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Hüter der Flamme 02 - Das Schwert des Befreiers

Hüter der Flamme 02 - Das Schwert des Befreiers

Titel: Hüter der Flamme 02 - Das Schwert des Befreiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joel Rosenberg
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Zeig es ihm! Jetzt!«
    Nickt!
    Ellegon öffnete seinen Verstand ...
    ... und flog. Also das war das Geheimnis: Seine Flügel waren allein nicht stark genug, um ihn hochzubringen. Er mußte in sich gehen und seine innere Kraft der Hebekraft der flatternden Flügel hinzufügen.
    Langsam gewann er an Höhe und kreiste um die zerklüfteten Gipfel des Heiphon bis die Felskante, auf der er geboren war, tief unter ihm lag. Die zerbrochenen Teile seiner Eierschale waren kaum noch sichtbare weiße Flecke.
    Ellegon schlug schneller mit seinen Flügeln, bis der Wind an ihm vorbeipfiff. Dann wurde er müde und ließ das wilde Flattern mit den Flügeln, bis sie ihn kaum noch trugen. Plötzlich kam ihm der Gedanke, daß seine Flügel vielleicht überflüssig wären, wenn sie ihn allein nicht hochbringen konnten. Vielleicht würde seine innere Stärke ihn allein in der Luft halten. Ellegon rollte also seine Flügel ein und stieg mit innerer Stärke sogar noch höher.
    Und fiel wie ein Stein aus dem Himmel.
    In Panik breitete er gegen die anströmende Luft die Flügel aus und flatterte, schöpfte von vorn und von oben Luft und ließ sie nach hinten und unten weggleiten.
    Einen Augenblick schien seine hektische Tätigkeit keinen Erfolg zu haben; aber dann verlangsamte der drohende Berggipfel seine Annäherung, blieb stehen und versank langsam unter ihm.
    Wieder eine Lektion gelernt, dachte er. Es schien, daß diese innere Stärke ihn allein auch nicht halten konnte. Es wäre nett gewesen, wenn ihm jemand das vorher gesagt hätte, statt daß er es durch Ausprobieren erfahren mußte.
    Aber so ist das nun mal für Drachen: Wir müssen alles ganz allein herausfinden. Dabei fiel ihm nie ein, sich Gedanken zu machen, wieso er das wußte oder wieso er überhaupt wußte, daß er ein Drache war.
    Eine Meile unter ihm zeichnete sich eine Wolkenlücke ab, die einladend aussah. Er verlangsamte das hektische Flügelschlagen, sank tiefer, flog durch die Lücke, bis der flockige Boden unter ihm zu einer grauen Decke über ihm geworden war.
    Unter ihm erstreckte sich von einem Horizont zum anderen eine üppige Grünfläche, die nur vom graubraunen Gebirgsmassiv des Heiphon unterbrochen wurde, sowie durch eine blaue Wasserfläche im Süden und eine schmutzigbraune Linie, die sich durch das Grasland und die Wälder dahinschlängelte.
    Was war das für eine braune Linie? Sie schnitt durch die schöne Landschaft, als hätte sie jemand absichtlich gezogen, um das Land zu verunstalten.
    Das konnte er nicht verstehen. Warum sollte jemand Zeit auf der Erde vertun und das Grün beflecken, wenn er doch darüber hinwegfliegen und es genießen konnte?
    Lächerlich! Er nahm etwas von seiner inneren Stärke zurück, breitete die Flügel aus und schwebte weiter hinunter, um es sich aus der Nähe anzusehen. Auf der schmutzigen Linie bewegte sich etwas ...
    Da! Wirklich merkwürdige Wesen. Sechs Beine und zwei Köpfe. Ein Kopf war lang, braun und schmal, der andere blaß, fleischfarben und teilweise mit fettigem Pelz bedeckt.
    Nein, er hatte sich geirrt. Das waren zwei Wesen! Beide mit vier Beinen; allerdings bei dem kleineren waren die Vorderbeine nur Stummel. Wenn es auf alle viere hinunterging, würde das Hinterteil viel höher sein. Kein Wunder, daß es lieber auf dem anderen Wesen ritt. Selbst eine Kreatur, die so häßlich war, wollte nicht schlimmer aussehen als nötig.
    Aber warum schleppte das größere Wesen das andere? Vielleicht war das kleine die Larvenform und das große sein Elternteil.
    Ellegon flog näher. Dabei öffnete sich ihr Verstand für ihn. Ellegon konnte sie verstehen. Das kleine Ungeheuer war ein Rhêden Monsterjäger. Das sagte zumindest sein kleiner Verstand. Und das größere Wesen hatte keine andere Wahl, es mußte, gezwungen durch Stahl und Leder, das andere auf seinem Rücken dulden.
    Wieder eine Albernheit! Aber egal; Ellegon würde diesem Unsinn ein Ende bereiten, indem er beide auffraß.
    Als er herabstieß, ging der Kopf des Rhêden Monsterjägers hoch. Dann griff er nach einem komischen Ding: Zwei Stöcke, einer gebogen, einer gerade. Das war ein Bogen und ein Pfeil; aber was war Drachenfluch?
    Der Rhêden Monsterjäger zog den Pfeil zurück und ließ ihn dann los. Der Stock flog auf Ellegon zu.
    Er machte sich nicht die Mühe, ihn zu entflammen; es lohnte sich auch nicht, auszuweichen. Schließlich war er ein Drache. Da konnte ihm doch so ein mickriger Stock nichts anhaben.
    Die ölige Spitze bohrte sich in seine Brust, gerade

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