Hot Pink: Erotischer Roman (German Edition)
erwiderte Tess, »wenn du dich nicht einmal mehr daran erinnern kannst, wie er aussieht. Er ist ein Gott !«
»Und er ist erst einundzwanzig«, warf Chloe ein.
»Das interessiert mich nicht, solange er über achtzehn ist«, erwiderte Tess. »Auf jeden Fall ist es legal. Mein Gott, Chloe, du musst mir alles erzählen … jede Kleinigkeit von der Minute an, wo er dich gefragt hat, bis zu dem Moment, wo er bei dir aus dem Haus gegangen ist. Du darfst auch nicht das kleinste Detail auslassen.«
»Vermutlich hätte ich ihm erlauben sollen, alles aufzunehmen.«
»Wirklich? Wollte er das? O Gott, warum hast du ihn nicht gelassen?«
Chloe beugte sich vor und tätschelte Tess die Hand. »Ich mache doch nur Witze, okay? Niemand wollte etwas aufnehmen. Und kommt mir bloß nicht auf dumme Gedanken«, warnte sie. »Sonst lasse ich mir auf der Stelle von euch die Schlüssel zurückgeben. Und was ist denn mit ›Ich habe mich wieder verliebt‹? Was ist denn mit Dave?«
»Das hat doch nichts mit Liebe zu tun. Der Barkeeper, Colin, ist reine Fantasie.«
»Und er ist verdammt jung.«
»Schadet das etwa der Fantasie?«
»Kann ich jetzt mal ein paar Worte über Ian sagen.« Rosie hatte ihre Grenze von einem Drink überschritten. Ihre Wangen waren rosig, und sie hatte stirnrunzelnd zugehört. »Ich möchte jetzt gern über Ian reden.«
»Nur zu«, sagte Chloe. »Es gibt ja sowieso keine Antwort auf den Tumult in meinem Leben. Erzähl uns von Ian.«
Lächelnd setzte Rosie sich ein wenig aufrechter hin, als ob sie vor ihren Schülern säße. »Er mag Welpen.«
»Eine bestimmte Sorte?« Chloe war sich nicht sicher, wohin das führen sollte, da keiner von ihnen einen Welpen besaß.
»Kleine Hündchen.« Rosie zeigte die Ausmaße mit ihren Händen an. »Wir haben am Sonntag im Park ein paar Welpen gesehen. Sie waren ganz winzig und so goldig, und Ian sagte, er habe schon überlegt, ob er sich nicht einen kleinen Hund anschaffen sollte, wo er jetzt wieder zu Hause sei. Ist das nicht süß? Mark mochte keine Hunde. Er sagte immer, sie machten nur Ärger.«
Ah … darauf lief die Geschichte hinaus. »Mark versteht sowieso nur was vom Lügen«, sagte Chloe. »Ian ist anscheinend viel netter. Ich bin froh, dass du ihn kennen gelernt hast.«
»Ich auch. Habe ich euch schon erzählt, dass er italienisches Essen mag?«
»Ich dachte, du magst kein italienisches …« Tess brach abrupt ab, weil Chloe ihr unter dem Tisch gegen das Schienbein trat.
»Du hast ja die Desserts bei D’Amico’s immer gerne gemocht«, sagte Chloe lächelnd. »Ian ist sicher auch ganz verrückt danach.«
»Ja, ich wusste es. Er mag alles, was ich auch mag.«
Chloe hoffte, dass Rosie jetzt nicht mit Seelenverwandtschaft anfing, wappnete sich jedoch schon einmal.
»Ich bin wahrscheinlich ein bisschen betrunken.« Rosie lehnte sich an das gesteppte Lederpolster der Bank und lächelte verträumt. »Aber es ist mir egal. Ian kann auch sehr, sehr schön küssen. Mark hielt nicht viel vom Küssen, aber mir gefällt, dass Ian gerne küsst. Ich fühle mich dann so kuschelig und begehrt und umsorgt. Ich weiß, dass ihr beide eher auf heiße Leidenschaft steht, du, Chloe, und auch du, Tess, aber für mich ist das einfach perfekt. Ian ist sooo perfekt. Und er kommt gleich vorbei, um mich zum Abendessen abzuholen, deshalb …« Sie setzte sich auf und ergriff ihre Tasche. »Ich muss jetzt wirklich gehen. Wenn es okay ist … ich meine … wenn du weißt, was du tun sollst und so, Chloe«, sagte sie entschuldigend und stand auf.
Chloe nickte. »Alles klar.« Sie hatte sowieso keine Antwort auf ihre unlösbaren Probleme erwartet. Und nach zwei Drinks kamen sie ihr auch viel weniger drängend vor. »Ich fahre dich nach Hause. Mein Auto steht draußen auf dem Angestelltenparkplatz.«
Chloe und Tess sorgten dafür, dass Rosie auf dem Heimweg etwas aß, um die Wirkung des Alkohols in ihrem zierlichen Hundert-Pfund-Körper zu mildern. Obwohl, wenn Ian wirklich so perfekt war, wie Rosie ihn beschrieb, dann würde es ihm nichts ausmachen, wenn sie ein bisschen beschwipst war.
»Ich habe mit einigen aus meiner Vinelli-Verwandtschaft geredet«, begann Tess vorsichtig, als sie mit Chloe weiterfuhr, nachdem sie Rosie abgesetzt hatten. »Sie würden keine Bank darauf setzen, dass Rocco sich endlich niederlässt. Aber das weißt du ja schon. Er wirkt einfach wie ein Magnet auf Frauen.« Sie verzog den Mund. »Nicht gerade der Typ zum Heiraten. Tut mir leid.«
»Ist schon okay.
Weitere Kostenlose Bücher