Hot & Sexy 16
Stufen hinauf – und blieb einen Moment später verblüfft stehen. Sie befand sich in einer Bibliothek. Der ganze Raum war voller Bücher. Bequeme Polstersessel mit Leselämpchen und Beistelltisch waren im Raum verteilt. Große Fenster ließen viel Licht herein und gewährten eine grandiose Aussicht. Und sie hatte Baxter vorgeworfen, keine Bücher zu haben. Sie seufzte schwer. Baxter gefiel ihr. Er gefiel ihr viel zu sehr. Wie er sie zum Lachen bringen und ihr die Verlegenheit nehmen konnte. Der Gedanke, dass sie ihn höchstwahrscheinlich nie wiedersehen würde, machte sie schrecklich traurig.
Caron schüttelte den Kopf über sich selbst. Sie musste sich beeilen.
Ihre nackten Füße versanken beinahe in dem flauschigen Teppich, als sie zu einem Tisch in der Ecke des Raumes ging, wo sie Stifte und Schreibblock entdeckt hatte. Sie überlegte eine Weile, dann lächelte sie und schrieb „Danke für diese ‚gute‘ Nacht“. Zufrieden mit sich selbst eilte sie die Treppe hinab. Es war immer noch ganz still. Sie eilte zur Tür, ging hinaus und steckte den Zettel in den Türspalt, bevor diese ins Schloss fiel. Jetzt musste sie es nur noch schaffen, ein Taxi zu bekommen.
Nachdem sie es zwanzig Minuten vergeblich probiert hatte und die Sonne mittlerweile aufgegangen war, beschloss Caron, zu Fuß zu gehen. Allerdings fror sie mittlerweile ganz entsetzlich. Sie war nur ein paar Minuten gegangen, als eine zierliche Blondine in schwarzen Jeans und Rollkragenpulli auf sie zutrat.
„Caron Avery?“
Caron sah das Abzeichen an der Brust der jungen Frau und blickte sie fragend an. „FBI?“
„Agent Sarah Walker. Sie sind Caron Avery, nicht wahr?“
„Ja“, erwiderte Caron zögernd. „Habe ich etwas falsch gemacht?“ Sie bekam Angst. „Ist etwas passiert? Oh nein. Geht es um meinen Buchladen? Bin ich ausgeraubt worden?“
„Mit Ihrem Buchladen ist alles in Ordnung, Ms. Avery“, versicherte die Agentin, doch ihr Ton war sehr ernst. „Ich bin hier wegen Baxter Remington.“ Eine dunkle Limousine hielt neben ihnen am Straßenrand. „Erlauben Sie, dass wir Sie nach Hause bringen, Ms. Avery? Dann kann ich es Ihnen erklären.“
Caron blickte die junge Frau beunruhigt an. „Ich halte mich wirklich an die Gesetze, Ms. …“
„Agent Walker.“
„Agent Walker“, verbesserte sich Caron. Sie schlang die Arme um den Oberkörper. Ihr war so kalt, dass sie mit den Zähnen klapperte. „Aber ich steige nicht mit Ihnen ins Auto, nur weil Sie ein Abzeichen tragen. Wie kann ich sicher sein, dass das keine Fälschung ist?“
Sarah hob erstaunt die Brauen, nickte dann jedoch zustimmend. Mehrere Taxis hielten vor der roten Ampel an der Kreuzung, und sie winkte. Eines der Taxis wechselte die Spur und kam kurz darauf vor der dunklen Limousine zum Stehen.
Agent Walker riss die hintere Tür auf und rief Caron zu: „Ich zahle das Taxi.“
Caron zögerte nur ein paar Sekunden. Sie fror viel zu sehr, und eine Fahrt im Taxi erschien ihr sicher genug.
Sie stieg ein, versuchte ihr Zittern zu unterdrücken und nannte dem Fahrer ihre Adresse.
Agent Walker setzte sich neben sie und kam sofort zur Sache. „Wir brauchen Ihre Hilfe, Ms. Avery.“ Sie redete so leise, dass nur Caron verstehen konnte, was sie sagte. „Gegen Baxter Remingtons Partner, der zurzeit verschwunden ist, wird wegen des Verdachts auf Insiderhandel ermittelt. Er hat Verbindungen zu einem bestimmten Investor, der wie durch ein Wunder genau wusste, zu welchem Zeitpunkt er Remingtons Aktien abstoßen musste. Wir glauben, Baxter weiß, wo sein Partner ist.“
Das hat Baxter also gemeint, als er von einem Skandal sprach, und deshalb hat er mich vor der Presse schützen wollen, dachte Caron. Offenbar ließ das FBI sich nicht so leicht abschütteln. „Vielleicht hat er keine Ahnung. Und was hat das alles mit mir zu tun?“
„Wir brauchen Sie. Sie können Ihre Beziehung zu Baxter nutzen, um herauszufinden, was genau er weiß.“
Caron lachte hell auf. „Ich?“, erwiderte sie ungläubig. „Ich habe mit Baxter Remington nichts zu tun. Sie müssen mich verwechseln.“
„Haben Sie nicht die Nacht mit ihm verbracht?“
„Das hat doch nichts …“
„Dann sind Sie die Richtige. Sie können das tun. Sie müssen es tun. Es ist Ihre Pflicht als Bürgerin dieses Landes, Ihre Beziehung zu diesem Mann zu nutzen, um Schlimmeres zu verhindern.“
Jetzt wurde Caron wütend. „Pflicht?“, wiederholte sie. „Wie kann das meine Pflicht sein, wenn ich diesen Mann nicht
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