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Hüter der Flamme 02 - Das Schwert des Befreiers

Hüter der Flamme 02 - Das Schwert des Befreiers

Titel: Hüter der Flamme 02 - Das Schwert des Befreiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joel Rosenberg
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bin?«
    »Hmmmm ... gestern war ein Anhaltspunkt.« Er hielt die Hand hoch, um Karls Einwände abzuwehren. »Okay, das war unter der Gürtellinie! Sieh mal - ich will doch nicht sagen, daß es dir Spaß macht, jemand aufzuschlitzen. Mit Ausnahme damals, als wir Ohlmin und seine Leute umgelegt haben, glaube ich nicht, daß du Brutalität magst. Aber es macht dir auch nicht mehr so viel aus wie früher. Das kam deutlich raus in dem, was du in Pandathaway gesagt hast, nachdem du Ellegon befreit hattest: Daß es für dich so wichtig war, etwas zu tun, daß du dir über die Konsequenzen erst hinterher Sorgen machen wolltest.«
    »Warte ...«
    »Nein! Du wartest! Slowotskis Gesetz Nummer siebzehn: Du sollst immer über die Konsequenzen deiner Handlungen nachdenken. Du könntest uns alle in Teufels Küche bringen, wenn du den Kopf verlierst.«
    Karl verstand, was Walter ihm sagen wollte. Alles gut und schön. Die Befreiung Ellegons hatte sie alle viel gekostet. Aber sich zu verpflichten, nichts wegen Leuten in Ketten zu unternehmen ...
    Karl zuckte mit den Schultern. »Ich habe Ahira mein Wort gegeben. Laß es damit gut sein.«
    Walter seufzte tief. »Wenn ich dich nicht wirklich überzeugen kann, daß ich recht habe, Karl, traue ich einfach deinen Reflexen nicht. Ich habe gesehen, wie du sofort die Hand an den Schwertgriff legst, sobald dich irgend etwas stört. Sicher, normalerweise tust du keiner Fliege etwas. Ich habe auch keine Angst, daß du mich durchbohrst, wenn ich nicht genug Zucker in deinen Kaffee tue ... Die Schwierigkeit ist die, daß du so denkst, als wärst du der Einzige, der unter deinen Handlungen zu leiden hat, verdammt!«
    »Das klingt, als ob du Angst hättest?«
    »Habe ich auch! Nicht wegen meiner zarten Haut. Eigentlich wollte ich es dir nicht sagen, aber ... Ellegon hat mir etwas auf dem Flug hierher anvertraut. Er hat dich ausgeschaltet, weil er nicht sicher war, ob du es wissen solltest oder nicht. Er hat es mir überlassen, ob und wann ich dir etwas sage.«
    »Und um welches ungeheure Geheimnis handelt es sich?«
    »Na ja, du weißt, daß seine Nase viel empfindlicher ist als unsere.« Walter schüttelte langsam den Kopf. »Das muß für ihn die Hölle gewesen sein, dort in der Kloake. Also, er kann Dinge erfassen, die wir nicht merken, sogar Dinge, bei denen sich ein medizinisches Labor zu Hause schwertun würde. Zum Beispiel ganz leichte biochemische Veränderungen. Hormone und so.«
    Karl lief es kalt über den Rücken. »Biochemische Veränderungen bei wem?«
    »Andrea. Bis jetzt wissen es nur du, Ellegon und ich, Karl. Sie ist schwanger, wenn auch erst ein paar Tage. Ich schätze, ich sollte dir jetzt gratulieren, Alter.«
    O Gott! »Du lügst!« Er wandte sich Slowotski zu. »Gib's zu!«
    »Nein. Na, ist dir jetzt endlich ein Licht aufgegangen? Wenn du Scheiß baust, bringst du nicht nur dich und mich und Andy in Gefahr. Wenn du dich umbringen läßt oder uns alle auf die Fahndungsliste bringst, gefährdest du das Leben eines ungeborenen Kindes: deines Kindes!« Slowotski knurrte. »Hast du immer noch Lust, Lone Ranger zu spielen? Wenn du mich Tonto nennst, renne ich dir ein Messer rein, das schwöre ich.«
    In seinem Kopf drehte sich alles. Ein Baby?
    »Karl, du ...«
    »Schon gut! Ich hab's kapiert!« Ich werde Vater! Er rieb sich mit den Fingerknöcheln die Schläfen. Auf mich wird ein kleines Kind angewiesen sein.
    »Das hoffe ich«, sagte Slowotski feierlich. Dann schlug er Karl auf die Schulter und fragte, um ihn aufzuheitern: »He, kann ich Taufpate sein?«
    »Halt die Klappe!«
    Slowotski lachte.
    »Du willst was?« Der Schmied wandte sich von der Esse ab und brachte das rotglühende Metallstück zum Amboß. Er hielt es mit der langen Zange aus Schmiedeeisen. Dann nahm er den Hammer und schlug erst ein paarmal versuchsweise auf das Metall, ehe er richtig loslegte. Vor den Funken trat Karl etwas zurück. »Ich brauche eine Kette«, sagte er auf erendra. »Etwa so lang.« Er hielt die Hände etwa drei Fuß auseinander. »An jedem Ende soll ein Eisengewicht sein — walzenförmig, halb so groß wie meine Faust; falls du so etwas machen kannst.«
    »Das ist nicht schwierig«, antwortete der Schmied und ging mit seinem Eisen wieder zur Esse. »Das habe ich bis Mittag fertig, wenn du es eilig hast.«
    Schweißbäche flossen über sein Gesicht in den spärlichen roten Bart. Er trat kurze Zeit die Blasebälge, dann machte er eine Pause und trank mit Hilfe einer Schöpfkelle Wasser aus

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