Hotshots - Firefighters 2: Schatten Der Vergangenheit
Honigkuchenpferd über das ganze Gesicht zu grinsen begann, so stolz machte sie sein Lob. Man hätte meinen können, sie wäre Komplimente nicht gewohnt. Dianna musste über sich selbst lachen.
»Danke, Sam. Das bedeutet mir wirklich eine Menge. Auch wenn ich mal davon ausgehe, dass deine Erwartungen an mich wahrscheinlich nicht besonders hoch waren.«
Anstatt jedoch auf ihren Witz einzugehen, zog Sam eine ernste Miene und warf ihr einen fast schon bedrückten Blick zu. »Im Krankenhaus und auch im Motel, da habe ich mich wie ein Arschloch benommen. All diese Mutmaßungen über dich, deinen Job, was du kannst und was nicht … da lag ich total falsch.«
Sie schüttelte den Kopf. »Nein, du warst unglaublich. Mir so zu helfen – nach allem, was zwischen uns schiefgelaufen ist.«
Während Dianna noch nach den richtigen Worten suchte, mit denen sie ihnen eine gemeinsame Zukunftsperspektive eröffnen könnte, ließ Sam auf einmal ihre Hand los und zwängte sich mit eingezogenem Kopf in eine schmale Felsspalte hinein.
»Schau mal, das Motorrad ist da, genau wie Peter gesagt hat.«
Der Marsch über Baumstämme und Felsbrocken war wesentlich schneller zu Ende gegangen, als sie erwartet hatte. Das lag wohl an ihrer Begleitung.
Sam holte einen Helm aus seinem Wanderrucksack hervor. Anstatt ihn Dianna zu reichen, setzte er ihn ihr direkt auf den Kopf.
»Niedlich. Wirklich bezaubernd.«
Seit Aprils Anruf hatte sie nicht mehr an ihr Äußeres gedacht, aber jetzt, da alles langsam wieder seinen normalen Gang ging, war es doch gut zu wissen, dass sie wohl nicht wie eine Vogelscheuche aussah. Jedenfalls nicht, wenn es nach Sam ging.
»Steig hinter mir auf«, sagte er, während er das kleine Crossmotorrad aus seinem Versteck hievte. Durch das Visier ihres Helmes konnte sie ein Lächeln auf seinem Gesicht erkennen, als er ihr noch eine Anweisung gab: »Und halt dich gut fest!«
Und wie sie sich festhalten würde – sie freute sich schon darauf, die Arme um ihn zu schlingen und ihre Hüfte an seinen festen Hintern zu schmiegen.
Sam brachte die Maschine auf Touren, und dann sausten sie auch schon den Feldweg entlang. Bald waren Diannas Stiefel und Beine mit Staub bedeckt, während ihr langes Haar unter dem Helm hervorflatterte.
Noch nie zuvor hatte sie sich so herrlich lebendig gefühlt!
Sie konnte nicht anders, die Geschwindigkeit und Sams Nähe entlockten ihr ein freudiges, lautes Lachen. Das Allerschönste an diesem Moment war aber eindeutig, dass sie ihn gemeinsam mit Sam erlebte.
Alles um sie herum erstrahlte in neuem Glanz: die Bäume, die Berge und auch der blaue Himmel über ihnen. Bis eben hatte sie die Schönheit der Natur überhaupt nicht wahrgenommen. Sie bat stumm um eine weitere Gelegenheit, so mit Sam zusammen sein zu können, sobald sie und April wieder sicher in San Francisco waren.
Mit ihm Zeit zu verbringen, war für sie früher schon das Größte gewesen. Ein totales High.
Genau wie jetzt.
Sam hörte Dianna lachen und musste selbst grinsen. Er hätte sich nie träumen lassen, dass er einmal mit ihr zusammen auf einem Flitzer wie diesem durch die Rockies rasen würde. Die letzten Tage waren die abenteuerlichsten gewesen, die er seit Langem erlebt hatte. Kein Flächenbrand war so aufregend wie Dianna. Und auch lange nicht so heiß.
Er wünschte sich, sie öfter so glücklich zu sehen, wie sie jetzt wirkte, nachdem April sich gemeldet hatte. Letzte Nacht hatte er die Frage nach einem zweiten Beziehungsversuch noch abgewehrt. In diesem Moment wusste er nicht mehr, wieso.
Sie war wunderschön. Klug. Eine treue Seele. Und entgegen allem, was er sich in den letzten Jahren eingeredet hatte, ein liebevoller Mensch.
Er wäre ein Dummkopf, wenn er sie sich erneut durch die Lappen gehen ließe.
Sie fuhren sehr schnell, aber da es Dianna nichts auszumachen schien, legte Sam noch einen Gang zu. Es dauerte keine fünfzehn Minuten, und schon waren sie auf dem Zeltplatz angekommen, von dem aus April angerufen hatte. Vor dem Büro der Parkaufsicht bremste Sam die Maschine ab, und Dianna war bereits vom Sattel gehüpft und die Stufen des Gebäudes hochgerannt, bevor er noch den Motor ausgeschaltet hatte.
Wenige Sekunden später kam sie mit verkniffenem Gesichtsausdruck wieder heraus. »Sie ist nicht da.«
Ach du Schande! April hatte mehr als genug Zeit gehabt, um zum Ranger zu laufen. Sie hätte längst hier sein müssen.
Als Nächstes hörte er Dianna nach Luft schnappen und sah, wie sie kreidebleich eine
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