Hot Pink: Erotischer Roman (German Edition)
zumindest davon geträumt.«
Sie atmete aus, und die Spannung in ihrem Körper ließ nach. »Ist sie wirklich weg?«
Er blickte aus dem Fenster. »Sieht so aus.«
»Ich glaube es aber nicht.«
»Wenn du noch hierbleiben und darüber reden willst, könnten wir uns dann wenigstens an einen Tisch setzen?«
»Stehst du nicht gerne auf der Bühne?«
»Für gewöhnlich nicht – aber wenn du es willst«, fügte er rasch hinzu.
»Okay«, sagte sie, »dann lasse ich dich mal vom Haken. Ich habe kein Problem damit, dass du überall, wo du gehst und stehst, die Aufmerksamkeit von Frauen auf dich ziehst. Ich bin erwachsen und kann damit umgehen.«
»Ich kann dich zu Fuß nach Hause bringen. Wir könnten auch mit deinem Auto fahren, aber der Mond scheint so schön.«
Sie lächelte zum ersten Mal, seit er hereingekommen war. »Du bist sehr zuvorkommend, was?«
»Ich zeige dir mein bestes Benehmen – aus Gründen, die auf der Hand liegen. Das war wirklich ein Höllentrip. Können wir jetzt gehen?«, flüsterte er. »Bitte …«
»Wohin?«
»Wohin du willst.«
»Nicht zu mir nach Hause.« Sie war noch nicht ganz bereit, zu vergeben und zu vergessen; sie sah immer noch Amy mit den Polizisten auf dem Bürgersteig stehen.
»Sag, wohin du möchtest.«
»Ich war noch nie bei dir zu Hause.«
Sie blickte ihn abwartend an. »Es ist nicht weit«, sagte er. »Lass uns gehen.«
Sie verzog das Gesicht. »Ich weiß nicht.«
»Wir gehen zu Fuß, dann kannst du es dir auf dem Weg dorthin noch anders überlegen.«
»Vielleicht schicke ich dich nach Hause«, erwiderte sie.
»Wie du willst.«
Unter Jubelrufen und Pfiffen verließen sie das Lokal und machten sich auf den Weg zu Chloe. Sie war so schweigsam, dass Rocco bereits beschlossen hatte, die Entscheidung auf den nächsten Tag zu verschieben. Er war nicht in der Stimmung für eine Auseinandersetzung, und da ihn Amy jetzt nicht mehr bedrängte, hatte er ja Zeit.
»Rufst du mich morgen an?«, fragte Chloe, als sie vor ihrer Haustür standen. Sie kam sich vor wie eine Schauspielerin in einem kitschigen Liebesfilm, aber sie brauchte tatsächlich noch Zeit.
Es war wahrscheinlich eine gute Idee. Er war sowieso erschöpft, weil er in der vergangenen Woche nicht allzu viel geschlafen hatte. »Wie wäre es mit Abendessen?«
»Eine richtige Verabredung?«
Er lächelte. »Ja.«
Sie nickte.
»Morgen Abend um halb sieben?«
»Hast du es wirklich ernst gemeint – mit deinem Heiratsantrag?«, fragte sie. Sie musste es wissen, sonst würde sie heute Nacht kein Auge zutun können.
»Ja, ich habe es sehr ernst gemeint.«
Spielte jemand um diese Uhrzeit Violine? Chloe hatte auf einmal das Gefühl, Geigenklänge zu hören. Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn auf die Wange. »Bis morgen dann.«
»Okay.« Er blieb stehen und wartete, bis sie im Haus verschwunden war. Dann ging er zu seinem Auto.
Bei einer Wette würde er sagen, seine Chancen stünden fifty-fifty.
Kapitel 34
Chloe blickte auf die Uhr, als sie in ihr Wohnzimmer trat. Viertel vor eins. Sie musste unbedingt mit jemandem reden; sie brauchte Rat. Als sie jedoch ans Telefon trat, sah sie, dass ihr Anrufbeantworter blinkte. Vierundzwanzig Nachrichten. Rasch ging sie sie durch. Sechs waren von ihrer Mutter, angefangen von Freitagnachmittag – irgendetwas mit Rocco. Fünf von Gracie. Sie begannen ebenfalls am Freitag. Drei von Colin, zwei betrunken und eine halb nüchtern; fünf von Tess, die sagte, ihre Mutter versuche sie zu erreichen; weitere fünf von Rosie mit der gleichen Nachricht.
Es war viel zu spät, um jetzt noch ihre Mutter anzurufen. Bei Gracie könnte sie es versuchen, aber sie war sich nicht sicher, ob sie im Moment etwas mit familiärem Rat anfangen konnte. Was sie brauchte, war ein unvoreingenommener Ratschlag. Tess, die Nachteule, nahm beim ersten Klingeln schon ab.
»Hast du auf meinen Anruf gewartet?«, fragte Chloe.
»Nein, auf Daves. Er hatte gesagt, er würde anrufen. Und der verdammte Kerl ist nicht zu Hause.«
Oh, dann gab es also Ärger im Paradies. Chloe überlegte, ob sie ihr überhaupt von Roccos Heiratsantrag erzählen sollte, sagte aber dann doch: »Rocco hat mich gefragt, ob ich ihn heiraten will.« Tess kreischte: »WAS?« Sie klang so entsetzt, dass Chloe sich beinahe entschuldigte und rechtfertigte, und schließlich sogar log.
»Na ja, das klingt ja schon besser«, sagte Tess. »In der Stimmung, in der ich bin, kann ich keine guten Nachrichten vertragen. Ich
Weitere Kostenlose Bücher