Hot Pink: Erotischer Roman (German Edition)
Tochter anlächelte, als habe sie gerade das Rad erfunden.
»Komm nicht zu spät.«
Bei dieser Bemerkung fiel ihm eine andere Frau ein, die Befehle gab, aber viel verführerischere, und unwillkürlich musste er lächeln. Versöhnlich erwiderte er: »Ich komme nicht zu spät. Versprochen.«
»Na, das ist ja ein kleines Luder«, murmelte Mary Beth, als die Thiebauds gegangen waren.
»Solange sie nicht mein kleines Luder ist, ist es mir egal. Ich kann durchaus höflich zu ihr sein.«
»Und nicht mehr mit ihr ausgehen?«
»Ich war seit – Himmel – bestimmt einem Jahr nicht mehr mit ihr aus.«
»Was ist mit Kino, der Museumseröffnung und der Weihnachtsparty bei den Thiebauds?«
»Und die Wohltätigkeitsveranstaltung im Zoo?«
»Da sind wir uns nicht zu nahe gekommen. Dafür habe ich gesorgt.«
»Und sie träumt trotzdem immer noch davon, dich zu heiraten?«
Rocco zuckte mit den Schultern. »Das kannst du dir doch denken. Sie hat einfach zu viel Zeit.«
»Und sie hat dich zu ihrem Prinzen erkoren.« Mary Beth hob die Hände. »Es hat ja auch etwas Zwingendes: der große, dunkelhaarige, gut aussehende Prinz – die hübsche, blonde Prinzessin …«
»Auf gar keinen Fall. Eher würde ich mich umbringen.«
»Aber nicht, bevor wir dieses Geschäft in trockenen Tüchern haben und Jim seinen Anteil daran wieder heraus hat«, warf Anthony warnend ein.
»Ich weiß, ich weiß. Aber Amy ist eine ganz schöne Belastung.«
»Warum bist du denn überhaupt mit ihr ausgegangen?«
Rocco verdrehte die Augen. »Ich muss den Verstand verloren haben. Sie ist mir ständig über den Weg gelaufen, ist unter irgendwelchen Vorwänden zu uns nach Hause gekommen, um mir eine Nachricht von Steve oder von ihrer Familie zu bringen. Ständig war sie um mich herum und hat mich bedrängt. Eines Abends, als ich nach Hause kam, lag sie in meinem Bett, und da habe ich schließlich nachgegeben. Aber das ist schon ewig her.«
Anthony grinste. »Wir sollten einen anderen Prinzen für sie suchen.« Anthony hatte gut grinsen. Er war glücklich verheiratet und Vater von zwei Kindern.
»Meinen Segen hast du.« Rocco blickte wieder auf seine Uhr. »Ich muss los. Ich habe letzte Nacht nicht geschlafen, und ich muss heute Nachmittag fit sein für Amy. Ich muss mich wenigstens für eine Stunde hinlegen. Ciao.«
»Er hat mir von der Frau erzählt, die er gestern Abend kennen gelernt hat«, murmelte Mary Beth, als ihr Bruder gegangen war.
Anthony zog die Augenbrauen hoch. »Im Ernst?«
Mary Beth nickte. »Sie hat pinkfarbene Haare, und er hat sie im Aufzug getroffen.«
»Das sieht Rocco ähnlich. Lass uns mal hoffen, dass im Aufzug nicht noch mehr passiert ist.«
Kapitel 5
Chloe verschlief zehn Anrufe von Tess, drei von Rosie und einen von ihrer Mutter. Aber um zwei Uhr nachmittags schließlich drang das Klingeln des Telefons in ihr Bewusstsein, und sie drehte sich um, als der letzte Ton gerade verklang. Blinzelnd blickte sie auf den Wecker, zwang sich, die Zahlen zu erkennen, begriff, dass es Tag war, und schloss die Augen wieder.
Aber Tess hatte ihren Ruf als Klatschtante nicht von ungefähr, und als das Telefon zehn Minuten später erneut klingelte, griff Chloe stöhnend zum Hörer.
»Es ist Zeit!«, rief ihre beste Freundin Tess Carlson. Sie neigte dazu, laut zu reden; es musste etwas mit ihrem Schauspielunterricht zu tun haben. »Und erzähl mir nicht, dass Fred dich die ganze Nacht wach gehalten hat.«
»Blöde Kuh!«, entgegnete Chloe verschlafen. »Du wusstest ganz genau, dass er ein Langweiler ist. Du bist mir was schuldig!«
»Ja, ja, und du auch, weil ich damals mit Grant ausgegangen bin, damit du es nicht musstest. Also, wer war bei dir? Ich versuche seit neun Uhr, dich anzurufen.«
»Ich habe drei Wochen lang wie eine Bescheuerte gearbeitet. Bist du vielleicht mal auf den Gedanken gekommen, dass ich schlafe, weil ich müde vom Arbeiten bin?«
»Wenn ich dich nicht seit dem dritten Schuljahr kennen würde, vielleicht. Aber du stehst immer im Morgengrauen auf – müde oder nicht. Also, wie heißt er? Erzähl mir alles – auch wie groß sein du weißt schon ist.«
Chloe grinste. Seit sie das erste Mal Sex gehabt hatten, tauschten sie diese Informationen aus. »Die Größe war gut – besser als gut. Ich habe ihn bei Chino’s im Aufzug kennen gelernt, und er hat mich nach Hause gefahren, weil mein Auto nicht angesprungen ist – dabei fällt mir ein, ich muss die Werkstatt anrufen, damit sie ihn abschleppen. Na ja, auf
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