Hotel Cosmos
begann ihnen zu zeigen, wo das kleine Schiff untergebracht werden sollte, wo sie ihr Essen einnehmen und wo sie schlafen sollten …
„Können Sie uns keine Zeit lassen?“ grollte Moxham. Ein finsterer Ausdruck trat in seine harten, ledernen Züge. „Laß uns erst einmal zu Atem kommen, Bruder. Wir möchten uns schließlich einen Moment lang erholen.“
Sie blieben stehen, und der seltsame finstere Himmel dieses düsteren Planeten wölbte sich über ihnen und verlor sich am fernen Horizont in den verschwommenen Bergen. Die kalte Atmosphäre belebte sie nach der entnervenden Luft des Raumschiffes.
„Wohlgemerkt, es wird hier tagsüber verdammt heiß“, warnte Moxham. „Glaubst du, daß du es aushalten kannst, Frosch?“
Delmo begann seine schuppige Brust beleidigt aufzublähen, aber dann erkannte er, daß er für Moxham damit mehr denn je einem Frosch ähneln würde. So hielt er inne und erwiderte:
„Ich ertrage es gut. Machen Sie sich keine Sorgen.“
„Das klingt schon besser. Schön, dann wollen wir sehen, wie eine Mahlzeit schmeckt, die nicht aus Tabletten und Pillen besteht. Geh mir mit dem Schiff zur Hand.“
Sie richteten die Räder aus und schoben es in einen der überfüllten Hangars am Rande des Feldes. Dann gingen sie zu der Kantine hinüber, einem langgestreckten, niedrigen Bau, der sich mit Lärm und Helligkeit gegen das Schweigen des Planeten wehrte.
Die Gestalten, die sich in der Kantine aufhielten, schienen nach einem seltsamen Prinzip gemischt worden zu sein. Keine Spuren rassischer oder planetarer Diskriminierung waren zu erkennen. Die Besitzer der Fruchtkonzessionen kümmerte es nicht, wer den Pflückvorgang übernahm, solange er überhaupt erledigt wurde. Und die Männer, die zu diesem Zweck hier erschienen, machten sich keine Sorgen. Oft genug steckten Angehörige verschiedener Rassen ihr Geld in den Kauf oder die Überholung eines alten Schiffswracks und teilten den Erlös später unter sich auf. Es hieß, daß sich auf dem Heimweg stets Streitigkeiten ereigneten. Ein Sirier und ein Erdenmensch mochten gemeinsam hierherkommen und gemeinsam arbeiten, aber wenn die Kredite sich häuften und sie den Planeten verlassen hatten, begannen die Reibereien, und mehr als einmal wurde einer von ihnen in den. Raum hinausgestoßen, während der andere allein heimkehrte.
Moxham bemerkte: „Man sieht jeden Typ hier.“
„Ja“, bestätigte Delmo nervös. Dei Abschaum der Raumrouten umgab ihn, Wenn jemand herausfand, wer er war, würden sie wahrscheinlich dazu fähig sein, ihn zu ergreifen und gegen ein Lösegeld festzuhalten.
Es schien, daß Moxhams schwerfälliger Verstand sich langsam mit ähnlichen Gedanken zu befassen begann. Er ließ sich zweifelnd vernehmen: „Vielleicht hätte ich dir doch nicht anbieten sollen, dich hierherzubringen.“
„Wir waren uns einig –“
„Ja, ich weiß. Aber ich hatte in der betreffenden Nacht einiges intus. Hätte mir nicht ein Partner für die Reise gefehlt, dann hätte ich dich niemals ernst genommen.“
„Es ging nicht darum, daß ich ernstgenommen werden wollte“, protestierte Delmo. „Ich darf Sie wohl daran erinnern, daß Sie mich ohne jede Herausforderung beleidigt haben und daß ich als Angehöriger einer edlen Familie –“
„Halte gefälligst den Mund von der edlen Familie“, zischte Moxham. „Willst du dich vielleicht um die Ecke bringen lassen?“ Er stieß einen’ tiefen Seufzer aus. „Schön, ich habe nun einmal gesagt, ich würde dich mitnehmen, und hier wären wir. Du wolltest dir einige Kredite verdienen und dir die Frucht ansehen. Jetzt hast du deinen Willen.“
Am frühen Morgen, als bereits eine Spur Wärme in der Luft lag, begann die Ernte. Die unheimliche helle Dämmerung breitete sich fahl über den Himmel aus, während die Finger der Männer auf den Feldern die kleinen, bernsteinfarbenen Früchte von den Zweigen pflückten, die heruntergezogen worden waren. Die Wachen in den silbergrauen Uniformen der Galaktischen Föderation achteten darauf, daß niemand die Frucht kostete.
„Wenden sie ihre Aufmerksamkeit niemals ab?“ fragte Delmo nach einer Weile. „Man könnte meinen, wir förderten kostbare Steine zutage, statt Früchte zu pflücken.“
„Wenn irgend möglich, verhindern sie, daß du eine der Früchte in den Mund steckst. Und wenn du es doch fertigbringst, bemerken sie die Symptome, und du wirst in eine Zelle geworfen, ehe du noch weißt, wie dir geschieht.“
„Eine brutale Methode, Arbeiter zu
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