Hot Pink: Erotischer Roman (German Edition)
Weißfisch, einen von Bettys Kuchen, einen Birkenrindenkorb?«
»Ich hätte gerne einen Kuchen – Blaubeeren. Und viel Glück.«
»Danke.« Mehr Glück brauchte er beinahe schon nicht mehr. Die größten Berge hatte er bewältigt. Jetzt ging es nur noch bergab.
Kapitel 30
Chloe musste wirklich herausfinden, wie der Schauspieler in Forsyte-Saga hieß. Dank ihm und ihrem praktischen, kleinen Vibrator hatte sie so schöne Orgasmen gehabt. Und fast zwanzig Minuten lang nicht an Rocco gedacht.
Aber schließlich hatte sie doch wieder an ihn denken müssen und sich verzweifelt nach einem Mann gesehnt, der es gar nicht verdiente, dass sich jemand verzweifelt nach ihm sehnte. Er war viel zu egoistisch und untreu und verlogen, als dass sie eine dauerhafte Beziehung mit ihm eingehen könnte.
Dauerhaft? War sie wirklich so vernarrt in Rocco, dass sie an eine dauerhafte Beziehung mit ihm dachte? Das war ja lachhaft – aber als sie versuchte, darüber zu lachen, brach sie in Tränen aus.
Vielleicht sollte sie besser keinen Wein mehr trinken. Er machte sie trübsinnig. Oder war sie in einer solchen Stimmung, wo sie ohnehin nichts mehr aufheitern konnte?
Sie betrachtete die Überreste ihrer verschiedenen Mahlzeiten und Snacks, die überall verteilt waren, die Weinflaschen und die Schalen mit geschmolzener Eiscreme, und erneut brach sie in Tränen aus.
War diese Szene eine Metapher für ihr Leben?
Vielleicht sollte sie einfach in ein anderes Zimmer ziehen.
Wie immer tadelte sie sich selbst. Nie stellte sie sich den Problemen, sondern rannte immer nur weg, um das Glück woanders zu suchen, in der nächsten Beziehung, bei der nächsten Party, in der nächsten Zufallsbegegnung.
Na, das war doch eine Idee. Vielleicht sollte sie in die Bar, auf den Tennisplatz oder an den Strand gehen, wo sie jemanden kennen lernen konnte, der ganz anders war als Rocco.
Die Hotelanlage hier beherbergte Gäste, die ein ernsthaftes Leben führten und auch mit ihrer Freizeit verantwortungsbewusst umgingen. Sie verfügte über drei Golfplätze, ein Dutzend Tennisplätze, man konnte Boot fahren, schwimmen, reiten, und es gab eine umfangreiche Liste von Aktivitäten für Kinder, die von energiegeladenen, sportlichen Individuen beaufsichtigt wurden, so dass ihre Eltern sich um nichts kümmern mussten. Hier gab es niemanden, der nichts tat – im Gegensatz zu ihr. Die Feriengäste hier arbeiteten in ihrer Freizeit genauso hart wie in ihrem Alltagsleben.
Wenn sie einen ernsthaften, verantwortungsbewussten Mann kennen lernen wollte, gab es keinen besseren Ort als dieses Hotel. Vor allem, da gerade eine Konferenz von Mitgliedern der pharmazeutischen Industrie stattfand.
Chloe blickte auf die Uhr, sah, dass es sieben war, und war ehrlich gesagt ein bisschen erleichtert. Sie mochte Golf oder Tennis nicht – und zum Schwimmen oder Boot fahren war es auch schon ein bisschen zu spät. Und selbst der eisernste Versuch, ihrem Leben eine Wendung zu geben, hätte sie nicht auf einen Pferderücken bringen können.
Glücklicherweise hatte sie jedoch die Geistesgegenwart besessen, ihr kurzes, violettes, mit Perlen besticktes Baumwollkleid einzupacken, das wie ein guatemaltekisches Bauerngewand aussah, nur kürzer und niedlicher. Es würde hier draußen perfekt aussehen. Und da das Schicksal es für alle anderen Aktivitäten schon zu spät hatte werden lassen, blieb ihr nur noch eine einzige Wahl: die Bar.
Es war wirklich erfrischend, wieder etwas vorzuhaben. Sie rief den Zimmerservice an und ließ den ganzen Abfall vom Bett räumen. Außerdem bestellte sie sich eine Kanne Tee und einen Stapel frischer Handtücher. In der Küche gab es sogar diesen Dragon-Well-Tee, von dessen gesundheitsfördernden Eigenschaften alle so schwärmten, und es gelang Chloe immerhin, eine halbe Tasse zu trinken. Aber sie musste zugeben, dass ihr nach dem Genuss von grünem Tee immer ein wenig übel wurde.
Das jedoch ließ sich mit einigen kleinen Famous-Amos-Plätzchen aus der Minibar ohne Weiteres beheben, und alles war wieder gut.
Kurze Zeit später stand sie im Eingang zu der auf rustikal getrimmten Bar mit Holzverkleidung und Balken, und zahlreiche Männer verrenkten sich den Hals nach ihr. Ihre langen Beine wirkten mit den hohen Absätzen und dem kurzen Rock noch länger als sonst, und ihre pinkfarbenen Haare leuchteten im gedämpften Licht.
Diese ersten Sekunden, wenn sie einen Raum betrat, mochte sie am liebsten – sie gaben ihr ein solches Gefühl von Macht. Zwar
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