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Hot Pink: Erotischer Roman (German Edition)

Hot Pink: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Hot Pink: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Johnson
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abzuwehren – den alten Rocco gab es anscheinend nicht mehr.
    Aber seit er Chloe kennen gelernt hatte, war ja sowieso nichts mehr so wie früher.
    Es wäre ihm früher nicht in den Sinn gekommen, Sex abzulehnen.
    Er hatte sich noch nie nach einer Frau verzehrt wie ein liebeskranker Troubadour.
    Und er hatte auch noch nie die Minuten gezählt, bis er diese Frau wiedersah.
    Als Sarah Lu zum wiederholten Male keinen Kaffee wollte, bestellte er sich selbst einen. Sein Interesse ließ nach, da sie ihm mittlerweile die lange Liste emotionaler Mängel ihrer Ehemänner aufzählte. Das konnte ihm niemand zum Vorwurf machen. Männer konnten einfach nicht gut über Gefühle reden. Der Kaffee tat gut.
    Sie war immer noch wach, als sie mit dem Taxi zu ihrer Wohnung fuhren, aber es gelang ihm, sich ihrer Avancen zu erwehren. Und als sie kurz vor ihrem Haus endlich einschlief, glaubte er an Wunder.
    Er trug sie in die Lobby des Gebäudes und gab dem Doorman ein ordentliches Trinkgeld, damit er die Wohnungstür aufschloss und bei ihm blieb, während er Sarah Lu auf die Couch legte. Er wollte für alle Fälle einen Zeugen haben.
    »Danke«, sagte er, als er mit dem anderen Mann im Aufzug wieder hinunterfuhr. »Sie hat beim Abendessen ein bisschen zu viel getrunken.«
    »Veuve Clicquot?«, fragte der Doorman grinsend.
    »In Mengen.«
    »Mansion am Turtle Creek?«
    Rocco lächelte. »Sie können anscheinend Gedanken lessen.«
    »Sie sind ein wahrhaft höflicher junger Mann«, erklärte der Doorman, als der Aufzug im Parterre hielt.
    »Ich heirate demnächst«, erwiderte Rocco. Die Worte entschlüpften ihm einfach so, es musste wohl am Champagner liegen.
    »Herzlichen Glückwunsch.«
    »Eigentlich habe ich sie noch gar nicht gefragt. Was für ein Tag ist heute?« Ihm kam es so vor, als wäre er schon seit Wochen unterwegs.
    »Montag«, der Doorman blickte auf seine Armbanduhr, »fast Dienstag.«
    Rocco seufzte. »Ich bin noch bis Freitag weg.« Er stieß die Luft aus und blickte sich um. »Das Taxi ist vermutlich schon gefahren.«
    »Ich rufe Ihnen eins.«
    Während er auf sein Taxi wartete, begann Rocco schon einmal die Minuten bis Freitag zu zählen.
    Wenn man an der Angel hängt, hängt man eben daran. Widerstand zwecklos.

Kapitel 24
     
    Es war die längste Woche in Chloes Leben.
    Das fand auch Rocco, wenn auch aus anderen Gründen.
    Colin war hartnäckig und entschlossen und ließ sich nicht abschrecken. Er kam selbst an den Abenden vorbei, an denen Chloe ihn bat, zu Hause zu bleiben, und hämmerte so lange an die Tür, bis sie ihn hereinließ, damit die Nachbarn nicht die Polizei riefen. Er brachte ihr Geschenke mit, Kleinigkeiten wie Bücher, Postkarten und Teddybären, aber auch einen Grill, weil ihm aufgefallen war, dass sie keinen hatte. Dass sie sich keinen anschaffen wollte, wäre ihm nie in den Sinn gekommen. Er brachte auch Blumen mit oder Auberginen, die er in einer köstlichen Ratatouille verarbeitete. Der Junge war in mehr als einer Hinsicht begabt.
    Aber Chloe konnte seine Leidenschaft einfach nicht im gleichen Maß erwidern. Und sie begann sich ernsthaft zu fragen, ob mit ihr vielleicht etwas nicht stimmte, weil sie über guten Sex hinaus nicht zu einer dauerhaften Beziehung fähig war.
    Lag es an ihren Genen, oder hatte sie bisher nur eine schlechte Wahl getroffen?
    Hätte sie vielleicht mit konventionelleren, gesetzteren Männern ausgehen sollen? Nein, nicht in einer Million Jahren, dachte sie.
    Und langsam wurde sie nervös, weil sie Colin sagen musste, dass sie ihn nicht mehr wiedersehen wollte. Obwohl der Sex mit ihm fantastisch war, hielt sie es nicht mehr aus. Hoffentlich verletzte sie ihn nicht zu sehr.
    Ihre Freundinnen waren ihr in der gegenwärtigen Situation keine Hilfe. Tess erzählte ihr ständig, dass sie die glücklichste Frau auf der Welt sein müsste, weil Colin sich in sie verliebt hatte. Und Rosie war so mit Ian und ihrem neuen Welpen beschäftigt, dass sie in einer Märchenwelt lebte, in der Wunder wahr wurden, die Sonne niemals unterging und kleine Hunde Toto hießen. Im Ernst.
    Chloe war also ganz alleine mit sich. Ihr konnte niemand helfen.
     
    Rocco arbeitete in dieser Woche wie ein Besessener und verkaufte die neuen Produkte tonnenweise. Er musste es schaffen, Jim so bald wie möglich den Kredit zurückzahlen zu können. Er arbeitete vierundzwanzig Stunden am Tag, rief einen Werbegrafiker an, den er kannte, telefonierte ein paar Mal mit Mary Beth, die begeistert von seinen Verkaufszahlen

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