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Hotel Transylvania

Hotel Transylvania

Titel: Hotel Transylvania Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chelsea Quinn Yarbro
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erweckte.« Er winkte nach seinem Mantel und wartete, dass ein Lakai ihn brachte: »Er ist aus schwarzem Samt, mit roten Paspeln am Hals.«
    »Ich erinnere mich, Comte«, hatte der Lakai gesagt; er kehrte nun mit dem Kleidungsstück über dem Arm zurück und wollte Saint-Germain hineinhelfen.
    »Nein danke. Ich werde ihn in der Hand tragen. Der Regen hat gerade aufgehört.« Er nahm den Umhang entgegen und sagte zu Robert de Montalia: »Sagt mir, ist Saint Sebastien schon gegangen? Ich dachte, ich hätte ihn nach der Persephone unter den Gästen nicht mehr gesehen.«
    »Ich weiß es nicht.« Le Marquis de Montalia warf einen missmutigen Blick in die Runde.
    Doch Claudia gab ihm Antwort. »Saint Sebastien zeigte das schlechte Benehmen«, sagte sie mit ätzender Süße, »uns nach der Overtüre zu Eurem Werk zu verlassen. Er entschuldigte sich, da er sich langweilte.«
    Zur Überraschung der anderen lachte Saint-Germain. »Nun, wenigstens ist er ein ehrlicher Kritiker.« Immer noch lächelnd sagte er zu la Comtesse: »Bitte, sagt Madelaine, dass ich zur verabredeten Zeit mit ihr zusammentreffen werde. Mir fiel auf, dass sie immer noch mit den Unentwegten im Ballsaal ausharrt.« Die folgenden Worte richtete er an le Marquis. »De Montalia, wegen der Sache, die wir vorhin besprachen – glaubt mir, in meinem ganzen Leben habe ich noch nie etwas so ernst gemeint.«
    Er wartete die Antwort von Madelaines Vater nicht ab, sondern ging mit langen Schritten zur Tür und hinaus in die Nacht.
    Weniger als eine Stunde später hörte Madelaine ein vorsichtiges Klopfen und den leise gesummten Teil einer Melodie, die sie früher am Abend gehört hatte. Sie öffnete ihr Fenster im dritten Stock des Hotel d'Argenlac.
    »Saint-Germain?«, raunte sie, als sie den Mann erkannte, der sich am Fenstersims festklammerte. »Wie kommst du ...? Es geht in die Tiefe ...« Sie schob die Fragen beiseite und trat zurück, um ihm Platz zu machen. »Wie dem auch sei, komm sofort herein.«
    Ein leises Rascheln ertönte, und Saint-Germain betrat das Zimmer. Er trug keine Festkleidung mehr, sondern hatte seinen Putz gegen eine einfache tief dunkelbraune Ärmelweste, burgunderrote Beinkleider und Strümpfe und ein Hemd aus ungefärbtem Musselin eingetauscht. Er hatte sich den Puder aus dem Haar gekämmt, und im Nacken war es mit einem einfachen burgunderroten Band zusammengefasst. Er zog sich feine Handschuhe aus Österreich von den kleinen Händen. »Draußen ist es kalt«, bemerkte er, als er sie beiseite legte.
    »Dann setz dich an das Feuer.« Sie deutete auf einen Sessel und wartete, bis er sich niedergelassen hatte, bevor sie neben ihn auf den Boden sank. Ihr Nachtgewand war aus indischer Seite, und der Stoff lag eng um ihren Körper. Sie lehnte sich nicht gegen ihn, sondern zog die Knie an und stützte das Kinn darauf.
    So saßen sie beieinander, bis Saint-Germain sie sanft an der Schulter berührte. »Was beunruhigt dich, meine Liebe?«
    Sie antwortete ihm nicht sogleich. »Du hast ein Duell ausgetragen. Du hättest getötet werden können.«
    »Getötet?« Saint-Germain unterdrückte ein Auflachen. »Um mich zu töten, Madelaine, müsste man mir schon das Rückgrat vollständig durchtrennen. Ein Schwert, ein Pfahl, vielleicht eine von diesen unangenehmen neuen Kugeln, alles, was das Rückgrat durchtrennt, würde mich umbringen. Eine von meinem Blut starb, als ein Haus in Rom über ihr einstürzte. Und Feuer; wie alles andere, das lebt, kann auch mich verbrennen. Aber ein Duell? Durch diesen hitzköpfigen, unglücklichen jungen Mann war ich nicht in der geringsten Gefahr.« Er starrte aus dem Fenster. »Ich wünschte, ich wüsste, wer ihn tötete.«
    »Warum?«, fragte sie, als sie seine Unruhe spürte.
    »Weil, mein Schatz, ich dann wissen würde, wer mich tot sehen will.« Er hielt plötzlich inne. »Natürlich habe ich eine recht gute Vorstellung davon, wer dahinter steckt«, fügte er trocken einen Augenblick später hinzu.
    »Trägst du deshalb kein Schwarz?« Sie sah ihm herausfordernd in die Augen. »Ich bemerkte es wohl. Denke nicht, dass ich keine Augen im Kopf habe.«
    Leise und tief erklang sein Lachen. »Ich weiß, dass du Augen im Kopf hast. Aber das haben auch andere. Und da es wohl bekannt ist, dass le Comte de Saint-Germain nur in Schwarz und Weiß geht, kann ein Mann in Dunkelbraun und Burgunderrot also nicht er sein. Ich bin nicht darauf erpicht, dass Gerüchte über unsere Verbindung an unfreundliche Ohren gelangen.«
    Sie

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