Hot Pink: Erotischer Roman (German Edition)
um Rocco kreisten. Er rief natürlich nicht an, aber das hatte sie nach seinen kryptischen Äußerungen auch nicht vermutet. Die seltsame Beziehung zwischen Rocco und der Blonden jedoch faszinierte sie immer mehr. Amy, die Erbin, schien gar nicht sein Typ zu sein, aber wahrscheinlich war er sowieso nicht auf einen bestimmten Typ festgelegt. Männer, die aussahen wie Rocco, hörten vermutlich niemals ein Nein von einer Frau.
Nicht gerade ein tröstlicher Gedanke.
Ebenso wenig tröstlich waren die Anrufe von Tess, die ständig nur von ihrem Dave schwärmte, und der kurze Besuch von Rosie, die nach der Arbeit vorbeikam und das heiße Ende ihres Abends in glühenden Farben beschrieb.
Aber Chloe hörte geduldig zu und sagte keinen Ton über ihr eigenes verkorkstes Liebesleben. Als Rosie schließlich ging und Tess nicht mehr anrief, weil sie sich für eine Verabredung mit Dave umziehen musste, konnte Chloe nach Herzenslust grübeln und meckern. Während sie sich für das Essen bei ihren Eltern umzog, stellte sie sich vor, wie Rocco heute Abend seine Verlobte in irgendein schickes Lokal ausführte.
Das Leben war so unfair.
Sie verbrachte den Freitagabend bei ihren Eltern. Das war jämmerlich.
Kapitel 15
Rocco war jedoch nicht mit Amy aus, er traf sich mit seinem Bruder und seiner Schwester in ihrem gemeinsamen Büro in der Fabrik.
»Was ist denn so wichtig, dass es nicht bis morgen früh warten kann?«, fragte Anthony und setzte sich auf die Schreibtischkante. »Mach schnell. Ich muss zum Abendessen zu Hause sein.«
Mary Beth reagierte mitfühlender. »Wir haben Zeit, Rocco«, sagte sie und warf Anthony einen verweisenden Blick zu. »Sylvie macht es nichts aus, wenn du ein paar Minuten zu spät zum Essen kommst.«
»Okay, okay, ich habe es gar nicht eilig«, grummelte Anthony. »Also, was ist los?«
»Ich möchte gerne mit Jim über Amy reden. Sie hat gestern Abend in aller Öffentlichkeit behauptet, wir seien verlobt. Und was noch schlimmer ist«, fügte Rocco hinzu, »als ich Amy gestern Abend zum Essen abgeholt habe, habe ich noch ein Glas mit Jim und Marcy getrunken, und Jim hat von mir als seinem Schwiegersohn gesprochen … dass er hofft, ich würde eines Tages die Firma übernehmen.« Er seufzte. »Er meinte damit seine Firma.«
»Ach, du liebe Güte«, murmelte Mary Beth.
»Hast du denn was dagegen, Millionär zu werden?«, fragte sein Bruder mit leisem Spott.
»Jetzt mach aber mal einen Punkt, Anthony. Du weißt doch, wie es Rocco mit Amy geht.«
»Jim bietet dir ein echt schönes Leben«, stellte Anthony fest. Den Einwurf seiner Schwester ignorierte er völlig.
Rocco kniff die Augen zusammen. »Das will ich aber nicht. Ich bin nicht käuflich.«
»Soll ich dir etwa versichern, dass es mir egal ist, wenn du Jim verärgerst?«, entgegnete Anthony. »Dass es mir gleichgültig ist, wenn wir dabei unsere Finanzierung und mein Haus aufs Spiel setzen? Willst du das hören?«
»Du kannst zumindest ein bisschen mitfühlender reagieren«, warf Mary Beth ein.
»Es läuft eben nicht immer alles glatt«, sagte Anthony. »Wir bemühen uns seit fünf Jahren, dieses Unternehmen auf die Beine zu stellen. Und mit wem soll ich Mitleid haben? Mit Sylvie und den Kindern, die vielleicht aus unserem Haus ausziehen müssen? Oder mit Rocco, der Amy nicht heiraten will, weil sie nicht sein Typ ist? Ich wusste gar nicht, dass du einen bestimmten Typ hast, Rocco. Ich dachte immer, du legst jede flach. Seit wann hast du denn Skrupel wegen der Frau in deinem Bett?«
Rocco konnte es seinem Bruder nicht übel nehmen. Anthony hatte ja gar nicht so Unrecht. Und Anthony hatte auch wesentlich mehr zu verlieren als er oder Mary Beth. Sie waren Singles. Sie hatten keine Familie, um die sie sich Sorgen machen mussten.
»Sylvie ist wieder schwanger«, sagte Anthony plötzlich. »Ich hatte es euch noch nicht gesagt, weil es noch früh ist. Aber wenn Rocco das Unternehmen in Gefahr bringen will, dann müsst ihr es wissen.«
»Ist schon okay. Es war eine blöde Idee«, sagte Rocco. »Fahr nach Hause. Wir sehen uns dann morgen bei dem Treffen mit Jim. Es ist ja nicht das Ende der Welt. Ich überlebe es schon.«
Anthony runzelte die Stirn. »Wir fangen nächste Woche mit der ersten Serie an, Rocco. Es ist schon so verdammt spät …«
»Ich weiß. Vergiss, was ich gesagt habe. Bestell Sylvie herzlichen Glückwunsch. Ich wette, sie möchte dieses Mal endlich ein Mädchen.«
Anthony lächelte. »Sie hat das Zimmer schon rosa
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