Hot & Sexy 16
einmal kenne?“
„Wie kommt es dann, dass Sie im Morgengrauen sein Apartment verlassen?“
Caron öffnete den Mund – und schloss ihn wieder. Das ging diese Leute nun wirklich nichts an. „Wir werden uns nicht wiedersehen“, gestand sie widerwillig.
„Sie müssen ihn wiedersehen. Es ist Ihre Pflicht als gute Bürgerin. Sie haben die Möglichkeit zu verhindern, dass ein Verbrecher ungeschoren davonkommt.“
Caron schüttelte den Kopf. „Moment mal, gegen Baxter wird schließlich nicht ermittelt. Sie wollen mich dazu bringen, dass ich ihn dazu bringe, dass er zur Ergreifung eines Mannes beiträgt, gegen den ermittelt wird? Und das nennen Sie meine Bürgerpflicht?“
„Wir wissen nicht, welche Rolle Mr. Remington in dieser Sache spielt, aber es ist strafbar, eine Person zu unterstützen, gegen die ermittelt wird, Ms. Avery. Es könnte also durchaus sein, dass Mr. Remington in ernsthaften Schwierigkeiten steckt.“
„Aber Sie wollen lediglich Baxters Partner verhören“, protestierte Caron. „Er wurde nicht angeklagt. Ich kenne mich juristisch nicht besonders gut aus, aber das erscheint mir relevant.“
„Er wird angeklagt werden“, versicherte Agent Walker. „Und Ihr Lover auch, wenn er nicht aufpasst.“
Zorn stieg in Caron auf. Das war schlichtweg eine Drohung, um sie zu manipulieren. „Sie haben überhaupt keinen Beweis dafür, dass Baxter weiß, wo sich sein Partner befindet. Ich meine, Sie haben ihn doch bestimmt überwacht und nichts gefunden, das gegen ihn spricht. Sonst hätten Sie mich nicht angesprochen.“ Sie schnaubte verächtlich. „Ich finde es peinlich für Sie, dass Sie glauben, durch mich Antworten von Baxter zu bekommen.“ Das Taxi hielt vor ihrem Haus, und sie öffnete schnell die Tür. „Ich kann Ihnen nicht helfen, Agent Walker.“
„Sie können nicht, oder Sie wollen nicht?“
„Sowohl als auch.“ Caron versuchte auszusteigen. Sie hatte schon immer einen guten Instinkt gehabt, was Menschen betraf. Baxter war kein Verbrecher. Ein bisschen arrogant vielleicht, ein Playboy, aber kein Verbrecher. Sie würde nicht als Spitzel agieren. Nicht dass sie überhaupt die Möglichkeit hätte, Baxter in irgendeiner Weise zu beeinflussen.
Sarah hielt Caron am Arm fest. „Sie könnten das tun. Ich habe gesehen, wie er sie auf der Party angeschaut hat. Er ist scharf auf Sie.“
„Er hat nicht mich angeschaut, sondern eine verkleidete Puppe.“
Sarah schien noch etwas sagen zu wollen, überlegte es sich dann aber anders. Sie ließ Caron los. „Denken Sie darüber nach, Ms. Avery. Sie hören von mir.“
Caron stieg aus, und das Taxi fuhr davon. Sie drehte sich um, blickte zur Haustür und schlug sich an den Kopf. Sie hatte ja gar keinen Hausschlüssel. Der befand sich in ihrer Handtasche. Und die hatte sie im Hotel gelassen. Vielleicht hätte sie doch den „Morgen danach“ mit Baxter verbringen sollen. Ein Prachtexemplar von Mann und ein warmes Bett, das wäre doch im Augenblick wirklich „gut“.
7. KAPITEL
Am Montagmorgen stand Baxter in seinem Konferenzraum am Fenster und blickte hinaus. Seine Begegnung mit Marilyn Monroe am Wochenende hatte er keineswegs vergessen, doch dieser Tag hatte mit der Schreckensvision eines möglicherweise dramatischen Kurssturzes der Remington-Aktien begonnen. Jetzt hörte er sich an, was fünf seiner Manager zum Thema Image-Management zu sagen hatten, während Katie Kelley, die PR-Frau, die er extra engagiert hatte, einen Vorschlag nach dem anderen ablehnte.
Baxter blickte über das Meer zum Horizont. Normalerweise ließ er sich nicht so leicht ablenken, schon gar nicht, wenn seine Firma sich in einer Krise befand, doch er konnte nicht aufhören, an Caron und ihr Dankeschön für eine „gute“ Nacht zu denken. Er musste sie finden und ihr beweisen, wie viel besser als „gut“ ihre gemeinsame Nacht gewesen war. Jetzt allerdings musste er sich erst einmal beherrschen. Dieses für ihn ganz untypische Bedürfnis, einer Frau etwas beweisen zu wollen, würde ihn hier und jetzt keinen Schritt weiterbringen. Nichtsdestotrotz hatte er Caron ebenfalls einen Abschiedgruß zukommen lassen.
„Was meinen Sie, Mr. Remington?“ Katies Frage bezog sich auf die Idee, in bestimmten Coffeeshops an den Wochenenden Partys unter dem Motto „Remington for Kids“ zu veranstalten. Ein Teil des Umsatzes würde wohltätigen Zwecken zugeführt werden.
Baxter drehte sich zu seinen Managern um, die sich um den rechteckigen Mahagonitisch versammelt hatten. Er
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