Hot Pink: Erotischer Roman (German Edition)
Gregorich die Polzei. Sie beobachtet uns jetzt bestimmt auch.«
»Guter Versuch.« Rocco nickte zu dem Haus nebenan. »Da ist kein Licht.«
»Sie hat nie das Licht an, wenn sie nachts nach draußen guckt.«
»Ich brauche den Polizisten nur zu erklären, dass du dich noch nicht ganz entscheiden kannst, ob du mich heiraten willst, und dass wir nach oben gehen, um darüber zu reden. Sind es immer noch vier Einsen?«
»Lass mich los, verdammt.« Innerlich stöhnte sie auf, weil ihre Stimme so erregt klang.
Er antwortete nicht, aber er hielt sie weiter fest. »Ich zwinge dich zu nichts, was du nicht auch willst«, murmelte er und drückte die Tür auf.
»Na, was für ein Gentleman«, zischte sie und zerrte vergeblich an ihrer Hand.
»Vielleicht reden wir ja wirklich nur.« Er hob sie hoch, damit er sie nicht hinter sich her die Treppe hinaufzerren musste. »Oder du redest, und ich höre zu«, schlug er vor und lief die Treppe hinauf.
»Ich will nicht reden«, giftete sie.
»Gut, ich auch nicht.«
»So habe ich es nicht gemeint. Verdammt, Rocco, lass mich herunter.«
Da sie mittlerweile in der Diele angekommen waren, stellte er sie so abrupt hin, dass sie beinahe das Gleichgewicht verloren hätte. »Danke«, schnaubte sie.
»Bitte.« Er lächelte sie an.
»Das ist nicht komisch. Geh.« Wie eine schlechte Schauspielerin in einem schlechten Film zeigte sie mit dem Finger die Treppe hinunter.
»Nein.« Er schüttelte den Kopf. »Ich habe dir ein Geschenk mitgebracht.«
»Ich will kein Geschenk.« Besonders überzeugend klang sie jedoch nicht. Sie liebte Geschenke.
»Es ist extra für dich benannt worden.« Er wies mit dem Kopf auf ihr Wohnzimmer. »Da hinein, dann zeige ich es dir.«
»Warum nicht hier?«
Sie hatte ihn nicht noch einmal aufgefordert zu gehen. Das ermutigte ihn. »Dort hast du einen Fernseher.«
Sie warf ihm einen erstaunten Blick zu, ging aber gehorsam in ihr Wohnzimmer und stellte sich mitten hinein.
Er zog eine kleine Schachtel aus der Hosentasche und reichte sie ihr.
Die Schachtel war aus rotem Samt, und auf eine Seite war ein goldgerahmtes, weißes Etikett geprägt. In roten, modernen Buchstaben stand dort Hot Pink .
»Für dich«, sagte er. »Der Name ist extra für dich. Mach es auf.«
In der Schachtel lag eine Glasflasche mit grünem Boden, der Verschluss geformt wie eine rosa Blume.
»Riech daran.«
Sie zog den Stöpsel heraus, schnupperte daran und lächelte. »Wundervoll.« Sie blickte ihn an. »Es riecht himmlisch.«
»Wie seine Namensgeberin.«
»Wie soll ich dir da weiter böse sein?«
»Das sollst du nicht«, sagte er. »Das war die schlimmste Woche meines Lebens.«
Sie betrachtete das Parfümfläschchen und wünschte sich, die Welt wäre nicht so kompliziert – oder zumindest ihr Leben wäre einfacher. »Ich bin nicht gerne so abhängig von jemandem … es macht mir Angst, jemanden so sehr zu brauchen, dass mein Glück davon abhängt.«
»Wir bekommen das hin.«
»Wie?«
Er zuckte mit den Schultern. »Ich weiß nicht. Wir lassen uns etwas einfallen.«
»Weißt du überhaupt, was Liebe ist?«
»Als ich dich dieses Wochenende nicht gefunden habe, dachte ich, es wäre tiefstes Elend.«
»Du weißt es also nicht.«
»Du denn?«
»Nein, das ist ja das Problem. Keiner von uns beiden weiß eigentlich, was Liebe ist. Wenn es nun nicht nur heißer Sex ist? Wenn wir etwas ganz Entscheidendes verpassen?«
»Himmel, Chloe, vielleicht weiß niemand ganz genau, was Liebe eigentlich ist. Wir brauchen doch nicht jedes einzelne Wort zu zerlegen und zu analysieren. Warum genießen wir es denn nicht einfach?«
»Ich war in der letzten Woche so unglücklich. Ich will nicht, dass sich das wiederholt. Ich bin nie unglücklich, oder zumindest war ich es nicht, bis ich dir begegnet bin.«
»Danke.«
»Ich mache dir ja keinen Vorwurf. Ich sage ja nur, dass wir uns alles genau überlegen sollten, ehe wir uns zu hastig hineinstürzen.«
»Wir verloben uns natürlich zuerst. Deshalb gibt es ja die Verlobungszeit – um sich auf die Ehe vorzubereiten.«
»Du musst es ja wissen«, murmelte sie spöttisch.
»Blödsinn. Ich war noch nie verlobt. Sie ist durchgeknallt. Hör mal, wir machen so langsam, wie du willst. Ich will dich nur sehen.«
»Zum Ausgehen?«
»Du kannst es nennen, wie du willst.«
»Und wir können auch andere Leute treffen?«
»Nein!«
»Siehst du! Das gefällt mir schon wieder nicht.«
»Haben wir beide nicht schon genug Erfahrungen mit anderen Leuten
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