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House of Night 7. Verbrannt

House of Night 7. Verbrannt

Titel: House of Night 7. Verbrannt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.C. Cast
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hatte damit sowohl Verderben als auch Erlösung gebracht. Er hatte tatsächlich die Wahrheit gekannt, wie gefährlich Kalona war, als er ihm mit Zoey nach Venedig gefolgt war … Das Feuer der Wunden, die Seoras ihm zugefügt hatte, hatte ihn hierhergebracht, an einen Ort, der ihn an die Erde erinnerte, obwohl er in der Anderwelt lag. Und Zoey war hier gefangen und musste befreit werden. Und nun musste er dem folgen, was sein Geist über die Ehre wusste, um diese Sache zu Ende zu bringen. Er sah Zoey an, die rastlos neben ihm herumzappelte, und alle Puzzleteile rückten an ihren Platz. »Oh shit! Du hast recht. Das Gedicht ist für mich.«
    »Gut, dann weißt du ja, wie du wieder freikommst.«
    »Nein, Z. Ich weiß, wie wir beide freikommen«, sagte er. »Kalona und ich.«
    Ihre unruhigen, gehetzten Augen richteten sich flüchtig auf sein Gesicht und eilten dann wieder weiter. »Kalona? Das versteh ich nicht.«
    »Ich schon«, sagte er grimmig, in Gedanken bei dem Todesstoß, mit dem er den Anderen befreit hatte. »Es gibt viele verschiedene Wege, sich zu befreien.« Er zog an ihrer Hand, bis sie verlangsamte und ihn ansah. »Und ich glaube an dich, Zoey. Selbst zersplittert ist in dir noch der Eid wirksam, den ich dir gegeben habe. Ich werde dich beschützen, und solange ich im Bewusstsein meiner Ehre handle und dich nicht wieder im Stich lasse, ist, glaube ich, alles möglich. Denn dein Wächter zu sein, ist einzig und allein eine Sache der Ehre.«
    Er hob ihre Hand und küsste sie noch einmal, dann ging er los. Diesmal ließ er sich nicht von ihrer kreisförmigen Wanderung beeinflussen. Diesmal führte Stark sie in gerader Linie direkt auf den Waldrand zu.
    »Nein«, sagte Zoey. »Nein, da dürfen wir nicht hin.«
    »Da müssen wir aber hin, Z. Das geht schon gut. Ich vertraue dir.« Und er ging weiter auf die immer größer werdenden hellen Flecken zwischen den Bäumen zu, die anzeigten, dass dort der Wald zu Ende ging.
    »Vertrauen? Das hat doch nichts mit Vertrauen zu tun, Stark. Wir dürfen hier nicht raus. Niemals. Da draußen sind böse Sachen.
Er
ist da draußen.« Sie zog hart an seiner Hand, versuchte, ihn in eine andere Richtung zu lenken.
    Stark musste sie fast hinter sich herschleifen, aber unerbittlich hielt er sie beide in Bewegung, auf den Waldrand zu. »Zoey, ich werde dir jetzt ziemlich schnell ein paar Dinge sagen. Ich weiß, du kannst dich momentan nicht gut konzentrieren, aber hör mir trotzdem bitte zu. Ich bin nicht mehr nur dein Krieger. Ich bin dein Wächter. Das bedeutet eine große Veränderung, für mich und für dich. Die größte Veränderung ist, dass mich etwas noch stärker an dich bindet als die Liebe, nämlich die Ehre. Ich werde dich nie wieder im Stich lassen.« Vor ihnen schimmerte die Grenze des Waldes. Stark hielt an, und in einem plötzlichen Impuls fiel er vor seiner gebrochenen Königin auf ein Knie. »Ich kann dir nicht sagen, was sich für dich verändern wird. Aber ich glaube felsenfest, dass du damit klarkommen wirst. Zoey, du bist meine Eine,
mo bann ri
, meine Königin, und du musst dich wieder zusammensuchen, oder keiner von uns wird hier je wieder rauskommen.«
    »Du machst mir Angst, Stark.«
    Er erhob sich wieder und küsste sie erst auf beide Hände und dann auf die Stirn. »Schalt aber bitte nicht ab, Z, denn ich hab gerade erst angefangen.« Er schenkte ihr sein altes dreistes Grinsen. »Egal was passiert – immerhin hab ich’s bis hierher geschafft. Falls wir zurückkommen, können wir diesem aufgeblasenen Hohen Rat die Zunge rausstrecken und ätsch sagen.« Dann teilte er die Zweige zweier Ebereschen und sprang über die Felsen hinweg, die den Rand des Hains bildeten.
    Zoey blieb im Hain stehen, schob aber die Zweige zur Seite, um Stark beobachten zu können, während sie sich hin- und herwiegte, was die Blätter wie ein raunendes Publikum rascheln ließ.
    »Komm zurück, Stark!«
    »Kann ich nicht, Z. Ich muss hier was erledigen.«
    »Was? Ich versteh nicht!«
    »Es gibt da so ’nen Unsterblichen, mit dem ich abrechnen muss. Für dich, für mich und für Heath.«
    »Aber das geht nicht! Du kannst Kalona nie im Leben besiegen.«
    »Da hast du wahrscheinlich recht, Z. Ich nicht. Aber
du
.« Stark breitete die Arme weit aus und brüllte in Nyx’ Himmel hinauf: »Komm her, Kalona! Ich weiß, dass du da bist! Komm, krieg mich doch. Nur so kannst du sichergehen, dass Zoey nicht in die Welt zurückkehren wird, denn solange ich am Leben bin, werde ich

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