kontrollieren?" Sarah funkelte ihn an.
Der Lord machte ein zerknirschtes Gesicht und bedeckte sein Gesicht mit den Händen.
„Es ist nicht meine Schuld, wirklich. George betrat unbemerkt mein Zimmer, stürmte auf mich zu und hat mich geküsst. Ich war völlig überrumpelt. Doch genau in diesem Moment kam Simon herein. Bevor ich noch etwas sagen konnte, fing er an, mich zu beschimpfen und stürmte wieder hinaus."
„Nun gut, er wird ja irgendwann zurückkehren. Sieh besser zu, dass du dieses Missverständnis aus der Welt schaffst. Unsere seltsame Menage a trois ist schon kompliziert genug."
In diesem Moment wurde Sarah wieder einmal bewusst, wie unorthodox sie eigentlich lebte. Der leidenschaftlichen Hochzeitsnacht waren viele weitere gefolgt uns sie hatte jede Einzelne genossen. Als sie bemerkte, dass sie schwanger war, hätte sie nicht einmal mit Sicherheit sagen können, ob Tom wirklich der Vater war. Simon kam ebenso in Frage. Für sie machte das keinen großen Unterschied, aber es war nicht auszudenken, was geschehen konnte, wenn Simon sich von Tom lossagte und auf die Idee kam, die Vaterschaft des Kindes öffentlich für sich zu beanspruchen. Sarah war sicher, dass Simon den Lord immer noch liebte, doch verletzte Gefühle hatten schon viele Menschen in den Wahnsinn getrieben.
Die Nacht hatte von London Besitz ergriffen und Simon irrte ziellos durch die Straßen. Immer wieder musste er an das Bild denken, was sich ihm geboten hatte, als er ohne anzuklopfen Toms Arbeitszimmer betrat. Dieser George stand hinter Tom und küsste den Lord leidenschaftlich auf den Mund.
Simon war rasend vor Eifersucht aus dem Haus gestürmt und versuchte nun seit Stunden erfolglos, seine Gefühle wieder unter Kontrolle zu bekommen.
Ohne es zu wollen, war er in eine der zwielichtigen Ecken Londons geraten. Mehrere Bordelle säumten die Straße. Simon wollte gerade den Rückweg antreten, als er einen großen, dunkelhaarigen Mann in eleganter Kleidung auf sich zukommen sah.
„Mr. Westville! Was tun Sie denn hier in Sodom und Gomorrha? Hat Ihr Lord etwa ebenfalls keine Zeit für Sie?" Der Mann lachte leise.
Simon überlegte kurz, dann wusste er wieder, wem er
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