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Hüter der Flamme 02 - Das Schwert des Befreiers

Hüter der Flamme 02 - Das Schwert des Befreiers

Titel: Hüter der Flamme 02 - Das Schwert des Befreiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joel Rosenberg
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Grenze der Wüste, die wie mit einem Messer zwischen dem verdorrten Boden und dem Waldland dahinter gezogen war. Im Sternenschein erschienen die riesigen Eichen, die sonst bedrohlichen Riesen glichen, beinahe anheimelnd im Vergleich zur Wüste.
    Du mußt nicht weiter fliegen. Setz uns irgendwo in der Nähe ab.
    *Nur noch ein kleines Stückchen.* Ellegon verlangsamte seinen Flug. *Dann braucht ihr nicht so weit zu gehen.*
    Warum die plötzliche Sorge um meine Füße?
    *Ich habe meine Gründe*, antwortete der Drache und rümpfte im Geiste die Nase. *Aber wenn du so erpicht bist, deine Füße zu strapazieren ...*
    Der Drache kreiste über einer Lichtung zwischen den hohen Bäumen und schaffte dann eine sichere, wenn auch holprige Landung.
    Karl sprang von Ellegons Rücken und landete leichtfüßig. Instinktiv legte er die rechte Hand an den Schwertgriff, als er in die Nacht hinausspähte.
    Nichts. Nur Bäume im Dunkeln und ein überwachsener Pfad, der, wie er hoffte, nach Metreyll führte.
    Walter kletterte herunter und stellte sich neben ihn. »Ich schätze, daß wir so fünf Meilen vor uns haben«, sagte er und half Karl, den Rucksack anzuschnallen. »Wir könnten hier übernachten und morgen in die Stadt gehen.« Dann erhellte sich sein Gesicht. »Oder wir könnten gleich reinmarschieren.«
    Karl steckte die Daumen unter die Rucksackriemen. »Darf ich zweimal raten, was du lieber tätest?«
    *Geh auf Nummer Sicher. Rate dreimal.*
    »Also?« Slowotski zeigte auf den Pfad.
    »Warum nicht?« Ellegon, du machst dich besser auf den Weg. Aber tu mir noch den Gefallen und schau mal von oben, ob dieser Pfad auch zur Straße nach Metreyll führt.
    *Ich habe dich doch hier nicht zufällig abgesetzt, Trottel! Natürlich geht er dahin.*
    Als Karl und Walter sich davonmachten, setzten sich die Flügel des Drachen in Bewegung. Ellegon hob ab und verschwand himmelwärts in der Nacht. Einen Augenblick war seine Silhouette noch im Schimmer der Sterne zu erkennen.
    *Seid vorsichtig!* Seine mentale Stimme war kaum noch zu hören. Dann war er weg.
    Schweigend gingen Karl und Walter dahin. Sie mußten auf den Weg unter den Bäumen achten. Schließlich sagte Walter:
    »Ich hab einen Vorschlag, wenn es dir recht ist.«
    »Ja?«
    »Wir sind doch nur auf einem Einkaufsbummel, stimmt's?« Slowotski klopfte auf den Lederbeutel, der an seinem Gürtel baumelte.
    »Dir entgeht nichts, was klar auf der Hand liegt.« Karl zuckte mit den Achseln. »Um was geht's denn?«
    »Hmmm. Ich möchte mal so sagen: Ich möchte nicht das Risiko eingehen, etwas zu klauen. Zugegeben, solange wir im Heiligtum lagern, haben wir eine beruhigende Pufferzone zwischen Metreyll und der Wüste; aber das ist kein Grund, es auf die Spitze zu treiben. Wir wollen die Einheimischen nicht verärgern. Das wäre zu riskant.«
    »Prima. Dann wirst du also deine Talente nicht ausnützen?« Das war vernünftig. Sie hatten mehr als genug in Metreyll zu erledigen, und bei den Münzen, die sie hatten, war Geld noch lange kein Problem. Sie mußten Proviant einkaufen und einige Metallgegenstände, außerdem noch Waffen.
    »Das habe ich nicht gemeint.« Walter ging gebückt unter einem herabhängenden Ast hindurch. Dann hielt er ihn für Karl beiseite.
    Manchmal hatte es den Anschein, als würde Walter die Tatsache, daß Karl größer als er war, überbetonen. Aber vielleicht war das auch verständlich. Slowotski war gewohnt, in beinahe jeder Gruppe der Größte zu sein — bis jetzt.
    »Was ich sagen wollte«, fuhr Slowotski fort. »Daß du aufpassen mußt! Bestimmt gibt es in Metreyll irgendeinen Sklavenmarkt, wenn auch nicht so groß wie der in Pandathaway - die Wirtschaft der gesamten Umgebung hier basiert auf Sklavenhaltung.«
    »Und?«
    »Und - wir lassen den in Metreyll links liegen. Keine Einmischung in hiesige ... Bräuche; ganz gleich wie sehr wir sie zum Kotzen finden, jedenfalls vorläufig. Ich vermute, daß in Pandathaway immer noch eine Belohnung auf deinen Kopf ausgesetzt ist. Wir brauchen wirklich keine Berichte dort, daß du noch lebst.«
    »Vielen Dank, daß du um meine Gesundheit so besorgt bist.«
    Slowotski holte tief Luft und schnaufte.
    »Und vielen Dank für deinen Sarkasmus. Glaube mir - ich bin um dich nicht so sehr besorgt; aber ich mache mir Sorgen um uns beide. Wenn du anfängst, in Metreyll mit dem Schwert herumzufuchteln, sitzen wir beide tief in der Scheiße.«
    »Walter! Wie kommst du bloß drauf, daß ich so eine Art blutrünstiges Monster

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