Hot Pink: Erotischer Roman (German Edition)
entlangschlendert, und darüber steht irgendwas von Liebe und Verehrung.«
»Ian gibt mir den Glauben an die Liebe wieder zurück«, warf Rosie leise ein.
»Du hast Sex und Liebe vorher noch nie zusammen erwähnt, Chloe«, sagte Tess. »Du bist doch eine wahrhaft befreite Frau.«
Rosie nickte. »Ja, wie ein Mann.«
Chloe seufzte. »Aber warum ist dann jetzt alles anders? Das möchte ich gerne wissen. Ich bin in einer Art und Weise von Rocco besessen, die mein ganzes Leben durcheinanderbringt. Er ist doch eigentlich der Letzte, von dem ich träumen sollte. Er würde die Liebe nicht mal erkennen, wenn sie in schwarzem Leder an seine Tür klopfen würde. Obwohl, wenn ich so darüber nachdenke, das könnte vielleicht sogar funktionieren, nach dem, was ich über die perversen Vorlieben seiner Verlobten gehört habe.«
»Was?« Tess hörte auf, in ihrem Cocktail zu rühren. »Das musst du mal erklären.«
Chloe berichtete ihnen von Grace’ Indiskretion.
»Himmel, das wird ja eine interessante Ehe – ups, Entschuldigung. Ich bin eigentlich sicher, dass es gar keine Ehe geben wird«, korrigierte sich Tess rasch. »Sie ist absolut die Falsche für ihn. Er wird noch rechtzeitig merken, dass er einen Riesenfehler macht.«
»Aber wenn er mit ihr verlobt ist«, bemerkte Rosie, »mag er vielleicht schwarzes Leder und … ach, Liebes.« Sie hatte Chloes Gesichtsausdruck gesehen.
»Ist schon okay, Rosie. Du hast ja wahrscheinlich Recht.« Chloe seufzte. »Und wenn es um Liebe geht, rechne ich lieber mal nicht mit Rocco. Er verhält sich völlig indifferent. Als ich ihn das letzte Mal gesehen habe, haben wir ungefähr zehn Meter von seiner Verlobten entfernt gevögelt.«
»Uh«, sagte Rosie und krauste die Nase, »wie konntest du?«
»Ich konnte zu dem Zeitpunkt schon nicht mehr klar denken.« Chloe fuhr mit der Fingerspitze über den Stiel ihres Martiniglases. »Er macht mich so heiß, dass mein Gehirn schmilzt.«
»So etwas habe ich noch nie erlebt.«
Chloe blickte grinsend auf. »Das Gefühl hat eine gute und eine schlechte Seite.«
Tess stützte sich mit den Ellbogen auf den Tisch und betrachtete Chloe nachdenklich. »Du willst ihn anrufen, nicht wahr? Liebe hin oder her.«
»Ja, das ist der Punkt. Ich weiß nicht, was ich will. Und da er mit Miss Erbin verlobt ist, wird er sie ja wohl kaum für ein paar Quickies sitzen lassen. Und ich bin mir nicht so sicher, dass ich an dieser Art von Sex überhaupt noch interessiert bin.«
Rosie riss verblüfft die Augen auf; solche Skrupel hatte Chloe in der Vergangenheit nie gehabt. »Dir ist es wirklich ernst mit diesem Rocco.«
»Das ist ja das Problem: Ich weiß es eigentlich nicht. Mir fehlt der Sex. Das weiß ich. Aber ob es mehr ist als Sex, entzieht sich meiner Kenntnis. Vielleicht bin ich auch zu kaltherzig dazu – obwohl ich mich so eigentlich nie gesehen habe. Und der süße Barkeeper aus dem Chino’s, mit dem ich das Wochenende verbracht habe, findet mich …«
»Der Barkeeper, der wie Colin Farrell aussieht!«, kreischte Tess.
»Ja, genau. Er heißt übrigens tatsächlich Colin, und er ist echt nett.«
» Nett! Jesus, er ist eine Gabe Gottes! Ich würde mich nackt an der Bar ausziehen, wenn er das von mir verlangen würde!«
»Na ja, das brauchte ich zum Glück nicht, aber ich weiß auch nicht, ob ich es getan hätte. Nein, Korrektur. Ich hätte es nicht getan. Er macht mich nicht so an wie Rocco, obwohl er auch echt gut im Bett ist.«
»Er ist gut im Bett !« Tess zog mit ihrem Gekreische bereits die Aufmerksamkeit der anderen Gäste auf sich.
»Nicht so laut, Tess«, zischte Chloe. »Und da ist noch was«, murmelte sie. »Ihr müsst mir helfen, mir über Colin klar zu werden. Er will heute Abend schon wieder zu mir kommen, und ich bin nicht sicher, ob ich ihn überhaupt da haben will.«
»Bist du verrückt!«, quietschte Tess.
»Auf jeden Fall nicht nach ihm. Deshalb denke ich ja überhaupt über diesen ganzen Liebesscheiß nach. Er ist heißer auf mich als ich auf ihn, und ich bin heißer auf Rocco als dieser auf mich, und alles ist schrecklich verwirrend. Also sagt mir, was ich tun soll.«
»Sag Colin, er soll zu mir kommen, du liebe Güte!« Tess schrie so laut, dass sich alle Köpfe nach ihnen umdrehten.
»Jesus, Tess, reiß dich zusammen!« Chloe tat so, als merkte sie nicht, dass alle ihnen fasziniert zuhörten.
»Habe ich ihn schon mal gesehen?« Rosie war völlig verblüfft über Tess’ heftiges Interesse.
»Offensichtlich nicht«,
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