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Hueter der Daemmerung

Hueter der Daemmerung

Titel: Hueter der Daemmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. A. Weatherly
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überrascht herum, als Alex schoss. Wut verzerrte ihre prächtigen Gesichtszüge und sie stürzte sich auf ihn wie ein gigantischer Raubvogel. Sie war schneller als erwartet. Alex warf sich zu Boden, während der Engel über ihm kreischte und die Finger nach seiner Lebensenergie ausstreckte. Er rollte sich herum und Sekunden später kniete er schon wieder aufrecht. Er wünschte, er hätte sein Gewehr dabei. In Situationen wie dieser lag es zehnmal besser in der Hand. Der Gedanke verflog so schnell, wie er gekommen war. Er nahm den Engel ins Visier, der in einem wilden Taumel aus Wut und strahlender Schönheit auf ihn zubrauste. Sorgsam achtete Alex darauf, ihm nicht in die Augen zu sehen, seinen Blick ausschließlich auf den Heiligenschein zu konzentrieren …
    Er feuerte.
    Die Überreste des Engels schwebten sanft durch die Luft, aber Alex preschte schon wieder durch den Torweg zurück. Die ganze Episode hatte höchstens ein oder zwei Minuten in Anspruch genommen. Als er zurück in den Hof sprang, sah er, dass Willows Engel immer noch den größeren weiblichen Engel in Schach hielt. Die Konturen ihrer Flügel verschwammen, während sie sich umkreisten, und er erkannte, dass es der Engel auf Willows verletzlichen menschlichen Körper abgesehen hatte. Ein paar Leute standen daneben und schauten mit offenen Mündern zu. Andere rannten hin und her und versuchten, auf den Engel anzulegen. Der benommene Texaner war gerade dabei, sich wieder aufzurappeln.
    Alex zielte auf den Engel und bekam seinen Heiligenschein ins Fadenkreuz. »Ich hab sie!«, rief er Willow zu. Augenblicklich zog sich ihr Engel zurück und tauchte zu ihrem menschlichen Körper hinab. Das Wesen wollte ihr folgen, doch dann zauderte es, spürte die Falle und wandte sich Alex zu.
    Mehr Zeit brauchte er nicht. Es knallte dumpf und der letzte Engel verschwand in einer Lichtfontäne.
    Alex stieß die Luft aus und steckte seine Pistole weg. Er schaute in Richtung Auffahrt und sah im Zwielicht, wie Willow aufstand. Ihre Blicke trafen sich. Sie sah mitgenommen aus, lächelte ihn aber zaghaft an. Sie war in Ordnung. Es war vorbei. Alex spürte, wie er sich ein wenig entspannte, als er zurücklächelte. Und eine Sekunde lang schien es nur sie beide zu geben. Eine leichte Bewegung zu seiner Linken veranlasste ihn, wenn auch widerwillig, den Blick von ihr abzuwenden. Er erstarrte.
    Der Texaner zielte mit seiner Waffe direkt auf Willow.
    »NEIN!« Alex warf sich nach vorne und rammte ihn genau in dem Moment, als die Pistole losging. Zusammen krachten sie zu Boden. Die Waffe schlitterte über das Pflaster.
    »Was zur Hölle machst du da?«, brüllte er. »Sie ist auf unserer Seite!«
    Der Kerl unter ihm wand sich wie ein Aal und versuchte, sich zu befreien. »Lass mich los!«, kreischte er. »Sie ist kein Mensch … sie hat eine Aura wie ein Engel …«
    »Sie ist auf unserer Seite!«, schrie Alex noch einmal. Der Texaner schlug wild um sich. Alex hielt ihn fest und zog den Kopf ein, damit er nicht getroffen wurde. »Herrgott noch mal, jetzt hör mir doch endlich zu …«
    Der Texaner bäumte sich auf. Halb gelang es ihm, sich loszureißen. Auf allen vieren krabbelte er auf seine Waffe zu. Alex stürzte sich auf ihn und krallte sich um seine Taille. Der Junge entwand sich ihm. Er holte aus und seine Faust prallte hart gegen Alex’ Wangenknochen.
    Alex sah rot. Er schleuderte den Jungen wieder zu Boden, dann riss er seine Pistole heraus und stieß sie ihm ins Gesicht. Der Texaner starrte sie an und sein Widerstand erlahmte.
    »Keine … Bewegung«, zischte Alex.
    Langsam erhob er sich, die Pistole immer noch auf den Jungen gerichtet. Seine Wange pochte, doch er bemerkte es kaum. Die anderen standen mit großen Augen in der Nähe und rührten sich nicht vom Fleck. »Los, Waffen auf den Boden! Das gilt für euch alle«, befahl er, ohne sie anzusehen.
    Stille.
    »SOFORT!«, bellte er.
    Etwas in seinem Tonfall musste sie überzeugt haben. Nach kurzem Zögern klapperten die Waffen auf den Zementboden.
    »Willow, bist du okay?«, rief Alex, ohne den muskulösen blonden Kerl aus den Augen zu lassen. Er streckte einen Arm in ihre Richtung aus und zu seiner grenzenlosen Erleichterung erschien sie an seiner Seite und schlüpfte darunter hindurch.
    »Alles in Ordnung«, flüsterte sie. »Alex, mir geht’s gut. Er hat mich nicht getroffen.«
    Gott sei Dank. »Geh hinter mir in Deckung«, murmelte er und drückte sie kurz an sich. Die Waffe des Texaners lag direkt neben seinem

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