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Hueter der Daemmerung

Hueter der Daemmerung

Titel: Hueter der Daemmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. A. Weatherly
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und bis zur letzten Welle warten, bevor es sich in Bewegung setzte.
    Doch nein, sie waren hier – und das konnte für ihn nichts Gutes verheißen.
    Die Zwölf waren eingetroffen.
    Jagd auf mutmaßliche Terroristen geht weiter, lautete die Schlagzeile.
    Sie hatten an einer kleinen, durchgehend geöffneten Tankstelle in der Nähe der mexikanischen Grenze gehalten. Bis zum Tagesanbruch würde es noch eine Stunde dauern. Alex überflog den Artikel und war erleichtert, dass er kaum detaillierte Informationen enthielt – ganz zu schweigen von Willows Foto, auf dem ihr das lange blonde Haar über die Schultern fiel und ihm abermals vor Augen führte, wie beruhigend anders sie jetzt aussah. Er bemerkte, dass das Bild von Raziel kein aktuelles war und verspürte eine grimmige Befriedigung darüber, dass der Engel von der Kugel, die seinen Heiligenschein gestreift hatte, wahrscheinlich immer noch außer Gefecht gesetzt war. Es wäre Alex wesentlich lieber gewesen, Raziel zu töten, aber ihn für einige Zeit aus dem Verkehr zu ziehen, konnte durchaus als zweitbeste Lösung herhalten.
    »Säule drei«, sagte er zu dem Mann hinter dem Tresen. Außerdem stellte er zwei Styroporbecher mit Kaffee ab.
    Willow wartete neben dem Motorrad, als er wieder nach draußen ging. Der Wind zauste ihr rotgoldenes stacheliges Haar. Sie trug verwaschene Jeans, die sie am Vortag im Secondhandladen gekauft hatte, und ein enges hellblaues Shirt mit langen Ärmeln, das ihr großartig stand. Hinter ihr wurde der Nachthimmel allmählich heller, die Sterne im Osten verblassten. Alex lächelte und ihm wurde warm, als er daran dachte, wie weich sie sich heute Nacht in seinen Armen angefühlt hatte. Es hatte ihn enorme Anstrengung gekostet, um heute Morgen in die Gänge zu kommen. Das Einzige, was er gewollt hatte, war, noch ein wenig mit Willow zusammen im Zelt zu bleiben – so ungefähr für den Rest seines Lebens.
    Sie schaute in die Ferne, als er näher kam. Ihre Stirn war gerunzelt, als dächte sie über etwas nach. Bei seinem Anblick schien sie den Gedanken abzuschütteln. »Danke«, sagte sie, als er ihr einen der Kaffeebecher reichte. »Und das hier ist für dich. Ich hasse es, sie auch nur zu halten.« Nach einem schnellen Blick auf den leeren Platz vor der Tankstelle steckte sie ihm heimlich die Pistole zu.
    Alex überließ Willow die Pistole jedes Mal nur äußerst ungern. Jemandem eine geladene Waffe anzuvertrauen, der noch niemals eine abgefeuert hatte und sich noch dazu davor fürchtete, war wirklich nicht das Klügste. Aber es war immer noch um Längen besser, als dass sie ohne Waffe dastünde, falls etwas passierte. Er verstaute sie wieder in seinem Holster, wobei er bewusst der Kamera den Rücken zudrehte, die auf dem Dach der Tankstelle angebracht war.
    »Ich muss dir beibringen, wie man sie benutzt«, dachte er laut.
    Er sah, dass sie protestieren wollte. Dann schaute sie weg und nippte mit besorgtem Blick an ihrem Kaffee. »Ja, gut«, sagte sie.
    Alex’ Augenbrauen schossen in die Höhe. »Was? Ich dachte, du fändest die Vorstellung schrecklich.«
    »Finde ich auch«, entgegnete Willow. »Aber ich kann nicht vor etwas davonlaufen, bloß weil ich es nicht mag. Diesen … Luxus kann ich mir nicht mehr erlauben.« Sie zuckte mit den Schultern. »Ich muss doch nur in den Spiegel gucken, um zu wissen, wie sehr sich alles verändert hat. Und ich kann mich nicht einfach drauf verlassen, dass du mich die ganze Zeit beschützt.«
    »Du beschützt mich doch auch«, wandte Alex ein. Die Erinnerung an Willows Engel, der über ihm flog und ihn verteidigte, obwohl sie sich selbst damit in tödliche Gefahr brachte, stieg in ihm auf. In jenem Moment hatte er das erste Mal begriffen, dass er sich in sie verliebt hatte. Auch wenn er zu dämlich gewesen war, es sich einzugestehen. Er kippte seinen Kaffee hinunter und warf den leeren Becher in einen Abfalleimer.
    »Okay«, sagte er. »Bist du bereit, eine illegale Einwanderin zu werden?«
    Lächelnd schüttelte Willow den Kopf und warf ihren leeren Becher ebenfalls weg. »Krimineller geht’s wohl nicht mehr, oder? Sich in ein fremdes Land einzuschleichen.«
    »Hey, das ist doch mal eine nette Abwechslung. Man kann ja nicht andauernd irgendwelche Autos kurzschließen.«
    »Komm mir nicht mit diesen ollen Kamellen … Aber jetzt mal im Ernst, Alex, bist du sicher, dass wir nicht erschossen werden?«
    »Keine Sorge – wenn irgendjemand in der Nähe ist, gehen wir nicht rüber«, sagte er. Grenzsoldaten

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